Gloster Meteor Mk.4(Revell - Nr. 04658)Produktinfo:
Besprechung:
Die Gloster Meteor war das erste Düsenflugzeug, das bei Staffeln der Royal Air Force in Dienst gestellt wurde, und gleichzeitig auch der einzige Strahljäger, den die alliierten Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg einsetzten. Die Entwicklung wurde 1940 entsprechend der Spezifikation F.9/40 des britischen Air Ministry aufgenommen. Ursprünglich sollte die Bezeichnung Thunderbolt lauten, sie wurde jedoch 1942 in Meteor abgeändert. Der Erstflug fand in Cranwell am 5. März 1943 statt und dauerte nur zwölf Minuten, da bei Geschwindigkeiten über 370 km/h (230 mph) Stabilitätsprobleme auftraten. Anfängliche Probleme mit der Schubkraft der Triebwerke sowie der Zuverlässigkeit wurden überwunden und der erste Einsatz des Typs Meteor F.1 am 27.Juli 1944 bei der No 616 Squadron des RAF Stützpunktes Manston in Kent geflogen. Erste Erfolge im Kampfeinsatz folgten schon am 4. August, als zwei V1-Flugbomben zum Absturz gebracht wurden.
Der Prototyp der Meteor F.4 flog am 17. Mai 1945 zum ersten Mal. Die Produktion wurde 1946 aufgenommen, und im September des gleichen Jahres setzte die RAF High Speed Flight zwei Flugzeuge dieses Musters ein, mit denen der Welt-Geschwindigkeitsrekord für Flugzeuge auf 991,30 km/h (616 mph) gesteigert wurde. Ab 1948 wurden mit diesem Typ die an vorderster Front eingesetzten Staffeln der RAF ausgestattet. Im Vergleich zu den Vorgängerversionen war die Tragflächenspannweite der Meteor F.4 um 1,78 m (5 ft 10 in.) verkürzt; erreicht wurde damit eine erhöhte strukturelle Stabilität und Rollrate (Drehung um die Längsachse). Durch die Verwendung von verlängerten Triebwerksgondeln mit geringerem Strömungswiderstand wurde die Höchstgeschwindigkeit erhöht. Der erste Exportkunde für den Typ Meteor F.4 war Argentinien, das 100 Stück im Jahr 1947 orderte; bald gingen auch Bestellungen großer Stückzahlen aus Belgien, Dänemark, den Niederlanden und Ägypten ein. Die F.4 wurde zur F.8 weiterentwickelt, die zur Hauptstütze der RAF Fighter Command in den frühen 1950er Jahren wurde. Die frühen Versionen der Meteor wurden zu erfolgreichen zweisitzigen Schulungsmaschinen (Version T.7) und Nachtjägern entwickelt. Viele überzählige Maschinen des Typs Meteor F.4 wurden in den späten 1950er Jahren in unbemannte U.15-Zielflugzeuge umgerüstet. Die Meteor F.4 war mit vier 20 mm-Hispano-Kanonen bewaffnet. Sie erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 941 km/h (585 mph) auf Meereshöhe. Ihre maximale Reichweite betrug 1.577 km (980 Meilen). Quelle: Revell Der Bausatz ist ein alter Bekannter aus dem Hause MPM. Die 76 Bauteile sind recht sauber und nahezu gratfrei gespritzt. Die Oberflächendetaillierung besteht aus feinen versenkten Gravuren. Die bei der ursprünglichen Ausgabe monierten fehlenden Passstifte wurden mittlerweile "nachgerüstet". Die Detaillierung im Cockpit ist gemessen an dem, was später noch davon zu sehen sein wird, ausreichend. Es gibt erhaben geprägte Instrumente und eine Konsole für die linke Seite. Der Sitz muss leider ohne Gurte auskommen, diese sollte man zumindest mit etwas passendem Tape "annähern". Das Originalcockpit ist vergleichsweise spartanisch ausgestattet, so ist die rechte Seite nahezu vollkommen glatt und leer. Das Buggewicht scheint mir mit 10 Gramm angesichts des ausladenden Hecks gerade so ausreichend, lieber noch etwas draufpacken, Platz ist genügend vorhanden. Besonders gut gemacht sind bei diesem Bausatz die Fahrwerke. Wo sonst alle Teile zusammengegossen sind (wegen der Gabelaufhängung der Räder) ist hier Alles separat. Das kommt natürlich auch der späteren Bemalung zugute. Die separat ausgeführten Schächte weisen erhabene Strukturen auf und können mit ein paar Leitungen und Kabeln noch etwas aufgewertet werden, gleiches gilt für die Fahrwerke selbst. Die Triebwerksgondeln verfügen über einteilige Ein- und Auslässe, was unnötige Schleifarbeiten erspart. Von den Triebwerken selbst sieht man ohnehin nur die Platte mit den angedeuteten Leitungen. Optionen beim Bau gibt es keine, die Cockpithaube ist einteilig (und nebenbei bemerkt von nicht allzu guter Qualität) und sämtliche Steuerflächen sind angegossen. Lediglich bei der Bestückung mit Zusatztanks hat man die Wahl, es liegen sowohl der 180 gal. Tank für den Unterrumpf als auch die beiden 120 gal. Unterflügeltanks bei. Der ca 15 x 10 cm große Decalbogen erlaubt die Darstellung zweier Maschinen im Naturmetall-Finish. Die erste Maschine, VZ426, stand ab 1950 bei der No.1 Squadron in RAF Tangmere im Dienst und musste 1952 abgeschrieben werden. Die zweite Maschine, VT106, war zuerst bei der No. 600 Squadron in RAF Biggin Hill stationiert und wurde 1955 im Rahmen des U15 Zieldrohnen-Programms umgebaut und an die RAAF übergeben, wo sie bis 1960 für die Zieldarstellung verwendet wurde. Der Druck des Bogens ist zwar wie gewohnt sehr sauber, jedoch gibt es einen leichten Versatz bei den gelben Umrandungen der Kokarden. Neben den Geschwadermarkierungen enthält der Bogen auch einige Wartungshinweise und die Walkways. Die Bauanleitung ist wie üblich klar und verständlich ausgeführt und leitet den Modellbauer in 29 Schritten ans Ziel. Farben mischen braucht man dieses Mal auch nicht wirklich.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Es ist und bleibt ein guter, empfehlenswerter Bausatz. Einen kleinen Punktabzug gibt es für die weniger schönen Klarsichtteile und den dieses Mal nicht ganz so perfekten Decalbogen mit dem doch sichtbaren Versatz im Druck bei zwei Kokarden. Der Preis von 15 Euro ist etwas günstiger als die ursprüngliche Ausgabe von MPM. Weitere Infos:Referenzen:
Anmerkungen: Von MPM gibt es unter der Katalognummer K72012 einen passenden Satz farbiger Fotoätzteile. Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 24. April 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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