Apollo 11, 1969 - 2019von Christian Bruer (1:72 Dragon)Die Geschichte
We choose to go to the Moon! “We choose to go to the Moon...We choose to go to the Moon in this decade and do the other things, not because they are easy, but because they are hard.” President Kennedy’s Rede vom 12. September 1962 an der Rice University, Texas. Sieben Jahre nach der Ankündigung einen Menschen zum Mond und wieder sicher zurück auf die Erde zu bringen war es vollbracht. Das gigantische Apollo Programm folgte dem Mercury und Gemini Programm, welches den Grundstock für die erfolgreiche Reise zum Erdtrabanten bildete. Den Weg dahin bereiteten tausende von Wissenschaftlern und Mitarbeiter in hunderten von Firmen und der alles umspannenden Behörde der NASA. Genialität, Erfindergeist, Tatendurst, Einsatzbereitschaft und nicht zuletzt der Mut und der Entdeckergeist der Astronauten, die schützende Hülle unseres Planten zu verlassen, sowie die finanziellen Anstrengungen einer ganzen Nation führten letztendlich zum Erfolg. Es gab Tragödien, wie die Brandkatastrophe von Apollo 1, bei der die Astronauten Gus Grissom, Ed White und Roger Chaffee ihr Leben verloren. Es gab epische Momente, wie die erste Umkreisung des Mondes durch Apollo 8 mit Frank Borman, Jim Lovell und William Anders und deren Weihnachtsansprache mit der Lesung der Schöpfungsgeschichte aus dem 1. Buch Moses am Weihnachtsabend 1968. All dies waren Meilensteine die den Weg zu jenem 20. Juli 1969 bereiteten, an dem Neil Armstrong als erster Mensch seinen Fuß auf die Oberfläche des Mondes setze. Wir sollten an all dies denken, wenn wir uns an den 50. Jahrestag der ersten Mondlandung erinnern, die am Ende das Ziel jener Vision darstellte, die Präsident Kennedy an dem Septembertag in Texas ausrief.
Ich wusste von all dem nichts, als Neil Armstrong an jenem Tag im Juli die Leiter der Landefähre Eagle herunterstieg. Gerade drei Jahre alt, war mein Interesse an den weltumspannenden Ereignissen noch sehr gering. Erst Jahre später begann ich mich mit der Mondlandung zu beschäftigen, in dem ich ein Buch über die Geschichte der Mondlandung las, welches meine Eltern 1970 vorausschauend für mich gekauft hatten. Das Interesse verblasste allerdings wieder und es dauerte bis 2018, dass ich mich mit dem Thema wieder auseinander setzte. Mein guter Freund Frank Ilse hatte die Idee, zum 50. Jahrestag eine Gemeinschaftsprojekt mit dem Thema Mondlandung zu starten und die Exponate an unserem Stand erstmals bei der Euro Model Expo 2019 in Lingen zu präsentieren. Ich war sofort begeistert und entschied mich die Landefähre Eagle zu bauen. Bei der Recherche nach Bausätzen kam ich auf die Bausätze im Maßstab 1:72 aus dem Hause Dragon. Schnell war die Entscheidung getroffen nicht nur die Landefähre auf der Mondoberfläche zu bauen, sondern ebenfalls die Columbia und Eagle im Flug darzustellen. Die zwei Bausätze waren schnell gekauft und der Bau wurde begonnen. Der Bausatz
Die Dragon Bausätze Nummer 11001 und 11002 enthalten mehr oder weniger identische Bauteile, wobei der Bausatz Nummer 11002 zusätzlich eine Display der Mondoberfläche enthält. Der Guß der Bauteile ist gut und sauber ausgeführt. Die Oberflächen sind schön strukturiert, gerade der mit Folie überzogene Bereich der Landestufe ist sehr gut wiedergegeben. Die Anzahl der Bauteile ist recht übersichtlich, was letztendlich einige Abstriche in der Detailtreue nach sich zieht. Das zeigt sich auch an der Landebeinen des Landers. Die aus vielen winkligen Segmenten bestehende Aufstiegsstufe ist ebenso gut wiedergegeben, wobei hier einige spachtel- und schleifarbeiten anfallen, um die Übergänge so gut und scharf wie möglich darzustellen. Das Command Service Module weist ebenfalls erstaunlich wenige Bauteile auf lässt sich schnell montieren. Das Konstrukt wird durch zwei Ringe innenseitig so geführt und zusammen gehalten, sodass die äußere Beplankung recht gut und spaltfrei anzubringen ist. Alles in allem sind die Bausätze in dem Maßstab auch heute noch das Maß aller Dinge. Umso verwunderlicher, dass Dragon diese zum 50. Jahrestag nicht wieder aufgelegt hat. Der Bau
Ich habe mit dem CSM begonnen. Da ich das Modell auf einem Display bei Ausstellungen zeigen wollte, musste das Ganze abnehmbar gestalten. Ich entschied mich dazu innenseitig im CSM ein vierkant Messing Querrohr vertikal einzuziehen. Diese dient als Hauptaufnahme für CSM und LM. In dies wird ein passendes kleineres Querrohr eingeschoben, welches das Modul trägt und hält. Um das LM ebenfalls von CSM zu entkoppeln wurde in das CSM in Längsrichtung ein Messingrohr eingezogen. In dies lässt sich ein Messingstab einsetzen der mit dem LM verbunden ist. So lässt sich das System recht einfach zusammensetzen, an dem Display aufzunehmen und ebenso leicht wieder abzunehmen und separat für den Transport zu verstauen. Der Bau der Modelle bereitete wenige Probleme und wurde im Wesentlichen der Bauanleitung folgend ausgeführt. Spachtelmaße und Schleifmaterial ist dabei unerlässlich, um saubere Ecken und Kanten zu erzielen. Das lässt sich aber recht gut bewerkstelligen und stellt kein wirkliches Problem dar. Lediglich bei der Anbringung der Landebeine ist stete Sorgfalt von Nöten, um eine gute Passung und saubere Übergänge zu erzielen. Die Paßgenauigkeit lässt hier leider teilweise zu wünschen übrig. Zu guter Letzt wurden einige Bauteile ergänzt oder verfeinert, wie der Leiter und einem Kabelkanal. Die Halterungen für die Deflektoren sind Fertigungsbedingt zu groß und sollten durch dünnere Streben ersetzt werden.
Bemalung und Markierungen
Anders als erwartet stellte die Lackierung die größte Herausforderung dar. Es sind reichlich Abklebeband und mehrere Lackiergänge nötig, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Abschließend zu den Lackierarbeiten mit der Airbrush wurden viele Details mit dem Pinsel nachgezogen, so die vielen kleinen Verbindungspunkte der einzelnen Verkleidungsteilen des LM. Für die Metall Farbtöne habe ich die neuen Metallfarben aus dem Hause Vallejo verwendet. Auf eine schwarze Hochglanz Farbschicht aufgetragen konnte ich mit den Farben das gewünschte Ergebnis erzielen, wobei die Farben den großen Vorteil haben, dass sie auch mit dem Pinsel aufgetragen werden können. Das ließ sich hervorragend im Bereich der Folienverkleidung der Landestufe nutzen, um Abstufungen zu malen. Die Decals wurden ohne Zwischenfinish direkt auf die Farben aufgetragen. Dabei haben MicroSol und Set keine unerwünschten Spuren auf der metallenen Oberfläche hinterlassen und die Decals haben sich schön der Oberfläche angepasst. Die Displays hat gemäß meiner Skizzen ein Tischler angefertigt. Schlussbetrachtung
Dies war ein inspirierendes und interessantes Projekt, bei dem ich am Ende nicht nur die Modelle gebaut, sondern mich intensiver mit der spannenden Geschichte jener Tage auseinander gesetzt habe. Die Geschichte und die Errungenschaften des bisher größten Ereignisses der Menschheit sind aktuell wie nie und wir sollten nicht vergessen daraus zu lernen. Wie aktuell das Ereignis ist, besagen die Worte von William Anders (Apollo 8) auf die Frage was er bei der Reise zum Mond empfunden hat “We came all this way to explore the Moon, and the most important thing is that we discovered the Earth” William Anders Christian Bruer Publiziert am 21. Juli 2019 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |