Boeing 787-9 DreamlinerG-VAHH „Dreamgirl“, Virgin Atlanticvon Marco Coldewey (1:144 Zvezda)Infos zum Orginal:
Richard Branson wurde bereits mit 23 Jahren zum Millionär, dies schaffte er mit seinem Plattenlabel „Virgin Records“. 1984 wollte er in die Luftfahrt einsteigen, da ihm andere Fluglinien aufgrund des schlechten Service und fehlenden Entertainment missfielen. Obwohl Freunde und Partner dagegen waren, zog er es durch und übernahm die British Atlantic Airways, welche nun in Virgin Atlantic Airways umbenannt wurde. Er konnte mit Boeing einen Deal ausmachen und bekam, erst mal für ein Jahr, eine gebrauchte 747-100. Branson, der schon zu Virgin Records Zeiten verstand, die PR gezielt einzusetzen, versuchte alles um seine neue Fluglinie bekannt zu machen. Dazu versuchte er selber, mittels Heißluftballon den Atlantik, den Pazifik und die Erde zu umrunden. Eine missglückte Transatlantiküberquerung sicherte Virgin Werbeeinnahmen 30 Mio. £, mit nur wenig Aufwand. Die Flüge waren im Schnitt 30% billiger und boten Services wie Massagen und Pediküren an. Als Virgin Atlantic Fuß fasste, erklärte Branson, im Piratenkostüm, der British Airways medienwirksam und öffentlich den Krieg.
Ein weiter Coup gelang, als im zweiten Golfkrieg britische Touristen gefangen genommen und von Saddam Hussein in den Medien vorgeführt wurden. Branson bat der britischen Regierung an, die Touristen nach erfolgreichen Verhandlungen selber abzuholen. Trotz der Gefahr einer Geiselnahme holte eine Maschine der Virgin Airlines mit Richard Branson an Bord die britischen Staatsbürger aus Bagdad ab. Als 1991 dann auch der Titel „Airline of the Year“ an Vrigin ging, reichten British Airways um ihren CEO Leonard King die zunehmenden Nadelstiche. Es wurde eine Schmutzkampange gegen Virgin und ihren Chef Richard Branson gestartet. BAs PR-Chef engagierte einen Journalisten, um den Ruf vom lästigen Widersacher zu zerstören. In Mittelpunkt stand der von Branson betriebene Nachtclub „Heaven“, man versuchte, dort Drogengeschäfte nachzuweisen.
Branson gelang es jedoch den Journalisten umzudrehen und schickte diesen mit einem Aufnahmegerät dem Auftraggeber British Airways und als diese Machenschaften nun bewiesen waren, ging man an die Öffentlichkeit und verklagte British Airways. Als Folge wurde diese zu einer Strafzahlung von 610.000 £ und einer Entschuldigung verurteilt, was Leonard King den Job kostete. Die Rivalität führte sogar soweit, dass beim Bordentertainment der British Airways in dem Film James Bond: Casino Royal eine Szene, in der Richard Branson einen Cameo-Auftritt hatte, entfernt wurde.
Mittlerweile betreibt Virgin Atlantic 45 Langstreckenflugzeuge von Airbus und Boeing. Eine Besonderheit bei Virgin ist auch die nicht-lineare Vergabe der Flugzeugkennungen, so gibt es mit den letzen drei Buchstaben auch teilweise Anspielungen auf den Flugzeugnamen: G-VPOP – Mamma Mia, G-VBEE – Honeypie, G-VLUV – Lady Love, G-VWHO – Mystery Girl. Der erste Dreamliner erhielt die Kennung G-VNEW.Infos zum Bau:
Zugegeben, ich war mit meinem letzten Dreamliner nicht sehr zufrieden. Ursprünglich hatte ich nicht einen neuen Bau geplant. Als ich aber bei einem befreundeten Modellbauer (Al Randall) sah, dass man das Dunkelrot-Metallic von Virgin Atlantic umsetzen kann, entschied ich mich dazu, doch nochmal eine neue Boeing 787-9 zu bauen. Den Bausatz von Zvezda hatte ich noch auf Lager, ich nahm wieder einmal einen Ätzteilsatz von Metaliic Details. Ergänzend habe ich dann noch einige Fehler des Kits ausgebessert, wie z. B. die fehlenden Ventile des Treibstoffablasssystems sowie das Blech an der APU. Auch habe ich die Lufteinlässe in der Flügelwurzel noch etwas aufgearbeitet.
Der Rumpf wurde in X367 Virgin Grey lackiert, bei den roten Teilen lackierte ich erst in Titanium Gold und anschließend Rot Klar (beides Tamiya). Decals stammen von Authentic Airliner Decals (Fenster), 8A Decs (Details) und 26 (Fluglinie). Anschließend folge noch meine übrliche Rest-Detaillierung.
Das Flugzeug mit der Kennung G-VAHH, Flugzeugname „Dream Girl“ gehörte zu den -9 Dreamliner die ich Aufnahm. Das Original wurde in Everett gebaut und zum Jahreswechsel 2014 – 2015 an Virgin übergeben. Weitere Bilder
Marco Coldewey, Publiziert am 21. September 2020 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |