Eurocopter Tiger HAPvon Michael Eilers (1:72 Revell)
Der Auslöser, diesen Heli zu bauen, war die Nachricht, dass in absehbarer Zeit der Tiger im deutschen Heer durch einen neuen Helikopter abgelöst werden soll – konkret und laut dem 18. Rüstungsbericht vom Januar 2024: „Bis 2028 wird die Anzahl auf 33 reduziert und in 2032 wird der Tiger aus der operativen Nutzung genommen“.
Der designierte Nachfolger, der H145M kommt aus dem Hause Airbus Helicopters. Er ist direkt aus dem Eurocopter EC145 (oder auch „BK 117“) heraus entwickelt worden und weil nur geringfügige Änderungen einflossen, musste der H145M nicht als „neues“ Luftfahrzeug komplett neu abgenommen werden. Es kann daher nicht sonderlich verwundern, dass der „Neue“ augenscheinlich deutlich ziviler aussieht – und dort hat er auch teilweise seinen Verwendungszweck (z.B. beim ADAC, bei der Polizei, usw.) – und wird darüber hinaus von Piloten der Bundeswehr und einem Testpiloten deutlich kritisiert: „Zu schwer, operativ nicht nutzbar“ heißt es da. Die Spezialkräfte der Bundeswehr setzen den H145M bereits ein und hatten diesen in Niger im Einsatz; ebenfalls mit ernüchternden Erkenntnissen, da mit Kampftruppen voll besetzt nur noch teilbetankt abgehoben werden kann. Wahl der Ausführung
Nun, hinsichtlich des Nachfolgers werden wir irgendwann sehen, wohin die Reise geht – für mich stand jedoch fest, dass ich den Tiger als waschechten Kampfhubschrauber in meiner Vitrine haben möchte. Revell hat mit dem erstandenen Bausatz Nr. 04485 den Bau der deutschen UHT und der französischen HAP Version ermöglicht. UHT steht dabei für „Unterstützungshubschrauber Tiger“, HAP für „Hélicoptère d’Appui et Protection“ - Unterstützungs- und Begleithubschrauber. Der Tiger wird aber auch in Australien und Spanien eingesetzt. Alle Varianten unterscheiden sich in Bewaffnung, teilweise in Startleistung, besserem ballistischen Schutz, usw. Mich hat die französische Variante aufgrund der interessanteren Farben angesprochen. Mein Modell
Der Bau des Modells war grundsätzlich entspannend. Manchmal musste etwas Fischhaut beseitigt werden, aber im Großen und Ganzen passten die Bauteile gut und mit erfreulich wenig Nacharbeit. Das Gesamterscheinungsbild mit all den Beplankungsstößen und sonstigen Details gefiel mir gut – nur die Rumpfunterseite war mir zu nackt – hier hat das Original mehr zu bieten. Kurzerhand wurde mit „Bordmitteln“ nachgeholfen, bzw. aufgewertet.
Die Farben sollten laut Revell aus dem hauseigenen Portfolio aus teilweise drei verschiedenen Tönen zusammengemischt werden. Ein Versuch zeigte jedoch, dass die Farbmischungen teilweise nicht einmal ansatzweise den Originalfarben entsprachen. Eine Internetrecherche führte mich irgendwann auf die Seite eines französischen Modellbauers, von dem ich dann auch die Farbempfehlungen übernahm:
Beim Betrachten der Originalbilder fiel auf, dass die französischen Tiger oftmals einen zusätzlichen Tank mit sich führen. Da dieser nicht dem Bausatz beiliegt und im Zubehörhandel in 1:72 nicht verfügbar ist, wurde eine 3D CAD-Datei erzeugt und im Resin-3D-Druckverfahren selber gedruckt. Viel Freude beim Betrachten der Bilder! Quellen:
Michael Eilers Publiziert am 11. Februar 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |