MAN 630 L2AELkw 5t gl (BW) Pritschevon Hauke Ahrendt (1:35 Perfect Scale Modellbau)
Einsatz bei der Bundeswehr
Bei der neu gegründeten Bundeswehr bestand ein hoher Bedarf an Transportkapazität in verschieden Nutzlastklassen. Daher begann man ab 1958 mit der Beschaffung der 1. Fahrzeuggeneration. In der 5t-Klasse wurden ca. 30.000 Fahrzeuge verschiedener Art und Hersteller angeschafft. Der Lkw 5t gl (BW) MAN 630 L2 hatte daran in verschiedenen Ausführungen einen Anteil von ca. 20.000 Fahrzeugen.
Es existierten dabei zwei Grundausführungen des MAN: Eine Fahrzeugversion mit Kofferaufbau sowie der MAN 630 L2A Pritsche (einteilig) bzw. die hier im Modell dargestellte spätere Variante MAN 630 L2AE mit zweiteiliger Pritsche. Die ab 1958 produzierte einteilige Pritsche hatte zunächst eine Länge von 4,5 m und wurde während der Herstellung ab Ende 1959 auf 5,0 m verlängert. Das Reserverad wurde dazu nun unter der Ladefläche angebracht. Auch untersscheidet sich die Ausführung des Führerhauses und die Anordung der Werkzeuge und Staukästen sowie die Stoßstange von den Fahrzeugen mit zweiteiliger Pritsche etwas. Ab 1961 wurden nur noch Fahrzeuge mit standardisierten zweiteiligen Pritschen ausgeliefert. Einige Fahrzeuge waren mit einer Vorbauwinde versehen.
Fahrzeuge mit Kofferaufbau hatten je nach Einsatzfunktion unterschiedlich modifizierte Koffervarianten. Allen Koffer-Ausführung gemeinsames Merkmal ist die Anordnung der Scheinwerfer oberhalb der Stoßstangen. Als weitere Varianten existierten bei der Bundeswehr noch Ausführungen als Dreiseitenkipper und Sattelzugmaschine mit verkürztem Radstand. Die Fertigung der Fahrzeuge endete 1972. Abgelöst wurden die Pritschen-Fahrzeuge von den ab 1976 gefertigten MAN-5t-Lkw der Nachfolgegeneration. Bis die letzten Fahrzeuge MAN 630 L2A aus dem Bestand gestrichen wurden, dauerte es jedoch noch bis Ende der 90er Jahre. Langer AnlaufEndlich gab es 2010 ein Modell dieses Fahrzeugs. Ein Jahr zuvor hatte Gollwitzer diesen MAN angekündigt, doch der ist nicht ausgeliefert worden (zumindest ich habe nie einen bekommen). Doch nun hatte Perfect Scale meinen Wunsch erfüllt. Aber kaum, dass ich mit dem Versäubern der Teile angefangen bin, wurde meine Modelltruppe im Sommer 2010 durch eine einem Atomschlag gleichkommende Zerstörung stark dezimiert. So kam es, dass meine Modellbaulust einen Tiefpunkt erreichte und der MAN wurde nicht begonnen.
Und so wurde erstmal, wo möglich, repariert oder Ersatz gebaut. Das zog sich hin, und irgendwie war da ja auch viel Frust im Spiel, bevor so halbwegs wieder nach vorne geschaut werden konnte. Aber im April 2012 war es soweit. Die Schachtel gesucht, Staub weg geblasen, und endlich mal wieder was ganz neues bauen: Den MAN.Das Modell
Das Resinmodell von Perfect Scale ist aus der Box gebaut. Beim Öffnen der Schachtel tritt Begeisterung ein, alles ist sicher verpackt und macht durch einen tollen ersten Eindruck gierig auf den Baubeginn. Alles in allem ein sehr guter Bausatz mit wenig Blasen und geringem Verzug, der sich mit einem heißen Fön prima korrigieren ließ. Durch sein gut zu verarbeitendes Resinmaterial sind Perfect Scale-Bausätze ohnehin problemlos zu bauen. Wo notwendig, liegen Ätzteile bei. Optionale Teile? Oder bin ich nur blind?
Es gibt aber einige Teile im Bausatz, die zwar in der Stückliste, nicht jedoch in der Anleitung oder den Fotos auftauchen, sodass ich nicht wusste wo diese montiert werden. Dazu gehört der Nebenantrieb mit Kardanwelle, der sicher im Bereich des Rahmens montiert werden muss. Ich konnte aber keine sinnvolle Position erkennen und habe ihn daher weggelassen.
Sicher war es damals so wie heute, nicht jedes Fahrzeug verfügte über einen Nebenantrieb. Es gibt hier und da einige andere Kleinteile, die ebenfalls in der Bauanleitung nicht auftauchen und daher weggelassen wurden. Das ist inzwischen ja vielleicht auch korrigiert, denn mein Bausatz gehörte sicher zu den ersten und hat ja einige lange Zeit rumgelegen. Das Verdeck ist ein Vakuteil, aus dem die zwei Bauteile geschnitten und dann zusammengesetzt werden müssen. Ich habe bis dato keinerlei Erfahrungen mit diesen Bauteilen gehabt, aber es war ganz einfach. So wird es einem ohne Umbaumaßnahmen ermöglicht, ein bisher seltenes Modell der doch früher so oft zu sehenden Fahrzeuge der BW aus den Anfangsjahren zu gestalten.
Lackierung: Airbrush mit Revell 42 Gelboliv, unter Beimengung von etwas 57 Grau und wenig 88 Ocker. Decals: Perfect Scale, die taktischen Zeichnen stammen von TL Hauke Ahrendt Publiziert am 29. Mai 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |