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Neues aus Ste.-Marie-sur-Mer IV: Les Pompiers (Teil 2)

Neue Bilder aus einer fiktiven Kleinstadt an der französischen Atlantikküste

von Thomas Ehrensperger (1:35 verschiedene Hersteller)

Neues aus Ste.-Marie-sur-Mer IV: Les Pompiers (Teil 2)

Das zweite Fahrzeug

Für den weiteren Wagen, ein Chemical Tank Car (ICM Nr. 35605) war die Situation etwas schwieriger als beim vorigen Ambulanzwagen (Anmerkung 1). Ursprünglich nur als Teilespender vorgesehen, aber doch mit den Messingtanks und v.a. dem Schlauchkorb wunderschön anzusehen, fiel die Vorstellung schwer, das Modell einfach auszuschlachten, z.B. als Fahrzeug für den Kommandanten oder als Mannschaftstransportwagen mit den hölzernen Sitzen des Ambulanzwagens ausgestattet.

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Schließlich fand ich im Netz eine Fotographie bei einem Bilderdienst, so dass ich sie leider nicht teilen kann. Zumindest sei die Fotographie, die von Sergeant G. Ryan 1919 in einem Depot in Is-sur-Tille aufgenommen wurde, kurz beschrieben: Ein Chemical Tank Car, vier Soldaten posierten, im Hintergrund ein großes Zelt. Der Clou: Das Fahrzeug trug zusätzlich zur ursprünglichen US-Ausrüstung französische Saugschläuche und Spritzen. Hybrid würde man heute möglicherweise sagen …

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Zur Technik des ICM-Vorbildes

In zwei Behältern wurden verdünnte Salzsäure und eine wässerige Sodalösung mitgeführt. Im Einsatz wurden die beiden Flüssigkeiten gemischt, so dass dadurch eine Neutralisationsreaktion ausgelöst wurde: Kohlenstoffdioxid und Wasser entstand. Das Lösungs- und Reaktionswasser soll mit dieser Technik bis zu 25 Metern weit gespritzt worden sein. Im Hinblick auf die benötigten Wassermengen bei umfänglichen Bränden kann man sich leicht vorstellen, dass Pumpsysteme, wie in Europa verbreitet, schlicht überlegen waren.

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Zurück zum Modell

Nach einigem Überlegen entschied ich mich doch nicht zum Rückbau zu einer Art Einsatzleitwagen, auch wenn es schwerfiel. Die Kesseltechnik – zwar nicht mehr genutzt – sollte erhalten bleiben. Provisorien können ja bekanntermaßen sehr langlebig sein, Feuerwehrfahrzeuge sowieso. Auch wenn die amerikanische Löschtechnik für 1938 bestimmt nicht mehr zeitgemäß war, ein optischer Akzent ist sie allemal.

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Die Feuerwehrfiguren

Die passenden Figuren zu finden, stellte ein kleines Problem dar. Die amerikanischen Firefighters von ICM kamen nicht in Frage, zumal mir keine Einsatzszene vorschwebte – weder mit Kind, noch mit Katze. Auch die deutschen Kameraden von der grünen „Feuerschutzpolizei“ schienen nur bedingt brauchbar, zumal die Helme ein ganz anderes Aussehen hatten und sich nur mit gewissem Aufwand umbauen ließen (Anmerkung 2). Dabei war das Entfernen des Nackenleders noch die kleinste Übung. Aber die Anmutung war schließlich überhaupt nicht überzeugend. So entfernte ich die deutschen Köpfe wieder und besorgte mir französische mit Adrian-Helmen von Hornet (HFH 01). Nachdem ich versucht hatte, auch durch den Tausch der Arme ein anderes Aussehen der ICM-Figuren zu erreichen, war das Ergebnis nur bedingt zufriedenstellend. Irgendwie sah die Gruppe jetzt nach unkoordinierter Rückengymnastik oder nach später Heimkehr vom Waldfest aus… Die neuen Köpfe mit den Adrian-Helmen machten dann aber doch noch einiges wett. Dem Skulptor Roger Saunders sei Dank: Allein die Schnauzbärte! Zumindest ansatzweise empfinde ich nun eine gewisse französische Anmutung, auch wenn die Ergebnisse des Umbaus nicht völlig korrekt sind (Uniformen) und noch der Nacharbeit (Bemalung) bedürfen.

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Der Umbau

Meine Methode: 1. Den ursprünglichen Kopf mit einer Feinsäge möglichst eng am Kragen abtrennen. 2. Zentral in der Sägefläche ein Loch bohren 3. Dieses Loch mit Rundfeilen bis zum Kragen aufweiten 4. Den Hals des neuen Kopfes in die Vertiefung einpassen. 5. Im Gegensatz zur üblichen Methode, Körper und Kopf mit einem Metallstift und Sekundenkleber zu verbinden, benutze ich meinen selbstgemachten Spachtelkleber (ohne Metallstift), der den Hals des neuen Kopfs umschließt; ein Tropfen reicht. Beim Einkleben austretende, überflüssige Klebemasse lässt sich leicht mit einem Q-Tip entfernen. Nach 24 Stunden Trocknungszeit schaue ich nach … bisher war jeder Resin-Kopf wie angewachsen. Operation gelungen!

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Übrigens …

… der im ICM-Figurenkit beiliegende Hydrant ist eine willkommene Bereicherung der „Stadtmöblierung“, wie man im Kommunaljargon sagt, die ganz nebenbei im Entstehen begriffen ist. So werden gerade Verschlusskappen von Senftuben zu gusseisernen Blumenkübeln im Maßstab 1:35 umgepfriemelt. Zwar gibt es den Concours des villes et villages fleuris erst seit 1959, aber dessen gesetzliche Grundlagen sollen ja im Hinblick auf die Tourismusförderung in Frankreich bis ins Jahr 1901 zurückreichen. 1938 an der Atlantikküste – warum nicht?

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Einsatzsituation auf einem Diorama

Eine Einsatzszene mit brennendem Haus, wie man sie von manch H0-Eisenbahnanlage kennt und die ICM-Packung suggeriert, stelle ich mir nicht vor. Oder gar eine Brandruine, wobei ich trotz meiner Ruinenaversion inzwischen aus vielen übriggebliebenen Miniart-Restteilen die erste Ruine gebaut habe. Wegwerfen war mir doch zu schade. Vielleicht einmal ein Thema mit Preiser-Trümmerfrauen, wenn ich derer mal habhaft werden sollte, und Kipploren von U-Models (UM 269, V-tipper narrow gauge), die liegen schon im Bastellager.

Wahrscheinlich wird die Feuerwehr von Ste.-Marie von einem Einsatz kommen (rußgeschwärzte Gesichter und Uniformen) und die Fahrzeuge vor dem Magazin für den nächsten Einsatz wieder bereit machen, bevor man sich zur Kameradschaftspflege bei einem Krug Cidre zusammensetzt – völlig unspektakulär und von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet.

Neues aus Ste.-Marie-sur-Mer IV: Les Pompiers (Teil 2)

Ausblick

Fast fertig sind inzwischen ein Hotel (Cheval noir oder Vieux pressoir), ein Café (le petit navire) mit davorsitzenden Angehörigen der Kriegsmarine. Auch die Bewohner von Ste.-Marie drängen auf den Basteltisch … die Damen von Master Box, die mir bemalungstechnisch noch schwer im Magen liegen; Père Joseph von Miniart ist fast fertig; ein Flic, eine Gruppe der Resistance mitsamt passendem Citroën Traction Avant von Tamiya und manches mehr. Aber das wird alles wohl bis 2025 warten müssen.

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Referenzen

Empfohlen sei allen Interessierten die Homepage von Anton Seelmann zum Thema Ford Model T:

https://www.ford-model-t.de/index.html

Mein Wissen über die Tin Lizzy bei der Feuerwehr verdanke ich einem Text von Hans-Hermann Schmitz:

https://www.ford-model-t.de/Verschiedenes/t-feuerw/theme_23.html

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Anmerkungen

1.) Zeitgenössische Werbeanzeige für einen American-LaFrance Chemical Tank Car siehe:

http://www.mtfca.com/discus/messages/331880/396799.html?1382629160 (18.11.2024)

2.) WWII German Firemen (ICM - Nr. 35632)

https://www.modellversium.de/kit/artikel.php?id=9378&origin=sparte

Neues aus Ste.-Marie-sur-Mer IV: Les Pompiers (Teil 2)

Thomas Ehrensperger

Publiziert am 18. Dezember 2024

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