Junkers Ju 88 DüKa88von Enrico Friedel-Treptow (1:72 Italeri)GeschichteUm schlagkräftiger gegen die vielen einfliegenden Bomber zu sein, sollte schwere Bewaffnung in die Flugzeuge eingebaut werden. Experimente mit Ju88 und Pak40 führten zur P-1. Dieser folgten dann die Versionen P-2 bis P-4 mit veränderter Bewaffnung. Ein großes Problem solcher Waffen ist der Rückstoß und die austretenden Verbrennungsgase. Bei der Erprobung der P-1 hatte man negative Erfahrungen damit gemacht. Einen anderen Weg beschritt man mit der rückstoßfreien Düsenkanone DüKa88. Die Kanone hatte ein Kaliber von 8,8 cm und ein Trommelmagazin von zehn Schuss. Die Abgase wurden nach unten und oben im Winkel von 60° nach hinten abgeführt. Eigentlich sollte die Kanone in die Bf110 eingebaut werden, die sich jedoch als ungeeignet erwies. Und so griff man auf die Junkers Ju88 zurück. Im Januar 1942 stand ein aufgebockter Rumpf zur Besichtigung bereit. Im Anschluss wurde auch ein flugfähiges Exemplar gebaut. Das FlugzeugIn verschiedenen Publikationen findet man mindestens drei verschiedene Bilder des Ju88-DüKa-Rumpfes vor einem Gebäude stehend. Ob es sich hierbei um einen neuen oder ausgemusterten Rumpf handelt, ist mir leider nicht bekannt. Tragflächen und Leitwerke fehlen, in der Kabinenverglasung fehlen einige Scheiben und das Kanonenrohr ist nicht installiert. Das ModellDiese Szenerie wollte ich nachempfinden, nicht kopieren. Bei meinem Modell sind alle Scheiben ganz, das Kanonenrohr wollte ich unbedingt anbauen und auch das Gebäude sieht anders aus. Der Junkers Ju88-Rumpf stammt aus einem alten Italeri-Bausatz. Der Italeri-Rumpf hatte für mich zwei Vorteile. Zum Einem hatte ich ihn ohnehin übrig, da ich die Tragflächen und Fahrwerk für einen RVResin-Bausatz benötige. Und zum Anderen ist die Bola einzeln. Wenn man sie weglässt, ist an dieser Stelle geschlossener Rumpf mit Einstiegsluke. Da muss nichts verschlossen usw. werden. Alle erhabenen Strukturen habe ich dieses Mal heruntergeschliffen und einige Gravuren vorgenommen. Die DüKa ist ein Umbausatz von Schatton-Modellbau, den ich hier bei MV schon vorgestellt habe. Die Zahl der Teile ist recht übersichtlich: Rumpfgondel und Abgaskanal für den Rumpfrücken aus Resin und ein Metallkanonenrohr. Alles in sehr guter Qualität und mit wenig Nacharbeit einbaubar. Das Gebäude ist der Bausatz "Workshop" von MiniArt (die andere Hälfte des Gebäudes habe ich bei der Bf162 verbaut, auch hier auf MV zu sehen). Die Gestelle entstanden aus Evergreen-Material. Die Bretter sind aus Echtholz von einer Erdbeerverpackung. Die unteren Rollwagen bestehen aus Resten von Ätzplatinen. Falls mir irgendwann mal die Ideen und Projekte ausgehen, baue ich noch das komplette Flugzeug mit DüKa. Weitere Bilder
Enrico Friedel-Treptow Publiziert am 25. März 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |