Faun L 912/45 ADargestellt wird ein Fahrzeug der PzPiKp 10, 1. PzDiv.von Hauke Ahrendt (1:35 Elite Models)Das Modell
Die von Faun produzierte Zugmaschine L 912/45 A wurde zwischen 1958 und 1970 in 214 Exemplaren an die Bundeswehr geliefert. Er wurde zumeist bei den Pionierbataillonen als Zugmaschine für diverse Sonderfunktionen zusammen mit dem 25t-Käsborer Anhänger (16-Rad) eingesetzt, um Panzerbrücken und Baumaschinen zu bewegen. Auch wurde er für leichtere Panzer als Transportzug eingesetzt, wie diverse Fotos belegen. Seltener waren Einsätze als Zugmittel der Artillerie, die es aber gegeben hat.
Er sieht auf den ersten Blick dem schwächeren L908 A ähnlich, aber es gibt erhebliche Unterschiede. Der L912/45 A war bis zu einem Gesamtzug-Gewicht von 60t ausgelegt und eine MLC-Kennzeichnung C60 bis C68 war auch keine Seltenheit.
Das Fahrzeug hatte ein zulässiges Gesamtgewicht von 27 t bei einem Eigengewicht von ca. 12 t. Bei Verwendung von 10 t-Ballastgewicht auf der Ladepritsche konnten bis 40 t Anhängelasten bewältigt werden. Der L912/45 A wurde in den Baujahren 1958 - 1961 von einem 250 PS Dieselmotor 12-Zyl-Deutz F12 L614 angetrieben, ab Baujahr 1961 wurde ein 12-Zyl-Deutz-Vielstoffmotor 12-Zyl-Deutz F12 L714A mit 265 PS verbaut. Diese Variante ist im Modell dargestellt, man erkennt es an den beiden Zyklonfiltern am Fahrerhaus.
Die Motorenleistung reichte bei dem Nenngewicht von 15t für eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 80 km/h. Das Fahrzeug verfügte über eine 8t Seilwinde. Die Zugmaschine war 7,65 m lang. Für die Fahrzeuge war die Einsatzzeit bei der Bundeswehr Mitte der 90er zu Ende und damit waren sie relativ lange im Dienst. Der Bausatz
Der Resinbausatz von Elite ist eigentlich aus der Box gebaut. Die großen Bauteile waren alle problemlos. Die Kleinteile, wie Werkzeug etc., waren oft durch Blasen unbrauchbar, das ist ein typisches Elite-Problem. Die Ursache kenne ich nicht, doch plane ich das beim Kauf inzwischen aber immer fest mit ein. Das erfordert eine gute Restekiste und Restmaterial von Ätzteilen und Resingussästen, denn meiner Meinung nach lassen sich aus diesem Material oft besser neue Teile herausarbeiten, als wenn man Plastik nimmt. Die Reserveradhalterung habe ich komplett neu gebaut, weil diese im Aufbau sehr stark vereinfacht ist und der Rohrrahmen auch mit Blasen durchsetzt war. Doch vieles der Mühe sieht man nicht, wenn das Reserverad zwischen Fahrerhaus und Ladepritsche steckt. Geändert werden muss die Auspuffanlage: Die Doppelrohre (wie sie z.B. für den Gleitkipper richitg waren) sind hier falsch, es muss eins der beiden Austrittrohre entfernt werden. Ansonsten sind es Teile wie die Schmutzfänger, die durch dünnere Teile ausgetauscht werden sollten. Die Position der vorderen Schmutzfänger vor den Hinterachsen war meiner Erinnerung nach (der Bau war vor zwei Jahren) auch nicht ganz korrekt und sie müssen versetzt werden, etc. Vorbildstudien sind zu empfehlen, aber dafür weiß man dann manchmal, was man noch tun müsste, um ganz korrekt zu sein, das kann dann demotivierend sein. Na, das ist aber jedem selbst überlassen, wieviel man sich zumuten möchte. Ich bin bei Elite oft froh, die Gussdefekte zu kompensieren und das Modell etwas zu detaillieren, dann reicht es oft. Alles in allem aber ein angenehmer Bau. Verbesserungsfähig ist allerdings das Profil der Reifen, doch ich kann das nicht bzw. dazu fehlt mir dann einfach die Zeit und Geduld. In Summe sieht das fertige Fahrzeug aber gut aus, auch die Plane ist nicht so schlecht im Gesamterscheinungsbild, wie ich erst dachte.
Lackierung: Airbrush mit Revell 42 Gelboliv, unter Beimengung von etwas 57 Grau und wenig 88 Ocker. Decals: Wie immer, wenn man Modelle von Elite baut, ist man auf Decals aus der Grabbelkiste und von TL angewiesen, denn leider liegen Elite-Bausätzen ja nie Decals bei.
Hauke Ahrendt Publiziert am 18. April 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |