Vought DF-8F CrusaderDronencontroller - Crusader ein mal ein wenig andersvon Bernhard Schrock (1:48 Hasegawa)Vor einigen Jahren entstand auf dem BSH-Basteltisch eine F-8E und so fiel die Entscheidung leicht, diesmal etwas anderes aus dem Hasegawa-Bausatz zu "zaubern". Im Internet fand sich schnell ein Foto eines aus einer serienmäßigen „A“ umgebauten Dronencontrollers mit der Bu. Nr. 143693 bzw. mit dem Modex 100 auf der Nase, welcher bei dem Naval Missile Center zu Testzwecken eingesetzt wurde. Er sollte dem Modell als Pate dienen. Der Bausatz von Hasegawa ist sehr gut gelungen und beinhaltet Teile zum Bau der E-Variante des Crusader. Besonders hervorzuheben wären die feinen, versenkten Gravuren, hervorragende Passgenauigkeit sowie getrennte Bauteile für Vorflügel und Landeklappen. Fahrwerksteile und Höhenruder und insbesondere die Tragfläche können ganz zum Schluß mittels Polycaps gesteckt werden. Ein riesiger Decalbogen ermöglicht die Markierung von 4 Maschinen und beinhaltet mehrere Dutzend Wartungshinweise. Die Transparentteile für die Kanzel sind sehr dünn und werden um ca. ein Dutzend Kleinteile und Positionslichter ergänzt. Das Cockpit ist Hasegawa gut gelungen und besteht aus einer Wanne, 8 weiteren Teilen und kann optional mit einer Pilotenfigur besetzt werden. Für das Instrumentenbrett ist ein Decal vorgesehen, mit dem bei präziser Platzierung auf dem Plastikteil und Anwendung eines Weichmachers durchaus ein überzeugendes Ergebnis erreicht werden kann. Der Schleudersitz fällt hingegen mit seinen angegossenen Gurten ein wenig aus dem Rahmen und ähnelt nicht wirklich einem Mk-7 von Martin Baker. Glücklicherweise lag dem Autor das für den Monogram-Bausatz konzipierte Cockpitset des ungarischen Herstellers FM vor, das auch einen sehr feinen Sitz beinhaltet. Ungeachtet der Tatsache, dass die Cockpitwanne viel zu breit war, ist es gelungen, das Teil doch in den schmaleren Hasegawa-Rumpf hineinzuquetschen. Die Windschutzscheibe stellt die größte Hürde des ganzen Umbauprojektes dar. Der am Ansatz der Windschutzscheibe ab der D-Version in einem halbkugelförmigen Gehäuse eingebaute IR-Sensor liegt dem Bausatz als ein separates Bauteil vor und wird auf der Windschutzscheibe mittels einer rechteckigen Aussparung positioniert. Nett gemeint von Hasegawa aber mit fatalen Folgen für jeden, der eine „A“, „B“, „C“ oder einen Dronencontroller bauen will!! Der einzige brauchbare Weg besteht aus dem Tiefziehen des Bauteils. Bedingt durch die Unterschiede hinsichtlich der Anzahl und Anordnung der Elemente auf dem Instrumentenbrett zwischen der „E“ und der „A“ bestand der letzte Arbeitsschritt im Cockpit aus dem „Scratchen“ eines passenden Bauteils. Originalfotos aus dem D&S Heft leisteten bei diesem Sandwich-Job eine wertvolle Hilfe. Im Rahmen des Umbaus gibt es auch vorne etwas zu tun. Zum einen ist es die spitz zulaufende Nase der frühen Varianten, die erst bei der „E“ wegen der größeren Radarantenne runder und größer war. Die Nase nach dem Zusammenkleben des Rumpfes absolut gleichmäßig anzuspitzen, schien fast unmöglich. Dementsprechend wurden kurzerhand beide Nasenhälften abgesägt, nach dem Zusammenkleben mit Füllpulver gefüllt und mit sehr flüssigem Sekundenkleber ausgegossen. Um das Bauteil in einer Minibohrmaschine bearbeiten zu können, wurde vorsorglich in den Pulver ein Stück Plastikstab als Drehachse eingelegt. Der andere relevante Punkt betrifft ein Panel mit 4 Lüftungsschlitzen auf der linken Seite, welches erst ab der C-Version eingeführt wurde und bei der "A" bzw. der "DF" entfernt werden muss. Den für die F-8E so charakteristischen Buckel hatte die "A" noch nicht, denn er wurde erst bei der „E“ eingeführt, um Stauraum für die umfangreiche Avionik zu schaffen. Der Buckel muss aus diesem Grund entfernt werden und zwar sinnvollerweise vor dem Zusammenkleben der Tragflächenhälften. Wegen der Größe ist für diesen Job wohl Sekundenkleber und Plastik in Form von Rundstabstückchen die beste Wahl. Lufthutze auf der oberen Rumpfseite (oben im Bild). Verschlossene Passlöcher für die Montage der Stabilisatoren (unten im Bild). Als letztes blieb an der Tragfläche nur noch eine Kleinigkeit zu tun: die länglichen Formationslichter an den Spitzen zu entfernen, die bei der Recherche bei keiner DF-8F entdeckt werden konnten. Sehr gute Arbeit hat Hasegawa bei dem Fahrwerk geleistet, das filigran und dennoch robust durch die Polycap-Stecktechnik gelungen ist. Geschickt gelöst finde ich die Anbringung der seitlichen Schachtklappen, bei der die Materialdicke dieser Bauteile berücksichtigt wurde. Egal wie gut aber die Plastikteile auch sein mögen; neben Aires verblasst wohl alles. Der rechte Fahrwerksschacht vor und nach der "detaillierten" Bemalung ist auf den zwei nachfolgenden Fotos dargestellt, auf den zwei darauffolgenden der linke Schacht. Die "A" hatte noch keine Kühlungshutzen im Bereich des Nachbrenners. An dieser Stelle muß beim Umbau buchstäblich gar nichts gemacht werden.
FazitMit der F-8 ist Hasegawa ein sehr schöner Bausatz gelungen, der auch aus dem Kasten eine gute Figur macht und sich vor allem durch seine sehr durchdachte Gestaltung und Passgenauigkeit auszeichnet. Literatur: Detail & Scale Nr. 31, Squadron Signal, ISBN 0-8306-8541-3 Bernhard Schrock Publiziert am 03. Juni 2005 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |