Vickers Viscount 837OE-IAM, Austrian Airtransportvon Johannes Wipauer (1:144 S&M Models)Zum VorbildÜber die Vickers Viscount wurde im Modellversium schon öfters berichtet, daher hier nur kurz über die dargestellte Maschine: die Viscount 837 war eine speziell für den Kunden Austrian Airlines gefertigte 810er, die Einer- und Zehnerstelle der Typenbezeichnung war für jeden (Neukauf-)Kunden anders: so waren alle 814 für die Lufthansa, alle 818 für Cubana, und alle 837 eben für Austrian (Quelle Wikipedia). Der Unterschied bestand in erster Linie im Kabinenlayout: während Lufthansa 64 Sitze bestellte, bekam Austrian 44 Economy- plus 12 First Class-Plätze. Letztere waren im Gegensatz zu heutigen Flugzeugen im hinteren Ende des Rumpfes platziert, weil es dort leiser zuging (Quelle: öfh-Nachrichten 2/2013). Es wurden ab Februar 1960 insgesamt 6 Viscount 837 übernommen, deren erste allerdings noch im selben Jahr als Totalverlust verunfallte. Als c/n442 gebaut, hatte die OE-IAM am 22.7.1960 ihren Erstflug und wurde im selben Jahr an Austrian Airlines ausgeliefert und in Österreich als OE-LAM registriert. Warum wurde aus der "Lima-Alpha-Mike" eine "India-Alpha-Mike"? Nachdem sie als OE-LAM einige Jahre unterwegs war, wurde sie am 22.4.1964 an Austrian Airtransport (AAT) verleast. Austrian Airtransport war damals eine Charterairline, zu 40% im Besitz von Austrian Airlines. Und weil sie im Gegensatz zu anderen Austrian-Maschinen, welche nur fallweise von AAT genützt wurden, immer und vermutlich ausschließlich von AAT eingesetzt wurde, wurde sie umregistriert. Grund: die Kennungen OE-L** waren damals für Linienfluggesellschaften reserviert, die Flugzeuge der Charter-Airlines ("Bedarfsfluggesellschaften") wurden jedoch entsprechend ihrer Gewichtsklasse registriert. Und "mehrmotorig über 20.000 kg" wurde als OE-I** registriert. Der Taufname "Ludwig van Beethoven" überdauerte alle Amtsvorgänge. So, Ende der Hommage an den Amtsschimmel, seit 2005 wird das etwas lockerer gehandhabt (Quelle: "Handbuch der Österreichischen Luftfahrzeug-Register 1920-2015", ISBN 978-3-200-04140-0). Im April 1970 wurde die Maschine an Austrian Airlines zurückgegeben und von diesen im September 1971 verkauft. Im Jänner 1972 ging die Maschine bei extremen Schlechtwetter in Kolumbien zu Bruch, alle 20 Insassen starben dabei. Mein ModellDer S+M-Bausatz entbehrt zwar jeglicher Details, ist aber für meine Bedürfnisse ausreichend. Aus Resten von PE-Platten bekam das Modell die charakterischen Antennen am Rumpfrücken (die am Bauch habe ich bewußt übersehen), die Decals kamen von NickWebb:: Diese auf sehr dünnem Material lasergedruckten Decals lassen sich sehr angenehm verarbeiten, und sind bis auf ein paar Kleinigkeiten korrekt und vollständig: "OE-IAM" für die Bugradschachtklappen fehlt, ebenso "M" für oberhalb der Windschutzscheibe. Außerdem hat auf den mir bekannten Vorbildfotos das vorderste Kabinenfenster steuerbords ebenfalls die rote Notausstiegsmarkierung der 6 anderen Notausstiege. Genug herumgemosert, hier sind die Bilder des Umgangs (Walkaround für Anglophobe):
Fast hätte ich vergessen, auch die neueste Errungenschaft meiner 144er-Sammlung zu zeigen:
Ich hoffe, meine Viscount hat euch gefallen. Johannes Wipauer Publiziert am 19. November 2020 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |