McDonnell Douglas F-4C Phantom II

123rd FIS - Oregon Air National Guard – 1980er

von Max Hauswald (1:48 Academy)

Vorwort

Die F-4C ist die erste Version der Phantom II, welche für den Einsatz bei der US Air Force konzipiert wurde – zuvor war nur die US Navy Kundin. Der Erstflug erfolgte im Mai 1963 und es wurden fast 600 Maschinen gebaut. Äußerlich kaum bis gar nicht von der folgenden F-4D zu unterscheiden, waren die ersten Air Force-Phantoms noch ohne festinstallierte Kanone ausgelegt worden. Die technische Leistungsfähigkeit der frühen F-4s ist kaum mit denen der späteren Modelle vergleichbar, so wurde die F-4C und anschließend auch die F-4D bei der USAF durch u.a. die F-4E und deutlich modernere Geräte wie F-15 und F-16 ersetzt.

Mit dem Aufkommen der neuen Maschinen wurden die „alten Krieger“, welche anfangs klassische, dunkle Mehrfarb-Tarnmuster flogen, in die zweite Reihe verbannt und an diverse Air National Guards (Nationalgarden) übergeben. Dort waren die Maschinen circa von 1971 bis Mitte/Ende der 1980er Jahre im Einsatz und erhielten dafür das schlichte, aber sehr elegante „Air Defense Command Grey“. So wurden die bulligen, grünen Phantoms vor ihrem Lebensende noch einmal deutlich umgestaltet.

Die Oregon Air National Guard flog hauptsächlich von Portland aus und stellte teilweise eine QRA (Alarmrotte) für die Westküste. Die Hauptaufgabe der ANGs war, wie der Name der eingesetzten Farbe schon erkennen lässt, die Luftverteidigung. Bis in die 1980er Jahre flogen die Maschinen der 123rd Fighter Interceptor Squadron (FIS) unzählige Missionen über dem Pazifik, wobei vor allem Tupolew Tu-95 Bear-Bomber abgefangen wurden, welche sich zu nah an den amerikanischen Kontinent herangetraut hatten.

Das Modell

Der bekannte Academy-Bausatz, welcher seit 2013 auf dem Markt ist, kann relativ günstig erworben werden, ist deutlich moderner als die Hasegawa-Bausätze, aber nicht vergleichbar mit der Qualität der Meng-Phantoms. Es lässt sich dennoch ein solides Modell erstellen.

Für mich sollte es diesmal eine sehr „schlanke“ F-4 werden, die sich in der sehr schönen Lackierung präsentieren darf. Daher verzichtete ich auf die Außentanks unter den Flügeln und jede Art von Bewaffnung – nur der Centerline Tank erhöht die Dauer der Übungsmission über dem Nordwesten der USA.

So hat es sicherlich richtig Spaß gemacht, das "Eisenschwein" zu bewegen…

Lackierung und Alterung

Wie bereits erwähnt: dieses Farbschema musste es einfach werden. Schlanke, leichte Maschine (für Phantom-Verhältnisse) mit einem sehr eleganten Anstrich. Jedoch muss man sagen, dass insbesondere die einfarbigen Anstriche im Modell häufig am schwierigsten umzusetzen sind, da diese schnell nach Spielzeug wirken – auf der anderen Seite sind die Maschinen der ANGs auch sehr gut gewartet und optisch eigentlich immer einwandfrei. Eine schwierige Mission!

Der Anstrich wurde um die schwarze Nase ergänzt und die Oberfläche nur gering mit pre- und post-shading belebt. Ein Washing mit einem nicht allzu dunklen Grau reicht am Ende.

Die Decals stammen von Caracal Models und sind okay – leider sehr wenige Infos und nicht sehr gut recherchierte Ansichten, ließen sich aber vernünftig verarbeiten. Hier sollte man unbedingt im Netz Fotos suchen, die Maschinen der Einheit aus unterschiedlichen Winkeln zeigen – insbesondere Walkways und andere Markierungen existierten in sehr unterschiedlichen Versionen: von den hier gezeigten feinen Linien bis zu vollflächig auslackierten Flächen.

Und wieder ist eine seltenere Phantom fertig geworden…

Max Hauswald

Publiziert am 28. November 2025

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