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Die Zeitzeugen

von Lukas Kanczik (1:72 verschiedene Hersteller)

Die Zeitzeugen

Die Szene

Die hier gezeigte Szene soll sich mehrere Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg abspielen. Zu sehen ist ein Dorfeingang irgendwo in Russland, wo ein ortsansässiger Bauer wahrscheinlich einen Scheunenfund gemacht hat. Stolz präsentiert er seinen Fund einem befreundeten Dorfbewohner. So langsam gesellen sich weitere Schaulustige dazu. Dabei bleibt ein älterer Mann stehen, der die Straße entlang gehen wollte. In Gedanken vertieft betrachtet er das Fundstück…

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Das Diorama

Der Ablauf beim Bau des Dioramas lief eigentlich wieder nach dem gleichen Muster ab. Als Sockel dient mir hier eine Holzplatte aus Rüsterholz, die ich zurechtgesägt und geschliffen habe. Zum Schluss ölte ich die Platte wieder ein. Erste grobe Strukturen der Landschaft fertigte ich mit der Modelliermasse von DAS an. Dabei fertigte ich auch schon aus Styrodur zwei Fundamente für die Bauernhäuser an und platzierte sie auf ausgewählte Stellen. Grundiert habe ich den Dioramaboden mit Dunkelbraun kombiniert mit Weißleim. Danach bohrte ich Löcher für die Zaunpfosten in die Modelliermasse hinein. Im Anschluss daran platzierte ich die Zaunpfosten in diese Löcher.

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Als Nächstes mischte ich mir aus gesiebter Gartenerde, Wasser und Leim eine Masse zusammen. Die angerührte Masse verteilte ich dann auf die Grundplatte. In die noch feuchte Erdmasse fügte ich diverse Pflanzen und Streumaterialien aus dem Eisenbahnsektor ein. Aber auch einige Lasercutpflanzen von Fredericus Rex verwendete ich für diese Landschaft. Die Umrandung für das Blumenbeet besteht aus Gips und wurde ebenfalls in die noch feuchte Masse eingearbeitet. Danach nahm ich den Traktor sowie die PaK zur Hand und gestaltete Fahrspuren auf der Straße. Aber in diesem Fall ließ ich die Masse noch etwas antrocknen, bevor ich die Fahrspuren realisierte.

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Den Erdboden lackierte ich dann mit der Airbrush. Dabei habe ich mit Dunkelbraun/Schwarz angefangen und dann mit hellen Brauntönen aufgehört. Anschließend habe ich ausgewählte Steine mit Vallejofarben hervorgehoben. Dabei kamen Farben wie Deck Tan 70.986, Ger.C. Beige 70.821 oder auch Iraqui Sand 70.819 zum Einsatz. Danach folgten diverse Washes auf Ölbasis und Acrylbasis. Dabei wählte ich hier verschiedene Brauntöne und auch einige Grüntöne. Zum Schluss folgte an ausgewählten Stellen ein Trockenbürsten mit Buff von der 502 Abteilung (ABT035).

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Die Zäune, Tore und der Strommast

Bei den Zäunen sowie den Toren wählte ich Balsaholz als Material aus. Die einzelnen Zaunelemente schnitt ich aus dem Balsaholzfurnier heraus und trimmte sie mit einer Messingbürste auf alt. Danach legte ich die Holzstücke in einem selbst angerührten sehr hellbraunen Acrylwash ein und ließ sie mehrere Stunden drin. Danach nahm ich sie wieder heraus und ließ sie über Nacht trocknen. Als nächstes folgte dann der Zusammenbau der beiden Zäune sowie den Zauntoren. Die weitere Gestaltung erfolgte dann mit verschiedenen Farbentönen von Vallejo. Anschließend erfolgte ein Pinwash mit verschiedenen Ölfarben (Schwarz, Grün und Braun).

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Der Strommast ist Marke Eigenbau und wurde aus einem Stück Balsaholz geschnitzt. Mit einer Messingbürste habe ich erste Verwitterungsspuren realisiert. Auch den Strommast legte ich in ein Wash ein, so dass die Farbe genug Zeit zum Einziehen hatte. Nach dem Trocknen gestaltete ich den Mast mit Kupferdraht, Aluband und Resten aus dem Gebäudeset von TB Style Design. Der Lampenschirm von der Straßenbeleuchtung ist der Fußkontakt einer Neozed-Schmelzsicherung. Das Straßenschild ist aus den Resten vom Gebäudeset sowie aus einem Papierschnipsel eines Lochers entstanden. Bemalt habe ich das Schild mit Vallejofarben und die Zahl trug ich freihändig mit dem Pinsel auf. Mit verschiedenen Ölwashings habe ich dann den Mast bearbeitet und die anderen Teile vom Strommast mit Acrylfarben coloriert. Die Leitungen vom Strommast bestehen ebenfalls aus Kupferdraht und wurden von mir mit der Airbrush lackiert.

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Die Bauernhäuser

Die beiden Bauernhäuser, die ich in meinem Dio zeige, sind von dem Hersteller TB-Styledesign. Ich kann den Hersteller jedem 72er-Modellbauer empfehlen. Das Set beinhaltet verschiedene Lasercutbögen, die zusammengebaut zwei Häuser ergeben. Die Lasercutteile sind sehr fein wiedergegeben, so dass man die Holzmaserung erkennen kann und sogar filigrane Fensterrahmen kann man im Set vorfinden. Nicht alle Teile finden beim Bau Verwendung und können entweder in die Restekiste wandern oder man individualisiert die Bauernhäuser nach seinen eigenen Vorstellungen. Dieser Umstand kam mir zugute, da ich solche Sets als Basis verstehe und ich sowieso die Gebäude nach meinen Wünschen umgestalte.

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Ich habe den beiden Häusern neue Schornsteine spendiert, da mir die aus dem Set nicht zusagten. Die neuen Schornsteine bestehen aus Styrodur und außen platzierte ich selbstgemachte Steine aus Gips. Aber auch selbst angefertigte Fallrohre aus feinen Aluminiumrohr und Dachrinnen aus Aluband fanden hier ihren Einsatz. Beide Häuser bekamen von mir auch eine Grundmauer aus Gipssteinen, die ich außen um das Fundament aus Styrodur legte. Ein Bauernhaus habe ich noch etwas vergrößert, um mehr Abwechslung in das fertige Diorama zu bringen. Dabei verwendete ich teilweise Reste aus dem Set, aber auch Balsaholz aus dem eigenen Fundus nutzte ich. Auch an die Stromanschlüsse der beiden Häuser habe ich gedacht. Diese bestehen ebenfalls aus Resten der Lasercutteile und diverser Drähte aus Kupferdraht.

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Die beiden fertigen Gebäude habe ich ohne spezielle Grundierung mit Acrylfarben aus dem Baumarkt und von dem Farbhersteller Vallejo bemalt. Daraufhin folgten diverse Arbeitsgänge mit verdünnter Öl- bzw. Acrylfarbe. Weitere Verwitterungseffekte erzielte ich mit sehr feinem Schleifpapier, Trockenmalen und durch das Aufbringen von Streugut zum Darstellen von Moosbefall. Durch das Streugut, das Moos darstellen soll, habe ich versucht, an den beiden Häusern und dem Strommast eine Wetterseite darzustellen.

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Die Fahrzeuge

Der Traktor Zetor 25 ist von dem tschechischen Hersteller CMK mit der Bausatznummer MV128 und im Maßstab 1:72 gehalten. Der Kit beinhaltet mehrere Ätzteile, einen kleinen Abziehbogen und Teile aus Resin, die zusammengebaut einen Zetor 25 darstellen. Die Gussqualität ist in diesem Kit wunderbar, man erkennt viele schöne Details, die weder von Lufteinschlüssen und noch von Verformungen betroffen sind. Der Bau gestaltete sich als sehr fummelig, da viele Kleinteile auf engem Raum verbaut werden wollten. Ich musste auch sehr vorsichtig mit der Handhabung des Modells sein, da man sehr schnell etwas abreißen konnte. Als Verfeinerungen habe ich den Motorbereich mit diversen Kupferdrähten ausgestattet. Dazu gestaltete ich noch mit Hilfe von Leim die Handgriffe der Hebel und das Lenkrad plastischer. Ansonsten muss man dank der sehr guten Qualität des Kits nicht viel verbessern.

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Lackiert habe ich den Zetor 25 wie gewohnt mit der Airbrush und als Farbe nahm ich mir IDF Green 71.126 zur Hand. Bei Detailarbeiten bin ich dann auf den Pinsel umgestiegen. Verschmutzungen beziehungsweise Alterungsspuren habe ich mit der aufgehellten IDF Green Farbe und diversen Pinwashes dargestellt. Danach ging ich mit einem sehr weichen Graphitstift über ausgewählte Stellen des Modells. Zum Schluss kamen noch einige Pigmente ins Spiel, dabei konzentrierte ich mich auf das Fahrwerk sowie den unteren Bereich des Traktors.

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Die hier gezeigte PaK ist vom ukrainischen Hersteller ACE und hat die Bausatznummer 72242. Die mäßige Qualität von ACE kommt mir hier zugute, da die PaK in der Dioramaszene ein Fundstück nach dem Krieg darstellen soll. Ich habe nur den unteren Teil vom Schutzschild verwendet und die Rohrmündung habe ich vorsichtig aufgebohrt. Zusätzlich verwendete ich Kupferdraht für die Handgriffe der Erdsporne. Lackiert habe ich wieder mit der Airbrush und Detailarbeiten habe ich wieder mit dem Pinsel durchgeführt. Alterungsspuren/Verwitterungen habe ich wie beim Zetor 25 realisiert.

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Die Figuren

Bei den Figuren handelt es sich um Resinfiguren vom polnischen Hersteller White Stork Miniatures. Die Gussqualität ist nicht schlecht, man muss nur einen kleinen Bereich zwischen den Beinen versäubern. Ansonsten gibt es keine Lufteinschlüsse oder Verformungen. Die Details der Figuren sind sehr ansprechend und die feinen Gesichtszüge überzeugen auf ganzer Linie.

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Lackiert habe ich sie mit der Airbrush. Erst einmal nahm ich Schwarz und dann sprühte ich schräg von oben mit Weiß. Anschließend wechselte ich das Arbeitsgerät und trug mit dem Pinsel lasierend die entsprechenden Acrylfarben auf. Danach erfolgte ein Pinwash mit verdünnter Ölfarbe. Die Farbtöne waren Schwarz, Braun und Industrial Earth von der 502 Abteilung. Später nutzte ich noch zum Mattieren der Figuren ein Matt Varnisch von Vallejo. Die letzten Schritte waren dann ein dezentes Trockenbürsten mit Buff und ein leichtes Verstauben der Schuhe mit dunklen Erdpigmenten.

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Weitere Bilder

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Lukas Kanczik

Publiziert am 22. April 2023

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