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NH90 NFH "Navy"

(Revell - Nr. 04651)

Revell - NH90 NFH

Produktinfo:

Hersteller:Revell
Sparte:Hubschrauber
Katalog Nummer:04651 - NH90 NFH "Navy"
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:Dezember 2011
Preis:ca. 18 €
Inhalt:
  • 4 Gießäste aus grauem Kunststoff
  • 1 Gießast aus klarem Kunststoff
  • 1 Decalbogen
  • 1 Anleitung in Schwarz-Weiß

Besprechung:

Revell - NH90 NFH "Navy"

Das NH90-Programm (NATO Hubschrauber 90er Jahre) wurde von mehreren NATO-Staaten 1985 ins Leben gerufen. Die Entwicklung entstand als eine Zusammenarbeit der Firmen Eurocopter, Augusta und Fokker. Zwei Versionen waren vorgesehen, ein reiner Transporthubschrauber NH90 TTH und die NH90 Frigate Helicopter, der speziell für den Einsatz von Fregatten aus konzipiert wurde. Weitreichende Veränderungen der politischen und wirtschaftlichen Situation in Europa führten zu zahlreichen Verzögerungen, und so konnte der Erstflug der NH90 erst am 18. Dezember 1995 stattfinden. Gebaut wird der NH90 von dem lndustriekonsortium NHlndustries an den Standorten in Deutschland, Frankreich, Italien, Finnland und Australien.

Revell - NH90 NFH "Navy"

Der NH90 Marine ist nicht nur für die klassischen Einsätze wie U-Boot- und Schiffsbekämpfung konzipiert, sondern auch als Taktischer Transporter für Truppen, Spezialeinheiten oder Fracht. Die Zelle der NH90 besteht aus hochbelastbaren Faserverbundwerkstoffen, die nicht nur leichter als herkömmliche Konstruktionen sind, sondern auch nahezu korrosionsfrei bei Einsätzen in einem sehr salzhaltigen Umfeld. Dazu ist der NH90 als erster serienmäßiger Hubschrauber der Welt mit einem elektronischen Flugsteuerungssystem (Fly-by-Wire) ausgerüstet. Damit erzielt man nahezu einmalige Handlingsqualitäten, die sich besonders beim SAR-Einsatz unter schwierigsten Wetterbedingen als sehr vorteilhaft erweisen.

Revell - NH90 NFH "Navy"

Modernste SONAR-Anlagen und ausgefeilte Elektronik (ESM -Electronic Warfare System) mit Bedienstationen im Rumpfraum machen den NH90 zu einem der effizientesten Waffensysteme. Für die U-Boot-Bekämpfung ist die NH90 mit außen angebrachten Waffenstationen für den NATO-Standard Torpedo MU90 ausgerüstet, wahlweise kann jedoch auch der von Raytheon gebaute Mk.46 Torpedo oder der British Aerospace Sting Ray Mod.1 verwendet werden. Die erste NH90 NFH (NATO Frigate Helicopter) wurden im Frühjahr 2010 an die Niederländische Marine ausgeliefert, und am 5.5.2010 erhielt die französische Aéronavale die ersten Maschinen unter der Typenbezeichnung NH90 Ca?man. Sie sind bei der 33. Flotille in Hyères, in Südfankreich, im Einsatz und sollen dort die bisher verwendeten Bordhubschrauber auf den Fregatten ersetzen.

Revell - NH90 NFH "Navy"

Als weitere Länder haben inzwischen auch die italienische und die norwegische Marine die ersten Maschinen erhalten. Auch die deutschen Marineflieger sollen in den nächsten Jahren 30 NH90 einer besonderen Version, als MH-90NG erhalten und damit die bisher verwendeten Sea King des MFG 5 in Kiel-Holtenau ersetzen. In erster Linie sollen sie von Fregatten des Typs F 124 (Sachsen-Klasse) und F 125 - eine noch in der Entwicklung befindliche Klasse - eingesetzt werden. Mit zur Zeit 529 festbestellten Maschinen, in 23 Varianten, und einer Verwendung in 14 Ländern weltweit ist der NH90 das größte jemals in Europa aufgelegte Militähubschrauber-Programm. 

Quelle: Revell

Revell - NH90 NFH "Navy"

Der Bausatz ist eine Weiterentwicklung des NH90TTH Bausatzes wie wir ihn hier bereits vorgestellt haben. Dieser wiederum basiert auf dem Prototypenbausatz aus dem Jahr 1997. Sämtliche Teile dieser Vorgängerversionen sind auch hier enthalten. Neu hinzugekommen ist ein Gießast mit den entsprechenden Teilen (ca. 80) für die NFH-Version. Die beinhalten ein neues Heckteil und neue Nase, neue Schwimmer, die geänderte Inneneinrichtungen für die ASW Missionen inkl. up-to-date Instrumentenbrett, 360°Radar, Torpedos sowie zahlreiche kleinere Teile für die unzähligen Antennen, Sensoren und sonstige Anbauteile. Die Detaillierung der Bauteile ist gemessen am Maßstab wirklich gut. Die Oberflächenstrukturen sind versenkt ausgeführt mit einigen erhabenen Details wo erforderlich. Im Heckbereich müssen einige davon entfernt werden, um den neuen Teilen Platz zu machen. Ebenso müssen einige Löcher in den Rumpf und in den Kabinenboden gebohrt werden. An Optionen wird nicht allzu viel geboten. Man kann lediglich die Winde anbauen oder weglassen sowie die Kabinentür geöffnet darstellen. Die vorderen Türen sind leider nur geschlossen baubar. Im Innenraum sollte bei geöffneter Tür noch ein wenig nachdetailliert werden, wie z.B. eine "Decke einziehen" oder die Sitzgurte. Die Klarichtteile sind von guter Qualität und weitestgehend schlierenfrei. Die Scheibenwischer hätte man aber weglassen können, diese sehen nicht wirklich gut aus. Knapp 50 Teile liefern Nachschub für die Grabbelkiste, mit entsprechenden Decals kann man auch die TTH Version oder aber auch den Prototypen bauen.

Revell - NH90 NFH "Navy"

Beim ersten Vergleich zwischen Original und Modell fallen einige kleine Unterschiede auf:

  • Die Form der Störkörperwerfernlage schräg unterhalb des Cockpits ist nicht quadratisch sondern ein zweigeteiltes Rechteck (Relikt vom Prototypen)
  • Das Bauteil 106 müsste auf der rechten Seite 2x vorhanden sein
  • Das Einlassgitter über dem Cockpit hat deutlich sichtbare Stege, die am Modell gar nicht vorhanden sind
  • Es fehlen einige Lüftungsöffnungen im Bereich der Triebwerksauslässe, ebenso die seitlichen und oberen Hilfslufteinlässe an den Triebwerksabdeckungen
  • Auf der Rumpfoberseite fehlen eine charakteristische Hutze sowie eine Antennenverkleidung (möglicherweise aber auch eine Leuchte)
  • Im Innenraum fehlt noch immer eine Decke (ist zum Rotor hin offen)
  • Keine Überkopf-Schalterkonsole im Cockpit
  • Auf der Rumpfunterseite fehlt ein rechteckiger Schacht, vermutlich der Lasthaken (zwischen Radar und dem Schleppsonar)

Alles wirklich nur Kleinigkeiten, und auch nur im direkten Vergleich mit den Fotos zu erkennen. Man kann das Modell auch getrost aus dem Kasten bauen.

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NH90 NFH "Navy"

 

Der 12x20 cm große Decalbogen ist wie üblich von sehr guter Qualität. Die weit über 220 einzelnen Decals sind sehr sauber und versatzfrei gedruckt. Je eine Maschine der niederländischen und französischen Marine können dargestellt werden. Leider haben sich einige kleinere Fehler auf dem Bogen eingeschlichen, teilweise ist dies jedoch durch die ständig wechselnden Outfits der "Inbetriebnahme" bedingt. So sind z.B. die französischen Kokarden viel zu groß - und der zugehörige "Marine"-Schriftzug erscheint zu klein, wie man auf diesem Bild recht gut erkennen kann. Die niederländischen Markierungen scheinen korrekt zu sein.

Die Bauanleitung ist typisch Revell und führt in 68 Bauabschnitten zum Ziel. Die Versions- bzw. Länderspezifischen Unterschiede werden in den jeweiligen Baustufen berücksichtigt. Die Hauptfarben müssen wie üblich zusammengemischt werden. Man sollte bei Revell ernsthaft darüber nachdenken die Bemalungsanleitung farbig zu gestalten, wie viele Mitbewerber auch, oder zumindest als Download, wie z.B. bei Eduard.

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NH90 NFH "Navy"

 

Darstellbare Maschinen:
  • NHI NH90FTH, '110' Koninklijke Marine 2011
  • NHI NH90FTH "Caïman", #2 oder #4, CEPA 10.S Hyéres (In der Anleitung als CEPA 105 bezeichnet)
Stärken:
  • Sehr gute Detaillierung
  • Umfangreicher Decalbogen
  • Viele extra Teile
Schwächen:
  • Kleinere Unstimmigkeiten was den aktuellen Serienstand angeht
  • Französische Kokarden zu groß
Anwendung:
  • Mittel

Fazit:

Der Weg vom Prototypen zur Serienmaschine ist schwer, im Original wie auch im Modell. Revell hat den bereits sehr guten Bausatz des NH90 weiter aufgewertet und aktualisiert. Dennoch bleiben einige kleinere Artefakte aus der Frühphase des Projekts, allerdings nichts, was sich mit geringem Aufwand nicht beheben ließe. Sehr empfehlenswert.

Weitere Infos:

Referenzen:

Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 10. Januar 2012

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