Lippisch DM 13. Entwurfvon Thomas Brückelt (1:72 Huma)Ein interessantes Stück Luftfahrtgeschichte verbirgt sich hinter der von Alexander Lippisch entworfenen Lippisch DM-1, die zum Ende des 2. Weltkrieges von der Akaflieg Darmstadt und der Akaflieg München gebaut wurde. Der dritte Entwurf des Versuchsgleiters wurde gebaut, um Flugversuche für den mit einem Staustrahltriebwerk ausgerüsteten, geplanten Delta-Jäger Lippisch P.13a durchzuführen. Die ersten beiden Entwürfe unterschieden sich durch andere Leitwerks- und Cockpit-Anordnungen. Die DM-1 wurde fast fertig von den Amerikanern erbeutet und nach dem Krieg von der NACA erprobt und im Windkanal getestet. Die NACA nahm daran noch einige Modifikationen vor und konnte dadurch die Flugleistungen im Vergleich zum Originalentwurf deutlich steigern. Die gewonnenen Ergebnisse flossen später in die amerikanischen Delta-Jets ein: XF-92, Sea Dart, F-102 und F-106. Weitere Infos zum Original findet man auf der Webseite der Akaflieg München, auch zu den weiterführenden Projekten DM-2 bis DM-4. Der Bau des HUMA-Modells verlief unproblematisch: Die Passgenauigkeit der Teile ist gut, die Oberflächen sind fein strukturiert und die Klarsichtteile sind sauber gespritzt. Eine Pilotenfigur liegt bei, allerdings wird diese später in einem anderen Modell Platz nehmen, da die DM-1 ja niemals wirklich flog, abgesehen von den Windkanalversuchen. Ich fügte dem Cockpit noch Seitenwände hinzu und baute noch eine Gitterstruktur ein, damit es nicht so kahl wirkt. Recht viel Blei war nötig, damit der kleine Gleiter nicht nach hinten kippt. Das klebte ich mit Sekundenkleber ein. Das Spannendste für mich war die Lackierung, da ich noch nie vorher eine Holzbeplankung darstellte. Zunächst pinselte ich das gesamte Modell mit hellem Sandbraun an. Dann klebte ich die einzelnen Segmente ab und stellte durch Trockenmalen unterschiedlicher Brauntöne die Maserung dar. Auf Originalfotos kann man erkennen, dass sich diese in der Helligkeit teilweise deutlich unterscheiden. Ich habe versucht das, was ich den Schwarz-Weiß-Fotos entnehmen konnte, einigermaßen auf´s Modell zu übertragen. Die beiliegenden Decals - bis auf das Instrumentenbrett - warten auf ein anderes Modell, da die DM-1 keinerlei Markierungen trug. Zum Schluss sprühte ich dem Modell eine Schicht seidenmatten Klarlack auf. Der leider selten gewordene HUMA-Bausatz hat mir jede Menge Freude bereitet und meine Sammlung um einen kleinen Exoten erweitert. Der Bau zeigte sich als ein schönes Modellbau-Projekt, das recht schnell durchgezogen ist und ohne größeren Aufwand zu einem guten Ergebnis führen kann.
Thomas Brückelt, Publiziert am 22. Januar 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |