Landmaschinen-Werkstatt in den 1940er Jahrenvon Jens Lohse (1:24 verschiedene Hersteller)Nach der Fertigstellung meines Lanz Bulldog sollte er in einer kleinen Werkstatt seinen Platz finden. Das Modell bietet sich für eine Werkstattszene an, denn es sind sowohl die Bremsen der Hinterachse als auch die hinter den seitlichen Abdeckungen befindlichen Riemenscheiben und Schwungscheiben wie auch der Antrieb des Kühlerventilators sehr fein nachgebildet. Das Diorama soll später in die vorhandene Vitine passen, also waren die einzuhaltenden Höchstmaße 23,5 x 31 cm für die Grundplatte und 22 cm in der Höhe. Dargestellt werden sollte ein Schnittmodell in überwiegender Holzausführung. Der erste Schritt war eine Zeichnung in 1:1 für die Planung und Berechnung des Materialbedarfs.
Materialliste:
Nach dem Besuch des örtlichen Baumarktes begann der Bau mit den ersten Holzarbeiten. Die Grundplatte wurde mit der Randleiste versehen und die ersten 10 x 10 mm-Leisten wurden als Fundament des Gebäudes auf die Platte geleimt. Auch die Grundkonstruktion des Gebäudes entstand aus 10 x 10 mm-Leisten. Alle Verbindungen wurden zusätzlich noch mit Schrauben verstärkt. Zwischen den Stützen wurden im unteren Bereich zusätzlich noch 2 x 0,5 mm-Leisten geklebt, sie stellen eine flache Mauer dar. Nachdem alles getrocknet war folgte ein erster Anstrich mit Revell 75 und 364. Weiter ging es mit dem Boden in der Halle und im Außenbereich. Hier verwendete ich die Steinkunst-Matte von Vollmer, sie ist sehr flexibel und erinnert vom Material her an Bitumenschindeln wie sie etwa für Gartenhäuser Verwendung finden. Nach dem Zuschneiden der drei Stücke wurden die für außen vorgesehenen Teile direkt auf die Grundplatte geklebt. Das Stück für den Hallenboden habe ich mit der Graniertechnik bemalt um die Fugen hervorzuheben. Um den Boden im Inneren der Halle anzuheben wurden zuerst zwei Lagen Wellpappe mit Holzleim aufgeklebt und danach erst die Steinmatte eingeklebt. So wurde der Boden auf eine Höhe von etwa 8 mm gebracht.
Jetzt war es an der Zeit die Tür und die Tore einzupassen, sie stammen aus dem Pola-Set 33318 und wurden beweglich eingebaut. Weiter ging es mit den 10 x 10 mm-Querstreben über den Toren und den Dachbalken aus 8 x 8 mm-Leisten. Die Außenverkleidung der Werkstatt wurde aus Nutbrett zugeschnitten. Es wird im Schiffsmodellbau für die Beplankung von Decks verwendet und sieht sehr realistisch aus. In die hintere Wand wurden noch zwei Fenster aus dem Pola-Set 333117 eingepasst. Für die Verglasung verwendete ich nicht das beigefügte viel zu dicke Klarmaterial, sondern ersetzte es durch dünnes Material aus Blister-Verpackungen, es wurde mit Klarlack auf die schon vorhandene Lackierung geklebt. Da die in den Fensterrahmen vorhandenen Lüfter auf der Innenseite keine Detaillierung aufweisen klebte ich dort dünnes Metallrohr vom Gehäuse eines alten Edding-Schreibers hin. Jetzt wurden die Dachplatten aufgeklebt und das Dach mit 4 cm breiten Schleifpapierstreifen beklebt. Damit sich das Schleifpapier beim Kleben nicht wölbt wurde es mit doppelseitigem Klebeband befestigt. Für die Lackierung des Daches wurde Revell 09 aufgesprüht und anschließend noch mit Revell 75 leicht übernebelt. Den seitlichen Abschuß bilden Evergreen-Winkelleisten. Der Außenanstrich der Werkstatt erfolgte wieder mit Revell 364, danach kamen noch die Dachrinnen und die Fallrohre aus dem Pola-Set 333114 an ihren Platz. Für die Einfahrt wurde noch eine Rampe aus Holz gebaut, sie wurde mit Spachtelmasse geglättet und bemalt. Den Boden hinter der Halle habe ich mit feinem Kies und verdünntem Holzleim gestaltet und nach dem Trocknen mit einigen Grasbüscheln von Noch versehen. Die Tanksäule wurde lackiert und auf einen kleinen Holzklotz geklebt.
Somit war das Gebäude fertig, so dachte ich - doch die Optik mit der hohen Randleiste um das Diorama gefiel mir nicht. So wurde die Randleiste mit einem scharfen Schnitzmesser auf ein Niveau von etwa 2 mm über dem jeweiligen Boden abgeflacht. So bot sich ein besserer Einblick und es konnte an die Inneneinrichtung gehen. Als erstes baute ich eine Werkbank für das schöne Werkzeug aus dem Pola-Set. Sie wurde aus Platten und Profilen nach Maß für ihren späteren Stellplatz angefertigt. Für die Beleuchtung verwendete ich zwei Lampen die ursprünglich für Weihnachtskrippen vorgesehen waren. Sie werden mit einem Netzgerät betrieben und brauchen 3,5 V. Das Stromkabel wird auf der Außenseite in einem Kabelkanal unter die Grundplatte geführt.
Nach einer abschließenden Stellprobe aller Gegenstände, die in die Werkstatt sollen wurde von hinten nach vorn eingerichtet. Der Lanz, das abgebaute Rad und die Figuren wurden auf den Unterseiten mit Drahtstiften versehen und in den Boden geklebt. Alle weiteren Teile befestigte ich mit Sekundenkleber-Gel. Nach dem Drucken und Anbringen der drei Schilder war das Diorama fertig. Fazit: Dieses Projekt war sehr fordernd, denn beim Bau greifen viele Dinge ineinander die im Vorfeld bedacht werden müssen. Dafür, das es mein erstes Gebäudemodell ist das frei entstanden ist bin ich mit dem Ergebnis recht zufrieden. Hier und da sind in nächster Zeit evtl. noch weitere Details möglich, die nachgerüstet werden. Ich hoffe, meine Baubeschreibung ist nicht zu ausführlich geraten und das Lesen hat euch Spaß bereitet! Die fertige Werkstatt, mit und ohne Beleuchtung fotografiertArbeitsbeginn für die erste Dame, neben der Werkbank ist ein Lichtschalter und eine Steckdose angebracht Jens Lohse Publiziert am 30. Dezember 2023 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |