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Vickers Viscount 779D

LN-FOK, Austrian Airlines (Fred Olsen)

von Johannes Wipauer (1:144 TwoSixModels)

Vickers Viscount 779D

Zum Vorbild

Die 700er-Serie der Viscount war die erste, kleinere Version des ersten Airliners mit Turboprop-Antrieb. Erstflug am 28.8.1950, ab 1953 bei BEA und anderen Airlines eingesetzt. Typischerweise wurden 40 Passagiere, bei 2+3-Bestuhlung bis zu 63 Reisende transportiert. Reichweite bis zu 2.700 km bei reduzierter Auslastung. Die vier Rolls-Royce Dart ermöglichten eine Reisegeschwindigkeit von 530 km/h. 287 Stück wurden gebaut.

Austrian Airlines wurde nach zwei Jahren von der Politik verzögerten  Verhandlungen am 30.9.1957 gegründet. Es fehlten aber die Flugzeuge bzw. das Kapital dafür. 

„Da bot der norwegische Reeder Fred Olsen an, sich mit 15% an der neuen Fluggesellschaft zu beteiligen. Fred Olsens Flyselskap A/S besaß moderne Turboprop-Maschinen vom Typ Viscount, die schon 1954 bei der englischen Firma Vickers in Auftrag gegeben worden waren. Diese vier, 1957 ausgelieferten Viscount 779D (zu je 48 Passagierplätzen) mieteten nun Austrian Airlines zu einem Preis von GBP 9.719,- pro Maschine und Monat an.“ (Zitat aus öfh-Nachrichten 1/88, Seite 3)

Vickers Viscount 779D

Mein Modell

Mein Modell stellt eine dieser vier von Fred Olsen geleasten Viscount dar: die c/n 252 wurde 1957 gebaut, hatte am 23.7.1957 ihren Erstflug, wurde am 9.8.1957 an Fred Olsen ausgeliefert und am 1.1.1958 von Austrian Airlines angemietet. Am 12.2.1958 wurde sie in Wien der Presse und dem interessierten Publikum vorgestellt, es begann eine Trainingsphase für die Crews, anfangs Skandinavier, die dann Österreicher einschulten. Am 26.3.1958 erfolgte der erste Flug mit "zahlenden Gästen", ein Charterflug für die Wiener Philharmoniker nach London. Damals muss die Maschine ungefähr so ausgesehen haben wie mein Modell, denn am 29.3. wurde sie auf OE-LAD umregistriert und flog bis 31.3.1960 für Austrian. Dann wurde sie an Olsen zurückgegeben und durch neu angekaufte Viscount 837 ersetzt.

Ein virtueller Walkaround:

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Vickers Viscount 779D

 

Der verwendete Bausatz wurde bereits auf Modellversium vorgestellt. Die Plastikteile stammen von Eastern Express, und wer die frühen Bausätze dieser Firma kennt, wird von der hohen Qualität des Viscount-Kits angenehm überrascht sein. Ein paar Kleinigkeiten könnten aber auch hier verbessert werden: Alternative Propellerblätter mit kantigen Blattspitzen, Justierstifte für das Höhenleitwerk - das sollte mit geringem Aufwand zum Nachbessern sein. Etwas mehr Aufwand für den Hersteller wäre ein Redesign des Fahrwerks: Fahrwerksbeine, die man vor dem Zusammenbau von Rumpfhälften oder Tragflächenhälften einbauen muss, sind SEHR bruchgefährdet, da wird maßstäbliche Filigranität zum Nachteil. Auch die Bauanleitung ist in Sachen Fahrwerk nicht wirklich deutlich. Die Decals habe ich nach Vorbildfotos selbst gemacht. Eine *.jpg-Datei kann ich euch senden, wenn ich unter johannes.wipauer@web.de eure Adresse erhalte.

Aber nach Austausch der (für Austrian/Olsen) falschen Propeller, Reparatur des gebrochen Bugfahrwerks und diverser Kleinigkeiten hab ich doch meine Freude am norwegischen Österreicher:

Vickers Viscount 779D

Johannes Wipauer

Publiziert am 27. Oktober 2020

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