Leopard 1A5Fahrzeug aus 1. Baulos (Fertigung 1965 – 66)von Hauke Ahrendt (1:35 Italeri)
Das Vorbild
Der Leopard 1 aus der Serienfertigung wurde zwischen 1965 und 1976 in sechs Baulosen mit einer Gesamtstückzahl von 2.437 produziert. Die Baulose 1 bis 4 waren konstruktiv gleich, mit Abweichungen in Details. Anschließend erfolgten mehrere KWS, welche die Baulose 1 bis 4 betrafen: Die 1. KWS zwischen 1972 und 75 mit Verbesserungen der Waffenanlage, neuer Kette und Schürzen führte zur Ausführung A1, die 2. KWS zwischen 1975 bis 77 mit verbesserter Turm-Panzerung zur Ausführung A1A1. Je nach Kombination von ergänzter Ausstattung und Nachrüstungen wurden später dann weitere Unterscheidungen getroffen (aus der Grundvariante A1 wurden die vier Varianten A1A1, A1A2, A1A3 oder A1A4). Die 4. KWS ab 1986 bis 1992 betraf 1300 Panzer ausschließlich mit Gusstürmen verschiedener A1-Varianten (genauer: A1A1 bis A1A4) und auch ohne Berücksichtigung der Baulos-Abstammung
Jedoch wurden vorzugsweise Ausführungen ohne Nachrüstung der PZB200 herangezogen. Diese letzte Modifikation führte zur Ausführung A5 bzw. A5A1. Die Maßnahmen verbesserten die Ersttrefferwahrscheinlichkeit durch Änderungen an Waffenanlagen und Sichtmitteln.
Eine bei dieser 4. KWS vorgenommene Vorbereitung zu einer geplanten Umbewaffnung der A5-Variante auf ein 120 mm-Kaliber zur Angleichung an den Leopard 2 führte aber nicht mehr zur Durchführung dieser Maßnahme. Die politischen Ereignisse dieser Zeit haben dabei sicher auch eine Rolle gespielt.
Der Leopard 1 wurde von der Bundeswehr in Etappen ausgemustert, die A3 und A4 Variante wurde bereits ab 1989 an andere NATO-Länder verkauft. Zuletzt wurde die Ausführung A5 bis zum Jahr 2003 ausgemustert. Das Fahrgestell des Leopard 1 wird heute aber noch für den Bergepanzer, den Pionierpanzer Dachs und den Brückenleger Biber genutzt und dadurch noch einige Zeit in der BW präsent bleiben. Ich glaube der Gepard ist inzwischen auch aus dem Dienst ausgeschieden bzw. nur noch in den Geräteeinheiten vorhanden. Das Modell
Das hier gezeigte Fahrzeug stammt aus dem 1. Baulos (Fertigung 1965 – 66), denn es fehlt der Turmkragen, der erst bei späten Fahrzeugen des zweiten Bauloses montiert war. Die Turmkragen wurden soweit ich weiß nie nachgerüstet. Ein weiteres nie angepasstes Kennzeichen des ersten Bauloses war die eckige Fernsprechdose am Heck. Alle anderen Merkmale verschwanden mehr oder weniger mit der Zeit durch die turnusmäßig stattfindenden Instandsetzungen, Teiletausch und Ergänzungen. Daher sind hier auch die Heißaugen am 1. Baulos vorhanden. Aber es gab bis zum Schluss auch Leo 1 ohne die Heißaugen.
Das Modell ist der Leopard 1 A5 von Italerie und wird somit bei mir erstmalig seiner eigentlichen Bestimmung zugeführt, nachdem mir das Modell viele Male als Umbaubasis diente. Das Modell ist diesmal zuerst komplett aus der Box gebaut worden. Geändert wurde auch nicht die falsche Winkelspiegelzahl und deren Aufteilung an der Kommandantenluke. Es war ja nur ein Modell der Vollständigkeit halber, um zu guter letzt die regulären Versionen dieses Kampfpanzers bei der Bundeswehr zu vervollständigen.
Ich habe die Räder aber durch solche von Perfect Scale ersetzt, weil ich gute Erfahrungen damit gemacht habe, denn die sind mit dem richtigen Belag der Gummibandagen. Ebenso ist das Rohr von Perfect Scale, weil es die korrekte Länge hat und besser aussieht. Die Nebelwerfer stammen wegen des besseren Aussehens aus der Grabbelkiste und sind vermutlich von Perfect Scale, vielleicht von einem Hotchkiss oder so. Im Nachgang: Ein neuer Turm
Als alles fertig war, gab es plötzlich den A5-Turm von Perfect Scale zu kaufen. Na, ich konnte der Versuchung nicht widerstehen. Das Ding ist sehr gut im Guss und korrigiert die Schwächen des Italerie-Turmes. Sogar der Winkelspiegel-Vorsatz ist vorhanden und die Halterung für den Tiefwatschacht ist enthalten. Einzig die unteren Gitter am Heckkorb passen nicht so ganz, die Stäbe sind recht kurz. Ich habe das aber erstmal so gelassen. Dann passt der MG-Ring der Kommandantenkuppel nicht ganz an der Stelle, wo der Vorsatz-Winkelspiegel ist. Ich habe am Ring eine Stelle ausgeklinkt, weil es am einfachsten war, aber das ist falsch. Doch den Vorsatz weiter nach vorne zu verschieben wäre mir zu umständlich gewesen.
Lackierung: Airbrush mit Revell-Farben im Bundeswehr-Standard-Tarnschema (Bronzegrün, Schwarz und Braun). Schmutz & Alterung gibt es wie bei mir üblich nicht. Die Lackieranleitung von Italerie ist jedoch eine Frechheit, da nur in Schwarz-Weiß vorhanden! Mit "good will" kann man noch die schwarzen Bereiche erkennen, die Begrenzungen von Grün und Braun bleiben aber ein Rätsel. Eine Draufsicht ist auch nicht vorhanden. Das ist eine 5-Minus! Fotohilfe ist also erforderlich, heutzutage dank www ja kein Problem mehr. Decals: Grabbelkiste Hauke Ahrendt Publiziert am 10. März 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |