P-47M Thunderbolt(Revell - Nr. 03984)Produktinfo:
Besprechung:
Die P-47 Thunderbolt war ursprünglich als leichter Abfangjäger geplant worden, ging jedoch als das schwerste einmotorige Jagdflugzeug der Alliierten im zweiten Weltkrieg in Produktion. Bei den ersten Versionen lief der hintere Rumpf oben scharf zu, wandelte sich jedoch bereits bis Produktionshalbzeit der insgesamt 12.603 hergestellten P-47D-Maschinen zu einem flachen Rumpf mit Blasenhaube. Diese Flugzeuge dienten auf den europäischen und pazifischen Kriegsschauplätzen in USAAF-Geschwadern als Begleitjäger der Bomberstaffeln und erfüllten Erdkampfaufgaben. Auf der P47-D beruhte die ursprünglich zum Abfangen der als fliegende Bombe bezeichneten V-1 konzipierte P-47M, die mit Bremsklappen unter den Tragflächen und einem 2800PS-starken R-2800-Doppelsternmotor mit Turbolader ausgerüstet war.
Alle 130 P-47Ms waren beim 56. Jagdgeschwader in Boxted, Essex stationiert. Die meisten anderen Thunderbolts hatten bereits der P-51 Mustang weichen müssen. Die drei Staffeln des 56. Geschwaders versahen ihre Maschinen jeweils mit unterschiedlichen Tarnanstrichen. Trotz anfänglicher Motorenprobleme (zum Teil verursacht durch extremes Tuning) zerstörten sie im letzten Kriegsmonat vier Me262-Jäger der Luftwaffe. Weiter verbesserte P-47N Thunderbolts dienten in Einheiten der US Air Nationalgarde bis 1955. Zahlreiche P-47Ds aus Überbeständen wurden nach dem Krieg an Luftstreitkräfte kleinerer Länder verkauft. Der 2.800 PS starke R-2800-57(C)-Motor verlieh der Maschine eine Höchstgeschwindigkeit von 761 km/h in 9.900 m Höhe. Quelle: Revell Der Bausatz ist ein alter Bekannter aus dem Jahre 1999. Die kleine, sehr unpraktische Faltschachtel enthält exakt die gleichen Spritzlinge wie schon bei den früheren Auflagen. Etwas merkwürdig ist das Deckelbild, es zeigt eine mit Bomben und dem flachen Zusatztank beladene Maschine, die sich mit einer weiteren P-47 im Luftkampf mit einer Me-262 befindet. Abgesehen davon, dass die gezeigte Zuladung gar nicht im Bausatz enthalten ist, waren die -M wohl kaum so geflogen, schon gar nicht im Hochgebirge ;). An der guten Qualität - zumindest was die Details angeht - gibt es nach wie vor nichts auszusetzen. Feine versenkte Gravuren mit zum Teil durchbrochenen "Öffnungen" (seitliche Auslässe, Ölkühler am Bug, Hülsenauswerfer etc.), schön dünne Hinterkanten an Tragflächen und Rudern sowie sorgfältig und wohldosiert platzierte Nietenreihen zeichnen die großen Bauteile aus. Auch im Kleinen ist alles Tip Top, das Cockpit verfügt über erhabene Details an allen Ecken und Kanten, wer hier noch etwas ergänzen möchte kann sich getrost auf einige Leitungen und Kabel beschränken. Für das Instrumentenbrett liegt ein passendes Decal bei, falls man die Detailbemalung der geprägten Instrumente nicht mag. Die Sitzgurte sind am Sitz angegossen, hier bietet sich ein Austausch gegen passende Ätzteile an, die es ja mittlerweile zuhauf gibt. Der Motor ist vollständig nachgebildet mit dem passenden Getriebegehäuse für den späten PW-2800-57, welches sich ja deutlich von den früheren Versionen unterscheidet. Mit ein paar Zündkabeln lässt sich der Motor nochmals ordentlich aufbrezeln. Besonders interessant sind die bereits leicht geöffnet dargestellten Kühlklappen rund um die Cowling, diese sind selbst in größeren Maßstäben meist nur geschlossen baubar. Allerdings sind diese auch sehr empfindlich und lassen sich bei Bruch nicht wirklich gut wieder ankleben. Werfen wir einen Blick auf den Fahrwerksbereich. Die filigranen Fahrwerksbeine brauchen lediglich noch ein paar Bremsleitungen, die einteiligen Reifen mit Felgen im 6-Speichen-Design verfügen über ein dezentes Längsrillenprofil. Für Freunde eingezogener Fahrwerke hat Revell die Fahrwerksklappen an einem Stück gegossen, was diese Option etwas erleichtert. Alle anderen müssen die Teile zuerst zerteilen. Auf der Innenseite findet sich ein ärgerlicher Auswerfer der wegen der vorhanden Details nur schwierig zu entfernen ist. Die Schächte verfügen über eine ausreichende Tiefe und eine ordentliche Detaillierung. Auch hier reichen ein paar Leitungen als Ergänzung völlig aus. An Außenlasten liegen ein Satz Unterflügeltanks sowie zehn 5" Raketen bei, welche man bei der -M Version aber nur selten auf Bildern sehen kann. Die Flügeltanks wurden wegen ihres hohen Luftwiderstandes auch nur selten getragen. Die Klarsichtteile sind so lala, relativ dick und nicht ganz schlierenfrei, zudem zieren einige Kratzer die Windschutzscheibe. Überhaupt lässt die Gussqualität hier sehr stark zu wünschen übrig. Ordentlich Grat und Fischhäute sind an vielen Bauteilen vorhanden und müssen mühselig entfernt werden. Der sauber gedruckte, in Italien hergestellte Decalbogen ermöglicht die Darstellung zweier Maschinen, eine davon im Himmelblau/Dunkelblau Schema, die andere im grau-grünen Schema jeweils mit Unterseite in Naturmetall. Gegenüber früheren Auflagen hat sich der Umfang an Wartungshinweisen deutlich reduziert. Die beiden Maschinen sind weniger bekannt, zumindest konnten auf Anhieb keine passenden Bilder in der gängigen Literatur gefunden werden. Die LM-H wurde von Lt. Donald Henley Jr. geflogen und gehörte zur 62st FS, die UN-F pilotierte Capt. John C. Fahringer bei der 63rd FS.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Nach wie vor ein sehr schöner Bausatz. Die Freude über die sehr gute Detaillierung wird aber durch die Revell-untypische, nur mäßige Fertigungsqualität, leider etwas getrübt. Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 16. Oktober 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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