Hawker Harrier GR.1Armada Argentina What if - ARA 25. de Mayo, Malvinas 1982von Tom Klose (1:72 Airfix)Zur Idee / geschichtlicher Hintergrund1969 und in den frühen 1970er Jahren ging der Hersteller Hawker Siddeley auf eine größere "Werbetour", um den Harrier zu vermarkten. Zu diesem Zeitpunkt wollten die Argentinier ihre Luftwaffe modernisieren und bekamen von den Vereinigten Staaten A-4A Skyhawks angeboten. Argentinien interessierte sich im Januar 1970 für die Lieferung von sechs bis zwölf Harriern GR.1. Es wurde sogar ein Flugtest mit einem Harrier GR.1 auf dem 1969 erworbenen Flugzeugträger "ARA 25 de Mayo" durchgeführt. Diese Tests machten großen Eindruck auf die verantwortlichen Stellen bei der argentinischen Armada. Die ersten zwei Harrier sollten 1971, der Rest 1972 geliefert werden. Wegen verschiedener Probleme konnte der Deal zwischen der argentinischen Marine und Hawker Siddeley nicht so schnell abgeschlossen werden. Das lag besonders daran, dass Hawker Siddeley zunächst die RAF mit Harriern beliefern sollte. Nachdem die USA Kenntnis von den Verhandlungen erlangten, unterbreiteteten sie den Argentiniern ein besseres Angebot für Douglas A-4Q. Diesem Angebot stimmte Argentinien zu und so wurden Skyhawks beschafft. Jedoch hoffte Hawker Siddeley bis 1974 noch eine kleine Stückzahl des GR.1 nach Argentinien verkaufen zu können. Nur wenige Monate vor dem Falklandkrieg 1982 offerierten die Briten der argentinischen Marine einen neuen Träger mit der Option, einige Sea Harrier zu erwerben. Sieht man die Erfolge (durch Einsatzmöglichkeit und Wendigkeit im Luftkampf) dieses Flugzeugtyps auf der britischen Seite, stellt sich die Frage, ob diese Flugzeuge, für die Argentinier im Konflikt um die "Malvinas" eine Auswirkung gehabt haben könnten? Dass der Krieg um die Inseln auf "Messers Schneide" stand und die Briten kurz davor waren aufzugeben, hat sogar der frühere britische Konteradmiral Woodward in einem Interview zugegeben. Der Bausatz / mein ModellDer Airfix Kit (A03003) "Hawker Siddeley Harrier GR.1" ist ein hervorragender Bausatz. Er lässt sich einfach bauen und die Teile fügen sich, wie man so schön sagt, "von allein" zusammen. Dies hatte ich bereits in meinem Bericht über meinen "deutschen Harrier" beschrieben und es gilt auch hier. Allerdings ist gerade wegen der großen Passgenauigkeit exaktes arbeiten gefordert. Und genau das hatte ich nicht beachtet. Daher entstand beim Zusammenfügen der Rumpfhälften ein kleiner Versatz und alles andere passte nicht mehr genau zusammen. Ich hatte keine Lust mehr auf den weiteren Bau und das Modell landete wieder im Kasten. Nach längerer Pause bekam ich das Modell dann wieder in die Finger und beschloss, eben diese "what if" Version daraus zu bauen. Leider habe ich einen weiteren Fehler beim Bau gemacht: zur Lackierung habe ich die Kabinenhaube mittels Maskol abgedeckt. Nur hatte ich leider einen kleinen Spalt übersehen und daher etwas Farbniederschlag auf dem Klarsichtteil. Aus diesem Grund werde ich zukünftig wieder zu meiner alten Abdeckweise zurückkehren und die Haube komplett abdecken und vorher oder nachher entsprechend bemalen. Die Markierungen stammen aus meinem Fundus und wurden teilweise zurechtgeschnitten, die Wartungsmarkierungen sind aus dem Harrier Bausatz. Auch wenn diese in englisch statt spanisch geschrieben sind, fällt das in diesem Maßstab nicht weiter ins Gewicht. Die Farbgebung orientiert sich an anderen argentinischen Marineflugzeugen jener Zeit in den frühen 1980er Jahren. Die Tanks sind in hellblau lackiert, um etwas mehr Farbigkeit hineinzubringen. Das Modell stellt einen Harrier GR.1 der argentinischen "Escuadra Aeronaval", welche vom Flugzeugträger "25 de Mayo" aus im April - Mai 1982 operierte, dar. Allerdings habe ich das Flugzeug nicht auf einem Trägerdeck, sondern einem nachgestelltem Flugfeld dargestellt. Es handelt sich hier um ein "what if", aber um eines im Bereich des Möglichen und mit sehr realem Hintergrund.
Tom Klose Publiziert am 02. April 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |