Supermarine Spitfire Mk XIVevon Dirk Heyer (1:48 Academy)
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die belgische Luftwaffe u. a. mit englischer Hilfe wieder aufgebaut. Die Flugschüler der belgischen Jagdverbände schulten in der OTU (Operational Trainings Unit) unter anderem auch auf der Spitfire Mk XIV und deren Versionen. Die komplette Ausrüstung, Uniformen und auch das Equipment waren original von der RAF und nicht verändert worden. Lediglich die Hoheitsabzeichen und Werknummern waren "belgisch". Mein Diorama ist den Gegebenheiten des flämischen Flughafens Koksijde nachempfunden. Koksijde war wie viele andere Flugplätze Flanderns und Hollands, (z.Bsp. Leeurwarden, Gilze-Rijen, Arnhem/Deelen oder De Kooj) bis in die 60er Jahre mit Ziegelsteinboden ausgestattet. Die hier gebaute IQoZ, SG127 war in der britischen Standard-Nachkriegstarnung für Jäger lackiert.
Supermarine Spitfire Mk XIVe
Im Maßstab 1:48 ist die Mk XIV sehr preiswert von Academy erhältlich. Die wenigen groben Fehler des Bausatzes konnten mit dem Detailset von KMC (wird leider nicht mehr hergestellt) korrigiert werden. Das Cockpit aus Resin von KMC ist ein Highlight und wunderschön detailliert. Die Motorhaube mit den unterproportionierten Zylinderbeulen wurde ausgesägt und durch die besser proportionierte KMC Motorhaube ersetzt. Die sehr lange Nase, die durch den Griffonmotor verursacht wurde, musste bei der Entwicklung der Mk. XIV durch ein erheblich vergrößertes Seitenruder ausgeglichen werden. Das Bausatzruder ist extrem klein und auch hier kam KMC mit einem richtigen Ruder zur Hilfe. Das geteilte Trimmruder am Seitenruder wurde hier ebenfalls neu aufgebaut, da es auch bei KMC nur einfach dargestellt war. Academy hat die Cockpithaube leider mit einer häßlichen Naht, die durch die ganze Haube geht, hergestellt. Hier verwendete ich eine neue Haube von Squadron. Die letzte Schönheitschirurgie am Rumpf fand am Propeller statt. Einerseits fehlt beim Academy Bausatz die typische Form und Schränkung der Propellerblätter und andererseits ist die Propellerhaube viel zu kurz. KMC bot hier ebenfalls Abhilfe mit den richtig proportionierten Teilen. Die Rotorblätter besaßen an der Vorderkante dünne Messingbleche als zusätzlichen Schutz gegen aufschlagende Fremdkörper. Diese Messingbleche wurden wie bei meiner Avia S-199 nur aufgemalt.
Die Oberfläche des Modells wurde mit einem geschärften Zahnrad nachträglich "genietet". Zugeschnittenes Dymoband (dient zur Herstellung von Klingelschildern) wurde als Anschlag für das Nietrad verwendet. Nach dem "Nieten" wurde die gesamte Oberfläche mit 4000er Nassschleifpapier geglättet, so dass die Nieten sichtbar bleiben, aber nicht wie eine topografische Karte der Alpen die Oberfläche verunzieren. Die Academy Rohrverkleidungen für die Flügelbewaffnung sind nur für den "C" Flügel, nicht aber für den hier benötigten "E" Flügel verwendbar. KMC hatte auch hierfür wieder die richtigen Bauteile. Für das Diorama baute ich am linken Flügel die Einbauschächte der Flügelbewaffnung nach. Auf der Unterseite des Modells wurden die unterproportionierten Kühler ausgetauscht und zwei fehlende Verkleidungen (längliche Beulen), die IFF Antenne, Drainagerohre und die Aufhängungen des Rumpftanks ergänzt. Der Spornradschacht wurde neu gebaut und die Landeklappen mit Plastikkarte als Eigenbau ergänzt. Dafür mussten auf der Flügeloberseite zwei Klappen für die Klappenanlenkung eingebaut werden. Bei ausgefahrenem Fahrwerk sollten die Fahrwerksanzeiger am Flügel nicht fehlen. Diese sind bei der Spitfire "immer" im leicht schrägen Winkel einzubauen (Das obere Ende der Anzeiger zeigt dabei in Richtung Flügelende.). Lackiert wurde das RAF Standard-Schema für Jäger in Europa. Die Unterseite wurde in PRU-Blau (Photo Reconnaissance Blue) lackiert. Die Fotofenster waren bei dieser Werknummer überlackiert worden. Die Decals stammen von Daco Production und sind qualitativ sehr empfehlenswert.
Bedford QL Tanker
Der Tankwagen war von CDA Models und ist komplett aus Resin. Hier mussten einige Details neu gebaut werden. Zwar ist dieses Modell bei weiten nicht so gut detailliert wie das von Accurate Armor, hat aber letztlich den überzeugenden Preis. Da in zahlreichen Dokumentationen die RAF Fahrzeuge bis in die späten 60er Jahre in dem klassischen und auch sehr attraktiven Blau/Gelb Schema lackiert waren, wurde es auch hier verwendet.
Öl- und Starterwagen
Diese beiden Wartungswagen stammen aus dem Monogram WWII Ground Power Support Set. Der Bausatz ist befriedigend detailliert und benötigt nur unwesentliche Details oder Verbesserungen. Dem Batteriewagen wurde ein Zweitakter Hilfsmotor im Eigenbau aufgebaut. Zwar waren die Griffon Spitfires mit einem Coffman Patronenanlasser mit fünfschüssigem Verschluss versehen, dennoch musste gerade die Bordbatterie mit dem Batteriewagen aufgeladen werden.
Diorama "Koksijde"Für das Diorama verwendete ich die erstklassigen Produkte von Mark 58 aus Frankreich. Durch die Keramikmodule ließ sich das kleine Diorama schnell zusammenstellen. Die Ziegelsteinelemente könnten auch für einen deutschen Nachtjäger in Holland oder für einen englischen Flugplatz im WWII verwendet werden. Die Figuren stammen von ICM und haben sehr gefällige Posen, so dass diese sich gut in eine Szene einpassen lassen. Da mir von meinen "lieben" Modellbaukollegen die Verwendung einer Katze im Diorama aufgeschwätzt wurde, musste ich diese leider selber herstellen, da es ja kein Modell davon gibt. Da ich auch kein Figurenmodelleur bin, ist mir das natürlich nur kläglich gelungen, war aber eine Erfahrung wert. Für die Vegetation verwendete ich hauptsächlich Material der Marke miniNatur. Ohne die Hilfe freundlicher belgischer, französischer und deutscher Modellbaufreunde wäre vieles unversucht und unangetastet geblieben. Ein Besuch einer Modellbauausstellung im Ausland lohnt deshalb immer. Selbst dann, wenn es nur beim gemeinsamen Bierchen bleibt.
Dirk Heyer Publiziert am 19. März 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |