F-16A ADF Fighting Falcon ANG Combo(Hasegawa - Nr. 01962)Produktinfo:
Besprechung:
Über die F-16 braucht man nun wirklich keine Worte mehr zu verlieren, schließlich ist sie eines der erfolgreichsten und vielseitigsten Militärflugzeuge nach dem 2. Weltkrieg, wenn nicht gar aller Zeiten. Die Air Defense Fighter, oder kurz ADF Version, war ein Versuch die Luftverteidigung der Vereinigten Staaten gegenüber einfliegenden Bombern des Warschauer Paktes zu verbessern. Dazu wurden gegen Ende der 1980er Jahre über 270 Maschinen des Typs F-16 A Block 15 umgerüstet. Neben den Verbesserungen im Rahmen des Block 15 OCU Programmes erhielten sie eine verbesserte Avionik und ein IFF-Erkennungssystem sowie die Fähigkeit, sogenannte BVR Luft-Luft-Raketen zu verschießen, wie z.B. die AIM-120 AMRAAM oder die damals schon etwas ältere AIM-7 Sparrow. Äußerlich lassen sich die ADF Versionen am leichtesten durch den deutlich größeren Wulst an der Seitenleitwerkswurzel und den charakteristischen IFF Antennen vor dem Cockpit von normalen F-16A unterscheiden. Wegen der Auflösung des Warschauer Paktes wurde ein großer Teil der ADF Maschinen bereits nach kurzer Einsatzzeit wieder außer Dienst gestellt und eingelagert bzw. an befreundete Nationen abgegeben (z.B. Italien). In dieser neuerlichen Limited Edition von Hasegawa steckt wieder einmal ein alter Bekannter, immerhin haben die Gussformen ihren 30. Geburtstag schon länger hinter sich. Es muss Mitte der 1980er Jahre gewesen sein, als dieser Bausatz unter der Nummer (01)601 zum ersten Mal aufgelegt worden ist. Die Zeichen der Zeit sind daher auch nicht ganz spurlos an ihm vorbei gegangen. Die Bauteile weisen stellenweise doch eine beachtliche Menge an Fischhäuten auf, und auch im Bereich der Details merkt man ihm sein Alter auch an. Was damals als Nonplusultra galt, ist heute zu Zeiten der neueren Bausätze von Revell und Academy allenfalls Mittelklasse. Zwar sind die Gravuren versenkt ausgeführt und auch halbwegs korrekt, genauso wie die Abmessungen an sich, in den markanten Bereichen fehlt es dann aber doch an Finesse. Das Cockpit ist so gut wie frei von Details, sämtliche Instrumente werden durch Decals dargestellt. Der einteilige Sitz ist nur mehr eine grobe Annäherung an das Original. Immerhin kann man einen Piloten darauf Platz nehmen lassen. Im Fahrwerksbereich sieht es nicht viel besser aus, wenige erhabene Strukturen und das einteilige Bugfahrwerk mit angegossenem Rad reißen heutzutage niemanden mehr vom Hocker. Die Hauptfahrwerksräder entsprechen auch nur ungefähr dem, was an der F-16 ADF montiert war. Positiv zu vermerken ist die Tatsache, dass zumindest einige der variantenspezifischen Merkmale berücksichtigt wurden. Das neue Seitenleitwerk mit der geänderten Wurzel ist ebenso vorhanden wie die IFF Antennen vor der Cockpithaube und unter dem Lufteinlauf. A propos, letzterer ist im Gegensatz zu allen anderen Bausätzen nicht voll ausgebildet, sondern endet konisch zulaufend nach etwa 15 mm. Zwei AIM-120 AMRAAM Lenkwaffen nebst zugehörigen Waffenträgern komplettieren den Gießast mit den ADF-Teilen. Die Waffenträger der AIM-120 können aber erst angebaut werden, nachdem an den Tragflächen die vorhandenen Träger vorsichtig herausgesägt wurden. Was uns noch für eine richtige ADF-Version fehlt, ist der markante Scheinwerfer auf der rechten Seite des Rumpfbugs. Die restliche Ausstattung an Außenlasten ist der typische Mix aus den 370 gal. Flügeltanks (hier müssen die Leitflächen etwas korrigiert werden), dem 300 gal. Centerline Tank und den Sidewinder Raketen.
Mit dem wirklich schönen und gut gemachten Decalbogen lassen sich insgesamt drei Maschinen darstellen. Die erste ist eine Maschine der 148FW der Minnesota ANG, allerdings ist sie in dieser Form nur als Ausstellungsstück zu finden. Tatsächlich war keine ADF in dieser Art Markierung (mit dem Einheitsmaskottchen auf dem Seitenleitwerk) im Dienst. Die 81-0807 war zuletzt bei der 179th FS der North Dakota ANG (bis 2006) im Einsatz. Die zweite Maschine stellt eine ADF der 171st FS/191st FG der Michigan ANG dar. Die 81-0690 flog nur knapp zwei Jahre, danach wurde sie eingelagert (1994) und schließlich nach Thailand verkauft. Die letzte Maschine, eine ADF der 178th FS/119th FG der North Dakota ANG, trägt als Besonderheit einen Kopf eines Soldaten der „Roughriders“ (Kavalerieinheit aus dem Bürgerkrieg) auf dem Seitenleitwerk, was den Einsatzzeitraum auf Mitte der 1990er Jahre eingrenzt. Die Anleitung ist typisch Hasegawa, sehr übersichtlich und mit Farbangaben aus der Gunze-Palette.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Die Special Editions von Hasegawa sind wie immer Geschmackssache. Wer nur die Schachteln sammelt und sich den Bausatz leisten kann, sollte zugreifen. Möchte man hingegen eine F-16 ADF der ANG bauen, gibt es bessere und vor allem viel günstigere Alternativen. Weitere Infos:Referenzen: Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 23. April 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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