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Leopard 1 Vorserie (Fertigung 1963)

von Hauke Ahrendt (1:35 Italeri)

Leopard 1 Vorserie (Fertigung 1963)

Das Modell zeigt ein Fahrzeug der Vorserie der 1./PzBtl 91, PzGrenBrig 9 der 3. PzDiv. im Jahr 1963.

Leopard 1 Vorserie (Fertigung 1963)

Das Vorbild

Der Leopard 1 wurde nach verschiedenen Prototypen der zwei Firmenkonsortien „A“ und „B“ initialisiert (Erprobung ab Mitte 1960 von je zwei Stück der Prototypenserie I (A1 und B1),  dann erfolgte Anfang 1962 die Fertigung der Prototypenserie II, bestehend aus 26 Stück A2 und zwei Stück B2-Prototypen). Dem Konzept der Firmengruppe „A“ folgend wurde zunächst eine Vorserie (auch 0-Serie genannt) von 50 Fahrzeugen produziert: 17 Stück durch Jung-Jungenthal, 16 Stück von Atlas-MAK und 17 Fahrzeuge durch Luther & Jordan. Sie wurden alle im Jahr 1963 zur PzLehrBrig 9 ausgeliefert und dort in die Truppenerprobung einbezogen, bevor die eigentlichen Serienfahrzeuge zwischen 1965 und 1976 in sechs Baulosen in einer Gesamtstückzahl von 2.437 produziert wurden. Die Vorserienfahrzeuge unterscheiden sich in einigen Details von den späteren Serienfahrzeugen. Die Unterschiede liegen in einer komplett anders gestalteten Werkzeuganordnung, größerem Staukasten und anderer Fernsprechdose am Heck, anderer Motorabdeckung, anderer Kommandanten- und Richtschützenluke, einer etwas anderen Form der eingeschweißten Dachplatte des Turms, anders montiertem Staukasten für den Schießscheinwerfer und Heckkorb sowie mittig auf der Kanonenblende angeordnetem Schießscheinwerfer. Dieser Zustand ist in diesem Modell dargestellt. Frühere Vorserienfahrzeuge hatten einen noch anderen (schräger) montierten Schießscheinwerferkasten am Heck bzw. z.T. war dieser gar nicht montiert.

Leopard 1 Vorserie (Fertigung 1963)

Die Ausgangsbasis dieses Totalumbaus ist der Leopard 1 A5 von Italeri. Das Modell ist im Prinzip aus der Box gebaut und dabei abgewandelt worden wo dies notwendig war. Grundsätzlich geändert werden muss bei dem Leo 1 von Revell oder Italeri wie immer die leidige falsche Winkelspiegelzahl und deren Aufteilung an der Kommandantenluke (unverständlich, aber habe ich ja früher schon mal erwähnt). Hier musste aber gleich die ganze Luke modifiziert werden. Die Querfugen der Gummis der Laufräder müssten verspachtelt werden (wozu im Modell überhaupt Fugen in den Gummis dargestellt sind, weiß ich gar nicht, Bundeswehr-Leo1 hatten die nie, und ob das bei anderen Streitkräften so vorhanden war, konnte ich auch nicht feststellen!). Ich hab die Räder wieder durch solche von Perfect Scale ersetzt.

Die Nebelwerfer und der Schießscheinwerfer sind wegen des besseren Aussehens von Legend, ein Überbleibsel von einem M48-Umbau. Dann wurde das Modell noch mit einigen Eduard-Ätzteilen aufgewertet.

Leopard 1 Vorserie (Fertigung 1963)

Folgende Änderungen waren zur Erstellung eines Vorserienfahrzeuges notwendig: Der für diese Variante fehlende Winkelspiegel vor der Kommandantenluke ist ergänzt (das muss aber bei allen Leos gemacht werden). Die Luke selber sieht auch anders aus und ist etwas größer. Daher habe ich eine vom KanJgtPz geklaut, die kommt dem am nächsten. Aber sie musste im Durchmesser etwas vergrößert werden. Ein Winkelspiegel muss vor der Richtschützenluke entfernt werden. Die Stoßdämpfer des Laufwerkes müssen neu gebaut werden, da sie ohne Schutzhülle waren. Das Rohr ohne die spätere Wärmeschutzhülle ist aus der Grabbelkiste zusammengezimmert, die Kette von AFV (mal wieder die T 84 E1, zwar etwas zu breit, kommt dem echten Kettentyp 139 E2 aber am nächsten). Das Werkzeug musste völlig anders angeordnet werden, nur die Säge ist an ihrem sonst üblichen Platz – allerdings seitenverkehrt.

Der Turmkragen wurde abgeschliffen, die Turmgriffe sind ohne Mittelsteg und auf beiden Seiten etwas anders positioniert. Und die Munitionsluke an der linken Turmseite ist nicht vorhanden - das ist der Grund warum die Griffe an dieser Stelle später anders angeordnet wurden. Da die frühen Fahrzeuge keine Planenabdeckung der Geschützblende hatten, musste die Blende nach hinten verlängert werden und der Turm wurde nach vorne ergänzt, eben die Bereiche, die sonst durch das Planenteil des Modells verdeckt werden. Einige Details wie Streben und Aussteifungen am Schießscheinwerferkasten mussten ebenfalls entfernt werden, außerdem wurde das Tränenblech an den vorderen Fendern dargestellt. Die Hebeaugen waren nicht angeschweißt, hier also die Löcher zuspachteln. Die Richtschützenluke wurde modifiziert, ebenso das Dach um die Kommandanteluke herum. Das war es im Wesentlichen. Ein weiteres Muss ist die längliche Fernsprechdose am Heck, außerdem die wesentlich größere Kiste links am Heck.

Im Grunde alles nicht so wild. Aber so erhält man einen Exoten, der in dieser Form sicher nicht so schnell als Modell erhältlich sein wird. Durch die Formen-Rotation zwischen Revell und Italeri werden in zeitlichen Abständen eigentlich wohl immer nur die altbekannten Leo1-Varianten wie A1A1, A2 (die eigentlich gar keine richtige A2 ist), A4 und A5 erhältlich sein, aber keine neuen Varianten entwickelt wie es aussieht. Aber ich wollte diesen Leo immer schon mal machen, und da Italeri den erforderlichen Bausatz mal wieder produziert hat, war das mal die Gelegenheit für eine kleine Leo-Orgie.

Lackierung: Airbrush mit Revell 42 Gelboliv, unter Beimengung von etwas 57 Grau und wenig 88 Ocker.

Decals: Grabbelkiste

Weitere Bilder

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Leopard 1 Vorserie (Fertigung 1963)

 

Hauke Ahrendt

Publiziert am 23. April 2010

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