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Faun Z 912/21

Zugmaschine der 4./FArtBtl 210 des II. Korps

von Hauke Ahrendt (1:35 Elite Models)

Faun Z 912/21

Das Vorbild

Die 10t-Zugmaschine Z 912/21 war ein Fahrzeug der 1. Generation und wurde speziell für die Bundeswehr entwickelt. Eingeführt wurde sie 1962 und und bei den Artillerietruppen mit gezogenen Geschützen eingesetzt.

Angetrieben wurde das 6x6 Fahrzeug von einem luftgekühlten 265 PS starken Deutz-Dieselmotor, es konnte bei einem Leergewicht von 17t eine Höchstgeschwindigkeit von 59 km/h erreicht werden.

Die Zugmaschine Z 912/21 gab es mit den Rüstsätzen 203 für die FH203 (bezeichnet als Z 912/21-203) und mit Rüstsatz 155 für die FH155 und FK155 (bezeichnet als Z 912/21-155). Die Rüstsätze unterschieden sich im Wesentlichen durch die Munitionsstaukästen.

Es gab für das 75 mm-Flak-System "Skysweeper" noch eine spezielle Ausführung Z 912/12A, recht einfach zu erkennen durch die Ladebrücke am Heck und die Räumschaufel vorne. Nach der Entscheidung über eine Nichteinführung des Flaksystems Skysweeper wurden die nun unnötigen Z 912/21 A an die Artillerie abgegeben und dort wie die anderen Z 912/21 als Zugmittel eingesetzt.  

Faun Z 912/21

Die Faun Z912/21 lösten die als Übergangslösung bei der Artillerie verwendeten Zugmaschinen vom Typ Faun L 912/45 A ab. Diese wurden im Zeitraum ca. 1960-1962 verwendet, um die Kettenzugmaschinen M4 und M5 zu ersetzen, während die Z 912/21 noch nicht verfügbar waren.

Mit diesen Zugmaschinen konnten bei den FH203 und FK155 auch auf die vordere Lenkprotze verzichtet werden. Eine entprechende Aufnahme kam anstelle der Lenkachse an die Spreizarme der Lafette und konnte mit einer Seilwinde der Zugmaschine angehoben werden, so konnte dann die Aufnahme direkt angekuppelt werden. Die Umlenkrolle konnte dazu aus dem Fahrzeug nach hinten ausgeschoben werden. 

Sehr ähnlich der Zugmaschine waren die Munitionstransporter Faun L 912/12 Mun für die Gefechtsfeldversorgung der Artilleriegeschütze und der Faun L 912/21 MUN-RK für die Raketenwerfer LARS 1. Die beiden Mun-Varianten verfügten über eine andere Pritsche und einen 1t-Ladekran, der beim Mun auf der rechten Seite der Pritsche stand und beim Mun-RK vorne an der Pritsche angeordnet war. Auch die Werkzeuganordnung, Druckluftflaschen etc. sind unterschiedlich. 

Faun Z 912/21

Die Zugmaschinen hatten alle eine 10t-Seilwinde, und auf der Pritsche wurde vorne der spezifische Rüstsatz montiert. Dieser enthielt vor allem die Munitionsstaukästen, abgepasst auch die spezifische Geschützmunition 155 oder 203 mm.

Die Pritsche verfügte im hinteren Bereich über klappbare Sitzbänke, der Fußraum war eine abgesenkte Mulde. Die Sitzbänke konnten so nach vorne geklappt werden, dass sie die Mulde abdeckten und so eine durchgängige Ladefläche entstand. Für das Absetzen des  Reserverades war vor der Pritsche ein schwenkbarer Lademast montiert.

Faun Z 912/21

Schon Ende der der 70er begann langsam die Ausmusterung der Fahrzeuge, da die gezogene Rohrartillerie durch die SF M107 und SF M110 ersetzt wurden. Die bauähnlichen Munitionstransporter L912/21 Mun blieben in den SF-Einheiten weiterhin im Einsatz. In den 70ern haben die Zugmaschinen auch die leichte FH M101 (L) 105mm gezogen, wobei das Geschütz hinter der großen Zugmaschine dann ein wenig verloren aussah. Abgelöst wurden die FAUN Z 912/21 als Zugmittel bei der verbliebenen gezogenen schweren Artillerie (FH 70) ab den 80ern von den 7t- MAN Typ 452 der Folgegeneration. 

Faun Z 912/21

Das Modell

Das Modell ist ein älteres Exemplar von Elite, das aber schon einmal überholt wurde, das erkennt man an dem Reifenprofil. Der Bausatz war überwiegend gut gegossen mit ein paar eher unproblmatischen Blasen.

Die schwarz-weiße Bauanleitung ist von früher Gestaltung und nicht besonders übersichtlich wegen der ungenügenden Qualität der Bilder, insbesondere bei der Teileübersicht, aber auch bei den Bauschritten. Oft kann man Teile nur anhand der Kontur dem echten Teil zuordnen. Einige Teile konnte ich in den Bauschritte nicht wieder finden und sind daher übergebleiben. Andere beiliegende Teile gehören zum Munitionsfahrzeug und werden hier nicht benötigt.

Faun Z 912/21

Geändert werden muss unbedingt die Vorderseite der Fahrerkabine, diese sieht im Vorbild anders aus als im Bausatz. Aber das ist mit dünnem Platiksheet keine Hexenwerk. Dabei kann man dann auch korrigieren, dass die Luke mit der Kühleröffnung höher sitzt. Das merkt man, wenn man oberhalb der Stoßstange kein Nummernschild anbringen kann. Auch innerhalb der Luke muss der Kühlerauschnitt höher sitzen. 

Auch die Rückseite sieht anders aus am Originalfahrzeug. Die Kotflügel werden durch ein hinten quer montiertes Rohr gehalten, im Bausatz sieht es so aus, als ob zwei Stangen zur Umlenkrolle gehen, der eigentliche Träger ist rechteckig dargestellt. Im Bausatz sind die Stangen dann aber auch zu hoch angeordnet. Die hintere Klappe der Pritsche hat angegossne Leiterstruktur, hier muss eine richtige Leiter montiert werden. Einige andere Kleinteile an und unter der Pritsche sich auch zu ergänzen.

Dem Bausatz fehlen weiterhin zwei Bremskeile, die unter der Ladefläche montiert werden. Weiterhin fehlt der Wagenheber, der auf der linken Seite vor der Pritsche montiert werden muss. 

Die MLC-Schilder habe ich von Herrn Betzold (Perfect scale) bekommen, womit ich meine Elite-Fahrzeuge mit diesem Utensiel immer etwas verfeinern kann, so auch hier. 

Faun Z 912/21

Lackierung

Wie immer bei mir: Revell Nr. 42 mir etwas Beimischung von Grau Nr. 57 und Beige Nr. 89

Faun Z 912/21

Decals

Ich muss es bei Elite-Bausätzen immer wieder sagen: Ohne Restekiste ist man chancenlos. Elite-Bausätzen liegen ja keine Decals bei.

Weitere Bilder

Faun Z 912/21Blich auf die offenen PritscheFaun Z 912/21Vergleich zwischen Zugmaschine (vorne) und Munitionstransporter (hinten)Vergleich zwischen Zugmaschine (vorne) und Munitionstransporter (hinten)Vergleich zwischen Zugmaschine (links) und Munitionstransporter (rechts)Größenvergleich zwischen Zugmaschine (rechts) und MAN 7t (links)Größenvergleich zwischen Zugmaschine (unten) und MAN 7t (oben)Klauen für FK 155 und FH 203 als Ersatz der ProtzeZugmaschine mit FK155 M59Zugmaschine mit FK155 M59Zugmaschine mit FK155 M59

Faun Z 912/21

 

Vergleichsbilder aus der Bauphase

Frontseite aus dem BausatzHier die modifizierte Frontseite inkl. verschobenem KühlerausschnittHeckseite aus dem Baukasten, schon mit ergänzten Bremskeilen, vergrößerten vertikalen Seilführungsrollen und geänderte SeilumlenkrolleHier die geänderte Heckansicht

Frontseite aus dem Bausatz

Frontseite aus dem Bausatz 

Hauke Ahrendt

Publiziert am 28. September 2021

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