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Faun L 912/21 Mun

von Hauke Ahrendt (1:35 Elite Models)

Dargestellt ist ein Fahrzeug der 5./FArtBtl. 71 der 7. Pz
Dargestellt ist ein Fahrzeug der 5./FArtBtl. 71 der 7. Pz

Das Vorbild

Zum Vorbild konnte ich soviel nicht zusammentragen. Dieses auffällige Fahrzeug mit charakteristischer doppelter Lenkachse gab es in verschiedenen Ausfürungen bei der Bundeswehr. Zum einen als Zugmittel LKW 10t Faun Z 912/21 für gezogene Artillerie, hier löste es die alten M4 und M5 ab und wurde ab 1961 bei der Bundeswehr eingeführt.

Weiterhin gab es dieses Fahrzeug auch in der hier gezeigten Ausführung als Munitionstransporter bei der Artillerie mit der Bezeichnung LKW 10t Faun 912/21 Mun. Diese Ausführung war mit einem 1t-Ladekran des Herstellers THEA versehen, der an der rechten Ladepritschenseite montiert war. Die Fahrzeuge wurden von den Versorgungsbatterien der FArtBtl genutzt, also dort, wo Kaliber wie 155, 175 und 203 mm verwendet wurden.

Es gab auch eine leicht abgewandelte Version für die LARS-Raketenwerfer, hier war der Kran ganz vorne mittig auf der Pritsche montiert, Grund war die Abmessungen (Länge) der Raketenbeladung. Diese Version heißt dann LKW 10t Faun 912/21 RK Mun. Der Kran sah da etwas anders aus.

Faun L 912/21 Mun

Das zulässige Gesamtgewicht des Fahrzeugs betrug 27,3 t, die Nutzlast lag bei 10,0 t. Das Fahrzeug wurde von einem Deutz-Motor F 12 L 714A mit einer Leistung von 265 PS über alle drei Achsen angetrieben. Das Fahrzeug erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 60 km/h, die maximale Reichweite betrug ca. 650 km. 

Auf Bildern sieht das Fahrzeug oft kleiner aus als es war, das zeigt sich meistens erst bei einem Vergleich mit anderen bekannten Fahrzeugen. Die Länge betrug 8,36 m, die Breite immerhin 2,5 m. Die Höhe war mit 3,50 m recht beachtlich. Die Abmessungen der Ladefläche betrugen 5,0 x 2,35 m.

Die Fahrzeuge waren auch bei den SF-Batterien mit M110 und M107 zu finden. Abgelöst wurden die FAUN L 912/21 ab den 80ern von den 10t- MAN Typ 464 der Folgegeneration. Zumindest einige sind wohl in den nahen Osten verkauft worden.

Bilder aus der Bauphase

Faun L 912/21 MunDas Panel über dem Tank muss man neu bauen.Faun L 912/21 MunFaun L 912/21 MunFaun L 912/21 MunFaun L 912/21 MunFaun L 912/21 MunFaun L 912/21 MunNeue Frontbleche. Achtung, das Blech unter dem Kühler ist zu flach für das Nummernschild.

Faun L 912/21 Mun

 

Das Modell

Das Modell ist schon ein älterer Vertreter der Elite-Modelle, wurde aber schon mal überarbeitet. Das sieht man an der Bauanleitung, in der noch alte Bauteile abgebildet sind, vor allem aber am Profil der Räder, die früher nichts mit dem Vorbild zu tun hatten.

Die Bauanleitung ist dann auch schon der größte Schwachpunkt des Bausatzes. Hier sieht man deutlich den Unterschied zu neueren Modellen. Einige wenige Skitzzen zeigen Montagepunkte der Einzelteile. Die Einzelteile werden am Beginn der Anleitung auf einigen (recht undeutlichen) Fotos mit Positionsnummern versehen. Neben den schon erwähnten Skizzen zeigen Fotos des gebauten Modelles aus verschiedenen Positionen die montierte Endposition der Teile. Deutlich und vor allem eindeutig ist das aber nicht immer. Vor allem beim Fahrwerk und im Bereich des Rahmens bleiben manchmal Fragen offen, gefühlt jedenfalls.

Faun L 912/21 Mun

Eine wesentliche Änderung sind die quadratischen Blechfelder unter den Frontscheiben rechts und links der Kühleröffnung. Diese sind nicht wie im Modell duch aufgesetzte Streben in Diagonal-Kreuzform ausgesteift, sondern die Bleche waren kreuzförmin diagonal angekantet. Das habe ich mit Plastisheet gemacht. Wenn ich aufgepasst hätte wäre es bei der Gelegenheit ein Leichtes gewesen, das schmale Blech unter der Kühleröffnung zu erhöhen, hier kommt nämlich später das Kennzeichen hin. Leider ragt das Kennzeichen bei mir jetzt über den Spalt der Kühlerklappe. Doof, war dann aber nicht mehr zu ändern. Es wäre so einfach gewesen...

Die Türen habe ich auch selber gebaut, die waren nicht dabei oder ich habe sie verloren. Das war eine Schnellaktion zwischen Aufstehen und Zähneputzen ;-)  

Was aber im Modell falsch aussieht ist das Blech über dem Tank bis zur Pritsche. Die Form ist verkehrt und sollte nach Fotos neu gebaut werden. Auf dem Blech ist ein Gestänge montiert, das konnte ich aber nicht richtig erkennen und habe es so gebaut, wie es nach Fotos vermutlich aussah. Wofür das war weiß ich nicht, das Wissen dazu hätte es bestimmt erklärt und der Nachbau wäre präziser gewesen. Vermutlich jedenfalls. 

Faun L 912/21 Mun

Ansonsten ist der Guss der Bauteile gut, es gab nur wenig zu spachteln oder korrigieren. An einigen Bauteilen wie an der Ladepritsche war geringer Verzug vorhanden und konnte simpel mit dem Fön behoben werden. Das alles würde ich bei Resin aber als völlig normal ansehen.

Ich habe trotzdem die Benzinkanister ausgetauscht, und auch das Werkzeug stammt aus der Grabbelkiste.

Faun L 912/21 Mun

Lackierung:

Hier kommt nur Gelboliv in Frage, das habe ich mit Revell 42 unter Beimischung von etwas Sandfarbe und Grau 77 erzeugt.

Decals:

Ich wiederhole mich: Schade, dass man auf den Zubehörmarkt oder die Grabbelkisten angewiesen ist, wenn man Modelle von Elite kauft. Sollte in der heutigen Zeit der Vergangenheit angehören. 

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Faun L 912/21 Mun

 

Hauke Ahrendt

Publiziert am 04. August 2017

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