F-86E Sabre "EL DIABLO"(Academy - Nr. 1681)Produktinfo:
Besprechung:Die F-86E stellt das Bindeglied zwischen den ersten in Korea eingesetzten F-86A und der ultimativen Sabre, der F-86F, dar. Mit der E-Version wurden die Steuerflächen erstmals hydraulisch und nicht, wie noch bei der A-Version, rein mechanisch betätigt. Weiterhin war nun das Höhenleitwerk an sich als integrierte Steuerfläche ausgelegt und konnte zu diesem Zweck von +6 bis –10 Grad geschwenkt werden. Separate Ruder entfielen somit. Diese Neuerungen entlasteten den Piloten besonders bei hohen, schallnahen Geschwindigkeiten. Um dem Piloten aber auch weiterhin das ihm vertraute „Gefühl“ am Steuerknüppel zu geben, wurde ein sogenanntes künstliches „feel system“ eingebaut, das ihm trotz hydraulischer Kräfteübertragung die gewohnten Reaktionen seines Flugzeuges spüren ließ. Eine Art "emotional engineering", das in diesem Fall lebenswichtig war und heute noch in der Lenkung und im satten Sound eines Sportwagens wiederzufinden ist... Academy hat sich der bekannten Hobbycraft Formen bedient und diese zu 90% übernommen. Ein paar Details wurden allerdings von den Koreanern neu gelöst, was beim Vergleich der Spritzlinge besonders im Cockpit auffällt, das nun anders aufgeteilt ist. Ein nettes Detail sind die bei Academy neu hinzugekommenen FOD-Covers. Die 62 Bauteile sind allesamt sauber abgespritzt und lassen einen angenehmen Zusammenbau vermuten. Die Bauanleitung erklärt die Montage in acht Schritten, die Farbangaben sind an kein spezielles Hersteller-System gebunden und weisen vereinzelt FS-Nummern auf.
Vorbildgemäß legt Academy die Flügel mit separaten Vorflügeln bei, wie sie bei der F-86E noch Verwendung fanden. Spätere F-86F erhielten dagegen „6-3 hard wings“ ohne separate Vorflügel. Die Bauanleitung gibt allerdings keinen Hinweis darauf, dass die Vorflügel auch eingefahren montiert werden können, wenn vorher die angespritzten Verbindungsglieder entfernt werden. Halb so schlimm, da Fotos mit am Boden abgestellten F-86E zu 99% ausgefahrene Vorflügel zeigen. Wer die Sabre allerdings im Flug bauen möchte, kann sich auch für die eingefahrene Version entscheiden.
Das Cockpit macht auch aus der Schachtel gebaut schon einen guten Eindruck, Gurtzeug sollte aber in jedem Fall ergänzt werden. Haupt- und Seitenkonsolen sind erhaben detailliert und können mit einer entsprechenden Bemalung sehr ansprechend präsentiert werden. Decals sind für diesen Bereich nicht vorhanden. Als Außenlasten liegen die obligatorischen Zusatztanks bei.
Die Kanzel ist zweiteilig ausgeführt und lädt somit zu einer geöffneten Darstellung ein. Aber auch im geschlossenen Zustand wird die schlierenfrei gegossene Cockpithaube einen guten Eindruck machen. Die Decals sind sauber und deckend gedruckt. Allerdings sollte man mit dem Umgang mit Weichmacher vertraut sein, da der Trägerfilm doch etwas dick erscheint. Die gelben ID-Streifen sollten bei Airbrushlackierung auf jeden Fall selbst lackiert werden. Stärken: Sehr schön detaillierter Bausatz zu einem fairen Preis. Schwächen: Keine Alternativdecals für die Cockpitinstrumentierung vorhanden (betrifft eher den Hobbyneuling oder Wiedereinsteiger). Fazit:Academy bietet mit der modifizierten Hobbycraft-Wiederauflage einen sehr schönen Kit zu einem moderaten Preis an. Allein die Fujimi-Sabres sind in manchen Bereichen noch einen Tick überzeugender, dafür aber auch schwerer zu finden und mehr als doppelt so teuer. Wer also noch nicht 10 Stück der Hobbycraft Erstauflage sein Eigen nennt, kann hier unbeschwert zugreifen. Den Markierungsvariationen sind im wahrsten Sinne des Wortes keine Grenzen gesetzt... Weitere Infos:Referenzen:
Diese Besprechung stammt von Bernd Korte - 23. Oktober 2005 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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