Messerschmitt Bf 162 V2 "Jaguar"Konkurrenz der Junkers Ju 88von Enrico Friedel-Treptow (1:72 Unicraft Models)1935 erließ das RLM eine präzisierte Ausschreibung für die Entwicklung eines mittleren, schnellen Kampflugzeuges (dreiköpfige Besatzung; Bombenlast 500 bis max. 750 kg; maximale Geschwindigkeit 500 km/h; Reisegeschwindigkeit 450 km/h; Abwehrbewaffnung ein 7,9mm MG). Angesprochen waren und beteiligt haben sich die Firmen Junkers, Henschel und Messerschmitt. Daraufhin entstanden vier Flugzeugmuster. Junkers erarbeitete die Ju85 und die Ju88, die bis auf die Leitwerke weitgehend übereinstimmten. Weiterhin wurden von Henschel die Hs127 und von Messerschmitt die Bf162 entwickelt. Während die Ju85/88 und Hs127 Neuentwicklungen darstellten, griff man bei Messerschmitt auf die Konstruktion der Bf110 zurück. Grundlage bildete die Bf110 B, von der alle Teile bis auf den Rumpf übernommen wurden. Der neue Rumpf war breiter und länger. Das Cockpit rückte weiter nach vorn und nahm nun drei Besatzungsmitglieder auf. Der Rumpfbug wurde für die Tätigkeit des Bombenschützen großzügig verglast. Am 26.02.1937 flog der erste Prototyp Bf162 V1 (D-AIXA, WerkNummer 817), gefolgt von der V2 (D-AOBE, Werknummer 818) am 31.10.1937 sowie am 07.07.1938 von der V3 (D-AOVI, Werknummer 819). Da bekanntlich die Ju88 den Zuschlag für die Serienfertigung erhielt, wurden die V4 und V5 nicht mehr montiert. Ihre Teile sollen in die Fertigung der Bf110C einbezogen worden sein. Eine Serienfertigung der Bf162 erfolgte nicht.
Schon seit geraumer Zeit reift in mir die Idee, alle aufgrund der erwähnten Ausschreibung entstandenen Typen als Modell zu bauen. Das scheiterte zunächst an fehlenden Bausätzen. Doch mittlerweile bietet Unicraft models sowohl die Hs127 als auch die Bf162 als Resinbausätze an. Über die Qualität der Bausätze sind wir uns wohl alle einig. Aber, wenn man sich etwas in den Kopf gesetzt hat, greift man auch zu solchen Bausätzen. Schon kurz nach dem Öffnen der Verpackung kam ich auf den Gedanken, den neuen Airfix-Bausatz der Bf110 mit dem Unicraft-Bausatz zu vereinen. Zum Einen zeigt (meiner Meinung nach) die Airfix Bf110 die Konturen der Messerschmitt-Maschine sehr ordentlich und zum Anderen sind die Gravuren ähnlich tiefe Gräben wie bei Unicraft, so dass beide Bausätze gut kombinierbar sind. Letztlich wurde von der Bf162 Rumpfvorderteil, Triebwerke und Rumpfverlängerung verwendet. Den Rest lieferte die Bf110. Im Cockpit fanden noch einige Teile aus der Restekiste Verwendung. Dem entsprechend wurde gesägt, gespachtelt und geschliffen. Da mir Bilder der Bf162 V2 bekannt sind, entschied ich mich für diese Maschine. Ich denke, das Ergebnis ist ganz ordentlich. Blieb noch die Frage, was mache ich mit den Teilen, die nicht verbaut wurden. Als MiniArt einen Werkschuppen anbot, entschied ich mich für eine kleine Hintergrundgestaltung: eine dunkle Ecke einer Werkhalle mit einigem Krimskrams und einer Tragfläche in Fertigung. Vom Werkschuppen verbaute ich nur eine Hälfte. Die andere Seite und das Dach werden in einem zukünftigen Projekt verbaut. Die eine Unicraft-Tragfläche habe ich auf kleine Dreifüße gestellt. Die problematischen Enden mit Zellstoff-„Planen“ abgedeckt. Weitere Bilder
Enrico Friedel-Treptow Publiziert am 20. März 2014 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |