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Tai-Atari Yuyoku Funshinden (Vollglaskanzel-Variante)

Konoike Kokutai, japanische Marineflieger, Japan 1946 (what-if)

von Andy Hartung (1:72 Planet Models)

Tai-Atari Yuyoku Funshinden (Vollglaskanzel-Variante)

Welcher Modellbauer möchte nicht gerne nahezu einzigartige Exemplare in seiner Vitrine stehen haben – besonders, wenn es sich dabei um seltene oder sogar einmalige Exponate handelt?Für genau diese Liebhaber außergewöhnlicher Vorbilder ist der Hersteller Planet Models die richtige Adresse: Er bietet eine beeindruckende Bandbreite an Flugzeugmodellen, die bislang im Plastikmodellbau kaum oder gar nicht vertreten sind.

Meine Tai-Atari Yuyoku Funshinden mit rundem Cockpit zählt dabei nicht nur zu den kleinsten, sondern auch zu den außergewöhnlichsten Flugzeugen meiner Sammlung.

Tai-Atari Yuyoku Funshinden (Vollglaskanzel-Variante)

Zum Bau

Viel kann ich zum Bau gar nicht sagen, denn weder bietet der Aftermarket etwas Wesentliches, noch besteht der Bausatz aus besonders vielen Teilen.

Der Rollwagen ist bereits aus der unbemannten Raketenversion bekannt. Innerhalb weniger Minuten sind alle Teile von den Supports befreit, und es müssen lediglich die Angussstellen leicht versäubert werden. Anschließend konnte ich die wenigen Bauteile mit Sekundenkleber zusammenfügen.

Tai-Atari Yuyoku Funshinden (Vollglaskanzel-Variante)

Ähnlich sah das Ganze beim Flugzeug selbst aus. Doch bevor ich die Teile zusammensetzte, ging es an die Inneneinrichtung. Diese lackierte ich in Olivgrün und bemalte die Details mit dem Pinsel.Aus Maskingtape fertigte ich zusätzlich Sicherheitsgurte für den Pilotensitz an – im Nachhinein erscheinen sie mir jedoch etwas zu klein. Ich sollte mir vermutlich wirklich einmal universelle PE-Gurte zulegen.Die kleine Instrumententafel wurde schwarz lackiert und anschließend trocken bemalt, um die Gravuren besser hervorzuheben.

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Tai-Atari Yuyoku Funshinden (Vollglaskanzel-Variante)

 

Am kompliziertesten war für mich das Ausschneiden der Vacukanzel, da das absolutes Neuland für mich war.Zunächst versuchte ich, das Teil direkt mit dem Cutter auszutrennen, rutschte dabei jedoch ab und schnitt in das Klarteil. Zum Glück legt Planet Models zwei Kanzeln bei – ein zweiter Versuch war also möglich.Dieses Mal schnitt ich das Teil zunächst mit einer Schere grob aus, dann entlang der Markierungslinien, und schnitzte mit dem Bastelmesser vorsichtig entlang der vorgesehenen Kante.Zur Feinarbeit setzte ich die Kanzel anschließend auf den kleinen Rumpf auf und schnitt die Kante nochmals sauber nach. Kleinere Spalten füllte ich mit Revell Contacta Clear.

Tai-Atari Yuyoku Funshinden (Vollglaskanzel-Variante)

Bevor ich die restlichen Teile zusammensetzte, verschliff ich die gedruckten Bauteile noch einmal leicht, um die Druckrillen zu glätten.Anschließend montierte ich das Triebwerk sowie die beiden Flügel.Am unteren Übergang zwischen Rumpf und Flügel war jedoch etwas Spachtelarbeit erforderlich, um eine saubere Passung zu erreichen.

Tai-Atari Yuyoku Funshinden (Vollglaskanzel-Variante)

Das Flugzeug grundierte ich zunächst und lackierte anschließend die Unterseite in IJA Grey Green und die Oberseite in Nakajima Green. Eine echte Fleißarbeit war das anschließende Abkleben der vielen kleinen Bereiche – etwa des Triebwerks, der Landekufe, der Rumpfnase oder der Flügelvorderkanten.Dabei passierte mir ein Missgeschick: Das Modell fiel herunter, und ein kleines Stück des Flügels brach ab. Dieses reparierte ich später mit Spachtelmasse, was sich als gar nicht so einfach erwies.Die Decals ließen sich dagegen problemlos anbringen – der Hersteller hat sich hier einige kreative Ideen einfallen lassen, deutlich ansprechender als nur zwei lieblose rote Sonnen.

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Zum Vorbild

Das Flugzeug soll dem Konoike Kokutai, einer Ausbildungseinheit der japanischen Marineflieger, angehört haben. Diese Anfang 1944 aufgestellte Einheit diente ursprünglich der Pilotenschulung und war somit keine Frontstaffel. In der Realität wurde sie bereits im Dezember 1944, vermutlich aufgrund von Flugzeug- und Treibstoffmangel wieder aufgelöst.

Tai-Atari Yuyoku Funshinden (Vollglaskanzel-Variante)

In diesem What-if-Szenario hingegen blieb die Einheit bestehen und wurde zu einer Spezialabwehr-Staffel umgewandelt, die den amerikanischen Höhenbombern vom Typ B-29 entgegentreten sollte. Die Abschussmarkierungen hinter dem Rumpf deuten darauf hin, dass es sich bei dieser Maschine nicht um ein Kamikaze-Flugzeug, sondern um ein Rammflugzeug handelt, das gegnerische Maschinen durch gezielte Kollisionen vom Himmel holen sollte. Ein solcher Einsatz dürfte einem Kamikaze-Einsatz allerdings nahezu gleichgekommen sein – und es ist gut vorstellbar, dass solche Maschinen später auch zu Flugbomben hätten umgebaut werden können.

Interessant ist außerdem, dass der rote Streifen am Seitenleitwerk ein typisches Erkennungsmerkmal dieser Einheit war.

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Fazit

Alles in allem wäre der Bau recht schnell von der Hand gegangen – da ich das Projekt jedoch nur nebenbei habe laufen lassen, zog es sich über einige Wochen hin. Am Ende entstand dennoch ein außergewöhnliches kleines Flugobjekt, das durch seine Eigenwilligkeit und Formensprache einen besonderen Platz in meiner Sammlung einnimmt.

Tai-Atari Yuyoku Funshinden (Vollglaskanzel-Variante)

Andy Hartung

Publiziert am 14. November 2025

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