Republic P-47C Thunderbolt Razorback334 Fighter Squadron,4th Fighter Group, Lt. Stanley Andersonvon Andy Hartung (1:72 Lindberg)Was kann man aus alten Gurken machen? Diese Frage stellte sich mir, als ich vor einigen Monaten die P-47B von Lindberg zugesendet bekommen habe. Zugegeben ist der Flieger für sein Alter ein rüstiger Rentner, aber eben nicht mehr auf dem Stand der Zeit, so nahm ich die Herausforderung an und wollte ein möglichst schön detailliertes Flugzeug erstellen. Der BauNachdem ich den Bausatz im Sommer bekommen hatte, schaute ich mir zunächst die Ausgangslage an. Bereits im Vorfeld informierte ich mich auf Scalemates, was da auf mich zukommt und stellte fest, dass einer der größten Knackpunkte wohl der fehlende Motor sein sollte. Des Weiteren hat mir mein Modellbaufreund, von dem ich das Modell bekam, gleich ein kleines Dokument angelegt mit den Fehlern, die der Bausatz beinhaltet. Am ehesten waren die Rohre der MG´s zu lang und mussten gekürzt werden. Auf der Suche nach einem Motor und brauchbaren Decals fand ich ein Angebot, welches gleich ein Cockpitset und Reifen mit beinhaltete. Also nichts wie gekauft und schon war das Material für das Projekt angekommen. Begonnen habe ich mit dem Resincockpit. Die Details sind sehr ordentlich gemacht und überzeugen. Schnell war das Ganze gebaut und konnte entsprechend gealtert und eingeklebt werden.
Weitaus aufwändiger war dann der Einbau des Motors. Da dieser Bereich ja zugegossen war, habe ich erst mal die Motorabdeckung geöffnet und anschließend den bemalten Motor eingesetzt, erstaunlicherweise passte sowohl Motor als auch Cockpit fast reibungslos. Der Rest war schnell gebaut, bestand der Bausatz selber ja nur aus wenigen Teilen. Die Passung war sehr gut, so dass wirklich kaum geschliffen werden musste. Die Resinreifen haben ebenfalls gut und schnell gepasst. Klar sind manche Stellen wie die Fahrwerksschächte einfach nicht gut detailliert, aber das muss ein 50 Jahre alter Bausatz auch nicht. Spannend war jetzt, wie die Farbe auf dem Flieger wirkt. Wie wohl die meisten Flugzeuge der Amerikaner um 1942/43 wurde die Razorback in Oliv-Grün und Ocean-Grey lackiert. Außerdem waren verschiedene Stellen weiß abgesetzt. Aufgrund der erhabenen Strukturen hielten die Decals nicht ganz so gut, aber mit viel Mühe habe ich es dann doch vernünftig zum Halten bekommen. Es folgte noch der Klarlack und die Alterung. Am Ende ist ein sehenswertes Flugzeug entstanden. Zum VorbildDie hier gezeigte Razorback gehörte zum 334. Fighter Squadron und trug den Namen „Whela Kahao“, wie es auch auf der Noseart noch kenntlich gemacht wurde. Ihr Pilot war Captain Stanley Milick Moore Anderson. Am 15. April 1943 wurde er mit seinem Flugzeug vor der belgischen Küste von einer Focke-Wulf Fw 190 abgeschossen und galt seitdem als vermisst. Am 16. April des Folgejahres wurde Anderson für tot erklärt. FazitDer Lindberg-Bausatz ist natürlich, gerade gegenüber der großen modernen Konkurrenz, doch veraltet. Trotzdem kann man eine ordentliche Razorback bauen, wenn es auch etwas Arbeit und Initative braucht. Gerade aber Anfänger, insbesondere Kinder oder Jugendliche können hier sehr schnell ihr erstes Modell erstellen.
Andy Hartung Publiziert am 09. Januar 2023 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |