Bf 109E Royal Class(Eduard Bausätze - Nr. R0007)Produktinfo:
Besprechung:Nachdem Eduard im Maßstab 1:32 recht erfolgreich die Bf 109E platziert hat, folgte Anfang diesen Jahres das herunterskalierte Modell im Maßstab 1:48. Die Typenauswahl mochte so manch einem nicht behagen, da ja vermeintlich schon Top-Bausätze dieses Typs von verschiedenen Herstellern existieren. Hervorzuheben wären da Hasegawa und Tamiya. Beide Bausätze sind recht stimmig, lassen sich leicht bauen und geizen auch nicht mit Details. Legt man die genannten Bausätze neben den neuen von Eduard, so sehen diese allerdings gar nicht mehr so top aus. Das beginnt zuallererst bei den Oberflächendetails. Die Erstellung von knackigen, feinen Panellinien ist eine Disziplin, die alle beherrschen. Feinste Nietreihen, die in der Form bisher nur von sehr akribischen Modellbauern in Eigeninitiative auf die Modelle kamen, kann jedoch nur der Eduard-Bausatz vorweisen. Als nächstes wäre die Bausatzaufteilung zu nennen, die sich bei Eduard komplexer (mehr Teile) gestaltet, aber dadurch auch wesentlich mehr Details ermöglicht. Einen dritten Schwerpunkt bildet die Triebwerksnachbildung, die soweit vorhanden ist, dass man die Wahl hat, das Modell mit abgenommener Motorverkleidung darzustellen. Die Bausätze von Tamiya und Hasegawa haben dennoch nachwievor ihre Daseinsberechtigung, nur wird es angesichts der Qualität und des Preises des Eduard-Bausatzes nicht einfacher werden. Insgesamt ist der neue Eduard-Bausatz also ein großer Wurf. Die Aufteilung der Spritzlinge ließ das Erscheinen weiterer Versionen der Bf 109E vermuten, woraus Eduard auch nie ein Geheimnis machte. Alles in allem die besten Voraussetzungen, um ein größeres Päckchen zu schnüren – in Form einer Royal Class Box. Bausätze dieser Serie sind limitiert, enthalten Teile für mindestens zwei Modelle und sind prall gefüllt mit Zubehör und weiteren Beigabe. Ein Blick in die Historie der Royal Class Edition:
Nicht genannt bleiben die vielen Ätz- und Resinteile. In diese Reihe fügt sich nahtlos die hier zu besprechende siebente Ausgabe in dieser Serie. Auch hier finden wir Teile für zwei Modelle, die alle Serienversionen der Bf 109E, einschließlich der Jagdbomber- aber ausschließlich der Aufklärervarianten, überspannen. Ergänzt werden sie um Ätzteile, die über die des Profipacks hinausgehen und Resinteile für’s Fahrwerk. Zum unmittelbaren Bausatz gehören weiterhin zwölf Markierungsmöglichkeiten mit phantastischen Bemalungsanleitungen und hochwertigen Abziehbildern. Zur Royal Class Box wird die prall gefüllte Kiste durch ein Instrumentenbrett im Maßstab 1:4 und eine speziell gravierte Thermotasse. Man kann sich denken, dass es das alles nicht für umsonst gibt. Will sagen, der Preis für eine solche Royal Class Box unterscheidet sich deutlich von dem „normaler“ Bausätze und ist meist im unteren dreistelligen Bereich angesiedelt. SpritzgussteileDie Spritzgussteile sind in olivfarbenem Material ausgeführt. Zu den bereits bekannten Rahmen aus dem Profipack der E-1 kommen zwei neu Spritzlinge – C (Unterschale Tragfläche für die Versionen ab E-3: MG FF im Außenflügel) und G (geänderte Verstrebung der Kabinenhaube ab E-4). Die Qualität der Teile schließt sich nahtlos an die der bekannten an. Die Aufteilung der Teile ermöglicht die Darstellung aller Steuerflächen in Funktion (bis auf die Höhenruder), das betrifft also Quer- und Seitenruder, Landeklappen und Vorflügel, sowie die Kühlerklappen. Sehr zu begrüßen ist die Bauteiltrennung der Räder. Die Felgen und Reifen liegen als Einzelteile vor – eine Bemalung ist somit sehr einfach. Die Darstellung des Triebwerkes ist eingangs schon erwähnt. Es liegt komplett vor, inklusive einiger Abziehbilder. Da die Motorverkleidung ebenfalls als separates Teil gestaltet ist, steht einer geöffneten Darstellung nichts im Wege. Die Auspuffrohre sind hohl, alles andere als eine Selbstverständlichkeit in diesem Maßstab. Das Cockpit lässt wenig Raum für Verbesserungen, alles ist vorhanden. Auch hier überzeugen die vielen kleinen Details in ihrer Ausgeprägtheit und Schärfe der Ausformung. Die Grundlage bilden Spritzgussteile. Diese werden mit Photoätzteilen ergänzt.
Im Folgenden ein paar Detailaufnahmen, die die Qualität des neuen Eduard-Bausatzes bezgl. der Oberflächendetails und der Gestaltung von Kleinteilen unterstreichen. Motorverkleidung und Bombenträger ZubehörFast als obligatorisch kann das Vorhandensein von Zubehör in Form von Ätzteilen betrachtet werden. Verteilt auf insgesamt vier Platinen sind im Wesentlichen die schon aus dem Profipack der E-1 und die aus dem separat erhältlichen Photoätzteilsatz (Eduard Artikel Nummer 48720) bekannten Teile enthalten, das Ganze natürlich in doppelter Ausführung. Mit den Ätzteilen lässt sich in allen Bereichen des Modells eine höhere Detaildichte erzielen. Die Ausführung der Einzelteile ist sauber und die Bedruckung (wo vorhanden) sehr filigran. Dazu gesellen sich Brassin-Teile für die Räder. Auch diese sind natürlich zweimal vorhanden. Die äußeren Felgen der Hauptfahrwerksräder liegen als Einzelteile vor. Beim Spritzgussteil sind die Reifen gänzlich von der Felge getrennt. Bezüglich der Detaillierung unterscheiden sich beide Varianten fast nicht. Einzig die Radinnenseiten sind beim Resinteil besser, da die Spritzgussteile an der Stelle keine Details aufweisen. Dafür gibt es jedoch ein Photoätzteil, mit dem das Spritzgussteil ergänzt werden kann. Da es also keine relevanten Unterschiede bezüglich der Abmessung und Detailierung gibt, entscheidet letztlich die Anwendbarkeit, und hier sehe ich Vorteile bei der Kombination Spritzgussteil/Ätzteil wegen der Bauteiltrennung von Felge/Reifen und der damit verbundenen einfacheren Lackierung. Ganz ähnlich verhält es sich mit dem Spornfahrwerk. In Resin als komplettes Einzelteil und in sinnvolle Einzelteile zerlegt als Spritzguss ausgeführt. Allerdings ist die Ledermanschette beim Resinteil sehr schön modelliert, daher würde ich wahrscheinlich beides kombinieren. Zusammenfassend kann man feststellen, dass die Ätzteile eine sehr wertvolle Ergänzung darstellen, während die Resin-Teile wegen der sehr guten Ausführung der Spritzgussteile, und nur deswegen, fast entbehrlich sind.
Markierungsmöglichkeiten und DecalsEin weiteres wichtiges Ausstattungsmerkmal einer Royal Class Box ist die Vielzahl der angebotenen Markierungsmöglichkeiten. Dabei ist keine der Varianten in einem früher erschienenen Bausatz aus Profipack- oder Weekend-Edition schon einmal enthalten gewesen. Genau so verhält es sich auch hier. Zwölf Varianten decken beinahe alle wichtigen Einsatzräume der Bf 109E ab. Eine farbenfrohe Schweizer Bemalung hätte neben der Rumänischen als weitere internationalen Variante sicher noch ein paar mehr Modellbauerherzen höher schlagen lassen. Aber das kann ja durchaus wohlkalkuliert sein, denn diese ließe sich mit weiteren, z.B. der nach Japan gelieferten Testmaschine oder der in der Legion Condor eingesetzten Vorserienmaschinen in einer Limited Edition mit dem Thema „Bf 109E international“ zusammenfassen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass diesbezüglich das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Über die Ausführung der bei Eduard designten und Cartograph gedruckten Decals braucht man nicht viele Worte verlieren. Sie entspricht dem gewohnt hohen Eduard-Standard.
Im einzelnen handelt es sich um folgende darstellbare Maschinen:
Instrumentenbrett 1:4Ein Highlight des Bausatzes ist das Instrumentenbrett im Maßstab 1:4. In gleicher Weise wurde bereits die Royal Class Box 005 Messerschmitt Bf 110 bereichert. Offensichtlich fand das bei der Kundschaft so großen Anklang, dass man bei der jetzigen Ausgabe der 109 wieder ein solches beilegte. Im Gegensatz zum Bausatz der Bf 110 finden sich jedoch hier Teile für das Reflexvisier, welches die Nachbildung insgesamt noch einmal deutlich aufwertet. In der dargestellten Art ist das Instrumentenbrett in den Versionen E-1 und E-3 verbaut worden. Der Hebel, der sich im oberen Geräteträger in der unteren Reihe mittig befindet, ist der für die Propellerverstellung. Ab der Version E-4 erfolgte die Verstellung automatisch und der Hebel entfiel. Nimmt man es mit der Lackierung etwas genauer, bzw. möchte das Modell einem konkreten Vorbild zuordnen, so sei bezüglich der Lackierung der Instrumententräger ein Hinweis gestattet. Ursprünglich wurde als Innenfarbe für das Cockpit RLM02 (Hellgrau) verwendet. Anfang 1940 stellte man die Lackierung auf RLM66 (Dunkelgrau) um. Das Instrumentenbrett dürfte zum einen eine Anregung sein, sich mal etwas intensiver mit dem Arbeitsplatz des Piloten und dessen Variationen zu beschäftigen, und zum anderen eröffnen sich vielfältige Möglichkeiten die Präsentation des Modells zu erweitern, sei es auf Ausstellungen oder auch in der heimischen Vitrine.
ZugabeDie besondere Zugabe in der RCB007 ist dieses Mal keine Replik eines Ordens oder einer Plakette, sondern eine Thermotasse aus Edelstahl - originelle Idee, und sicher ein Hingucker im Büro. Auf der Vorderseite befindet sich das Titelmotiv des Bausatzes und auf der Rückseite ein Typenschild. Beides ist lasergraviert und dürfte damit geschirrspülersicher sein. Das Typenschild ist dem der originalen Bf 109 nachempfunden, und enthält unter anderem die Seriennummer des Bausatzes, was die Tasse zu einem Unikat macht.
Fazit:Echtes Rundumsorglos-Paket, verpackt in einem edlen Design, das zum sofortigen Losbasteln einlädt. Highlight ist neben den beiden Bausätzen und dem Zubehör das Instrumentenbrett. Und ja, auch die siebte Ausgabe in der Royal Class Edition wird ihrem Ruf gerecht, komplette Ausstattung für zwei Modelle und tolles Zubehör zu einem dem entsprechenden Preis. Weitere Infos:Anmerkungen: Den Bausatz auf der Homepage von Eduard sowie die zugehörige Anleitung erreicht ihr über folgende Links: Diese Besprechung stammt von Kai Röther - 12. Mai 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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