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McDonnell Douglas F-4F Phantom II

37+80, die „Polizeimühle“ des FW 74 „Mölders“ in Neuburg, 1981

von Michael Eilers (1:72 Revell)

Vor einer gefühlten Ewigkeit habe ich im Internet bei „DonColor“ Versuchsanstriche deutscher Luftwaffe-Phantoms entdeckt. Die Variante „Polizeimühle“ hatte es mir am meisten angetan – hiermit wurde sie in 1:72 umgesetzt.

McDonnell Douglas F-4F Phantom II

Was hat es mit der „Polizeimühle“ auf sich und warum gab es sie?

Seit Jahrzehnten wird immer wieder das äußere Erscheinungsbild von Kampfflugzeugen auf das Einsatzspektrum hin überprüft. Farbenfrohe Geschwadermarkierungen und überdimensionale Hoheitsabzeichen verschwinden und werden durch meist in grau gehaltene Versionen ersetzt.

Auch der komplette Anstrich wird dem Einsatzbereich angepasst. So erhalten Jagdbomber, die sich vermehrt im Tiefflug dem Ziel nähern, dunkelgrüne und graue Töne, während ihre Gegenspieler in der Jagdrolle meist in einer Mischung aus hellem Blaugrau gehalten sind.

McDonnell Douglas F-4F Phantom II

Die ersten Maschinen des Typs Phantom der deutschen Luftwaffe wurden in der Norm 72 ausgeliefert. Es wurde mit der Zeit aber mehr und mehr bemängelt, dass dieser Anstrich in den meisten Fluglagen zu leicht auszumachen ist – zumal mit überdimensionalen „Eisernen Kreuzen“ und großen Zahlen gekennzeichnet.

Das führte zu einem Wettbewerb um neue Tarnanstriche, bei dem sich im Wesentlichen die Geschwader 71 und 74 beteiligten. Es entstand eine einmalige Situation, in der elf unterschiedliche, manchmal recht futuristische, Versuchsmuster entstanden. Einige wurden mit Spitz- oder Spottnamen versehen, wie zum Beispiel „Wolkenmaus“, „weiße Milchkuh“ oder auch „Polizeimühle“. Aus diesen Versuchsanstrichen entstand Ende 1980 der neue Anstrich Norm 81A und B.

Quelle: AirDOC – Luftwaffe PHANTOMs, Heft Nr. 09

Umsetzung im Modell

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McDonnell Douglas F-4F Phantom II

 

Als Basis diente eine F-4F Phantom von Revell aus dem Set „60 Jahre Luftwaffe“ (05797). Der Revell-Bausatz ließ sich gut bauen, d.h. es musste recht wenig nachgearbeitet werden.

Bei dem Bau wurde auf Zukaufteile, wie Fotoätzteile, Schleudersitze oder Schubdüsen verzichtet. Dem Modell wurde jedoch Personal für das Cockpit spendiert, ein Set von PJ-Production, weil die Overalls zu der Zeit bei Test- / Versuchsflügen immer in leuchtorange gehalten waren, was für mich Anreiz genug war, diesen speziellen Farbtupfer hinzu zu fügen.

McDonnell Douglas F-4F Phantom II

McDonnell Douglas F-4F Phantom II

Die DonColor Dreiseiten-Ansichten haben zwei leicht unterschiedliche „Polizeimühlen“ dokumentiert: Die 37+80 und die 37+88, beide vom FW 74 „Mölders“ aus dem Jahr 1981. Unterschieden haben sich die beiden Varianten nur in den Farben, nicht aber in der geometrischen Ausführung der Anstrichflächen.

Gut für den Nachbau: Es wurden RAL-Farbtöne bei DonColor angegeben, somit fällt das Farben-Rätseln schon einmal weg.

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Im nächsten Schritt wurden Fotos im Netz gesucht. Bei der Recherche kann man feststellen, dass die „Polizeimühle“ leider nur sehr spärlich dokumentiert ist.

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Die Qual der Wahl

Das AirDOC Heft Nr. 09 „Luftwaffe PHANTOMs – Teil 4: Versuchs- und Jubiläumsanstriche…“ brachte für diesen Sonderanstrich nur wenig neue Informationen; ansonsten ist es ein sehr interessantes Heft! Was mich ein wenig in die Bredouille brachte, war der Umstand, dass DonColor und AirDOC sich weder bei den Farben noch bei der „Geometrie“ auf der Unterseite einig sind.

McDonnell Douglas F-4F Phantom II

Nun, es musste eine Entscheidung getroffen werden und die aus der Zeit der analogen Fotografie vorliegenden Bilder mit teilweisen Farbstich haben mich letztendlich dazu bewogen, die DonColor-Variante als Vorlage zu nehmen.

Die Decals stammen zum einen aus dem o.g. Revell-Bausatz, aber auch teilweise aus dem Bogen von HaHen (Nr. 72079).

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Der Schriftzug „Gefahr Fanghaken | Danger Arresting Hook“ am Heck wurde in Eigenregie digital erstellt und bei einem Decaldrucker in Auftrag gegeben.

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Viel Freude beim Betrachten der Bilder!

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Michael Eilers

Publiziert am 05. Juni 2024

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