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Churchill Mk.IV

von Stefan Szymanski (1:72 Dragon)

Churchill Mk.IV

Die Planungen für den Churchill-Panzer begannen 1939. Dabei sollten ältere Panzertypen durch ein leistungsstärkeres und moderneres Modell abgelöst werden. Nach drei Jahren Entwicklungszeit wurden dann 1942 die ersten Churchill-Panzer an die Truppe ausgehändigt und kamen bei der Landung bei Dieppe und El Alamein zum Einsatz. Die Konstrukteure hatten sich bei der Entwicklung des Churchills an den Modellen des ersten Weltkrieges orientiert. Primär lag dabei das Augenmerk auf einer guten Geländegängigkeit und Panzerung. Dies ging zu Lasten der Geschwindigkeit, was den Churchill für reine Panzerduelle eher ungeeignet machte. Ein weiteres Manko war der schlechte Überblick der Besatzung über das Gefechtsfeld. Die gute Panzerung eignete sich aber immer noch sehr gut für Unterstützungsaufgaben. So wurden insgesamt 5.479 Panzer dieses Typs gebaut, wobei die Mk. IV-Variante die meist gebaute Version des Churchills war.

Churchill Mk.IV

Lange Zeit wurde der Churchill im kleinen Maßstab eher stiefmütterlich behandelt. Dabei gibt gerade dieser Panzer in Sachen Typenvielfältigkeit (man denke da nur an die ganzen Spezialfahrzeuge bei der Landung in der Normandie) eine Menge her. Dragon hat sich nun dieses Problems angenommen. Dabei verfügt der Bausatz über eine sehr überschaubare Anzahl an Bauteilen, ist aber ausreichend detailliert. Zwar gibt es für den einen oder anderen in Sachen Detaillierung noch eine Menge Luft nach oben, doch entschied ich mich, das Modell mehr oder weniger aus der Kiste zu bauen.

Churchill Mk.IV

Böse Überraschungen gab es beim Bau nicht und Spachtelmasse kam sehr überschaubar nur im Bereich des Turms zum Einsatz. Ich verzichtete auf die Abdeckungen der beidseitigen Belüftungsgitter und gestaltete die Luken am Turm offen, um dort später zwei Figuren zu platzieren. Da ein Großteil der Panzerketten durch die Abdeckungen später nicht mehr einsehbar sein würde, verzichtete ich in diesem Bereich auch auf die Montage. Stattdessen verwendete ich die Reste der Ketten zur provisorischen Zusatzpanzerung im Turm- und vorderen Wannenbereich. Dies schmückte das bis dahin doch sehr karge Modell ein wenig mehr aus und kann durch diverse Originalbilder auch belegt werden. So kannte die Phantasie der Besatzungen keine Grenzen, wenn es um zusätzlichen Schutz für das eigene Gefährt und Leben ging. Um dem Modell noch ein wenig mehr Leben zu verleihen, verteilte ich noch ein wenig Ladegut auf dem Panzer. Solche Auflockerungen verleihen jedem Modell immer ein authentischeres Bild und können gerade bei einer eher monotonen Farbgebung die ganze Szenerie ungemein auflockern.

Churchill Mk.IV

Bei der Farbgebung griff ich auf Revell 46 zurück. Bei Begutachtung diverser Panzer der Alliierten aus dem zweiten Weltkrieg kann man immer wieder erkennen, dass das britische Grün gegenüber dem amerikanischen Grün meist um einiges dunkler erscheint. Trotzdem hellte ich das Grün an diversen Stellen ein wenig auf.

Churchill Mk.IV

Dragon lässt bei den Decals keine große Auswahl zu. So hat man nur die Möglichkeit, eine Einheit aus dem Jahre 1944/ Italien darzustellen. Bei der Recherche im Internet stieß ich dabei immer auf Originalbilder, die Churchills auf dem Vormarsch auf sandigen und verstaubten Landstraßen zeigten. Da ich bei diesem Projekt einen eher minimalen Aufwand betreiben wollte, kam mir diese Szenerie sehr recht. Das Diorama war dementsprechend schnell gebaut. Zur Naturgestaltung verwendete ich Utensilien aus dem Hause Noch. Um der ganzen Sache ein staubiges Aussehen zu verleihen, nebelte ich das Diorama und Teile des Modells (gerade den unteren Fahrwerksbereich) sehr großzügig mit Tamiya „Buff“ ein.

Churchill Mk.IV

Zu einem Diorama gehören bei mir auch immer Figuren. Während ich bei der Panzerbesatzung auf Milicast zurückgriff, verwendete ich bei den marschierenden Infanteristen Figuren des Herstellers CP. CP dürfte nicht jedem geläufig sein, doch bietet dieser Hersteller mittlerweile ein breites Spektrum an hochwertigen Figuren an, die aus Weichmetall gefertigt sind. Auch die von mir verwendeten Figuren konnten bei der Detaillierung auf breiter Linie überzeugen. Die Bemalung der Figuren fand ausschließlich mit Ölfarben statt. Um die fertig bemalten Figuren besser ins staubige Diorama zu integrieren, kamen hier noch Staubpigmente zum Einsatz.

Churchill Mk.IV

Fazit:

Es gibt Phasen im Modellbauerleben, in denen man keine große Lust und Motivation für anspruchsvolle Projekte aufbringen kann. Man möchte einfach nur entspannt drauf losbasteln und schnell zu einem Erfolgserlebnis kommen, ohne sich groß den Kopf zu zerbrechen, wie man nun dieses oder jenes Problem lösen kann. Dafür eignen sich Modelle wie der Churchill von Dragon vorzüglich. Eine sehr überschaubare Anzahl an Bauteilen, ein simpler und praktisch angeordneter Zusammenbau lassen in kürzester Zeit ein trotzdem ansehnliches Modell entstehen. So bietet der „Dragon-Churchill“ dem Einsteiger, dem Motivationsgestörten und auch fortgeschrittenen und hochmotivierten Detail-Freak eine mehr als gute Basis.

Stefan Szymanski

Publiziert am 06. Dezember 2013

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