Fiat G.91R/3von Werner Thümling (1:72 Revell)Das hier vorgestellte Diorama zeigt eine Fiat G.91R/3 (Gina) des leichten Kampfgeschwaders 41 aus Husum, wo dieses Luftfahrzeug von 1966 bis 1980 im Einsatz war. In meiner persönlichen Erinnerung war es das erste Luftfahrzeug, in diesem Fall natürlich im Maßstab 1:1, an dem ich vor ca. 44 Jahren arbeiten durfte, allerdings bei der Feldwerft G.91 in Leipheim. Das Diorama zeigt eigentlich schon die wesentlichen Vorteile der Gina, sie war klein, wendig und konnte auch von wenig vorbereiteten Einsatzplätzen aus operieren. Im Wesentlichen brauchte man zum Betreiben des Luftfahrzeuges erst einmal zwei Flugzeug-Warte, einen Flugzeugführer und einen Feuerlöscher, falls der Kartuschen-Start einmal außer Kontrolle geriet. Bei meinem Modell sind als Bewaffnung zwei Raketenbehälter angebaut, wie sie für Übungseinsätze auf dem Luft-Boden-Schießplatz genutzt wurden, Verschossen wurden damit die „blauen“ FFAR 2.75 Inch Raketen (Mighty Mouse), die statt des Gefechtskopfes eine Rauchkapsel trugen, um die Trefferlage festzustellen. Warum Revell uns ausgerechnet diese Raketenbehälter der alten Bauart in den Bausatz gepackt hat, wäre sicher eine Antwort aus Bünde wert. Insgesamt ist der Bausatz nicht schlecht und war auch problemlos zusammenzubauen. Der Schleudersitz allerdings ist schon eine sehr gewagte Interpretation des im Original verwendeten Martin Baker Mk.4-Sitzes. Ich habe ihn deswegen durch den entsprechenden Sitz von Aeroclub ersetzt. Zusätzlich habe ich das PE-Detaillierungs-Set von Eduard verwendet, welches aber die Seitenkonsolen im Cockpit auch leer lässt. Hier wurden dann entsprechende Decals aus der Restekiste zugeschnitten und verarbeitet. Die Einstiegsleiter ist von Flightpath. Der Feuerlöscher amerikanischer Bauart ist von Hasegawa und die Figuren von Preiser. Das Warnschild vor dem Flugzeug ist ein Eigenbau. Lackiert wurde das Modell wie immer mit Revell Aqua-Color. Die Alterung erfolgte mit Vallejo Model-Wash. Das jeweilige Finish erfolgte mit Deka-Klarlack glänzend und matt. Die Grundplatte des Dioramas ist eine OSB-Spanplatte. Ich nehme hierfür günstige Restplatten aus der Grabbelkiste im Baumarkt mit und schneide sie entsprechend zu. Die Platte wird dann mit weißem Kunststoff-Umleimer bezogen und schließlich mit Hammerschlag-Lack, silbergrau im später sichtbaren Bereich gestrichen. Dann schneide ich mir aus Hartschaum die "Betonplatten" mit dem Proxxon Thermocut zu und klebe sie mit Weißleim auf. Am Ende wird das Ganze mit der Airbrush in verschiedenen Grau- und Grüntönen zum Aussehen einer Betonfläche gebracht. Alles in Allem war es viel Aufwand, um ein kleines Flugzeug angemessen in Szene zu setzen – aber es war die Mühe wohl wert! Werner Thümling Publiziert am 17. November 2021 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |