Pilatus PC-6C/H-2 Turbo Porter(Roden - Nr. 440)Produktinfo:
Besprechung:Das OriginalNeben Schweizer Käsen, Schweizer Uhren und dem Schweizer Offiziersmesser, ist der STOL Hochdecker des Herstellers Pilatus Aircraft das bekannteste Produkt aus dem Land der Eidgenossen. In den Varianten mit Kolbenmotor und Propellerturbine leistet das markante Flugzeugmuster bereits seit 1959 bzw. 1961 seinen Dienst. Am bekanntesten ist die Maschine sicherlich in der farbenfrohen Verwendung als Transporter u.a. beim Fallschirmsport. Zwar überwiegend zivil genutzt, wurde vor allem die PC-6 auch militärisch genutzt. Die hier vorliegenden Variante fand bei der von der CIA betriebenen Air America in Laos, Thailand und Vietnam Verwendung. Über 50 Jahre Dienstzeit in vielen Variationen lassen sich am besten in Bildform Revue passieren - The Pilatus Porter History. Der BausatzDie in einem grauen Kunststoff gespritzten Bauteile hinterlassen auf den ersten Blick einen positiven Eindruck, der auch dem genauen Blick durchaus standhalten kann. Geringfügig zu stark ausgeprägte Gravuren sowie eine etwas raue Oberflächen können den Gesamteindruck nicht trüben. An einigen Bauteilen finden sich Sinkstellen, die sich zwar mit zusätzlichem Aufwand, aber doch recht einfach beheben lassen. Der Rumpf ist vierteilig aufgebaut, was auf weitere Varianten hoffen lässt. Davon zeugen ebenfalls diverse zu bohrende Löcher im Rumpf, die für die Befestigung spezifischer Bauteile dienen. Die sieben Spritzrahmen enthalten außerdem einige nicht benötigte Bauteile, was den Eindruck weiterer Varianten deutlich verstärkt. Der Aufbau des Modells zeigt keine großen Überraschungen und sollte somit recht problemlos vonstatten gehen. Die Trennung des Rumpfes vor dem Cockpit und die stumpfe Klebenaht zwischen den Baugruppen wird sicher Spachtel- und Schleifarbeit erfordern. Ebenfalls erhöhte Aufmerksamkeit wird der Tragflügelanschluss an den Rumpf erfordern. Dieser erscheint mir etwas zu filigran, da keinerlei Querverbindung von der rechten zur linken Tragfläche vorgesehen ist. Hier müssen die Flügelstreben den nötigen Halt bieten!
Mit separaten Steuerflächen und offen oder geschlossen darstellbaren Türen ist das Exterieur sehr gut wiedergegeben. Das Interieur beinhaltet zwar das Instrumentenbrett, Pilot- und Copilotensitz sowie sechs Sitzplätze im Passagier- und Frachtraum, allerdings sind die Innenseiten die Innenseiten der Türen sowie des Passagier- und Frachtraumes selber gar nicht detailliert. Wer die Türen geöffnet dar stellen möchte, findet einigen Freiraum für Eigeninitiative.
KlarsichtteileDie Klarsichtteile sind sauber und schlierenfrei gespritzt, fallen aber dabei etwas dick aus. Ein kleines Manko, der Spritzling liegt lose in einem Beutel, in dem bereits ein anderer Spritzling eingeschweißt ist. Eine separate Verpackung wäre wünschenswert! DecalsDie sauber und versatzfrei auf glänzendem Trägerfilm gedruckten Decals hinterlassen einen positiven Eindruck. Allerdings erfordern die Decals für die Farbbänder entlang des Rumpfes, hier die blauen mit weißer Einfassung versehenen Bänder, eine saubere und vorsichtige Arbeitsweise! Wie das mit den bekanntlich etwas störrigen Decals von Roden funktioniert, wird erst die Verarbeitung selbiger zeigen. Ich für meinen Teil neige eher dazu, die Farbbänder zu lackieren! Neben den Farbbändern ist ein Decal für die Cockpitinstrumente sowie diverse Stencils enthalten. BauanleitungDie Bauanleitung ist übersichtlich gehalten und bereits im ersten Bauschritt wird ausführlich auf individuell zu setzende Löcher hingewiesen. Gut bebildert sollten keine wesentlichen Fragen offen bleiben, bis auf die Baugruppe 13! Die Darstellung der Montage des Piloten- und Copilotensitzes ist in der Bauanleitung falsch wiedergegeben. Der Spritzling I samt der Bauteile 2, 11 und 14, auf den die Anleitung verweist, liegt dem Bausatz nicht bei. Ups, fehlt der Sitz jetzt im Bausatz oder liegt hier nur ein Druckfehler vor? Da der Spritzling F mehr Bauteile als erforderlich enthält, liegt der Eindruck nahe, dass einige davon für die besagte Sitze dienen sollen. Dem ist dann auch so, Roden bietet aktuell auf seiner Internetpräsenz die Lösung des Rätsels - Roden Correction. Leider ist das hinterlegte Bild nicht komplett wiedergegeben. Auf jeden Fall sind die Bauteile 4, 6, 9 und 13 des Spritzlings F für die beiden Sitze zu verwenden. Fehlen nur noch die beiden Motorauslässe aus der Baugruppe 24 und 25, diese sind ebenfalls auf dem nicht enthaltenen Spritzling I und fehlen daher im Bausatz! Die Farbangaben beziehen sich auf Enamel- und Acrylfarben aus dem Programm von Model Master.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Für den erfahrenen Modellbauer Fazit:Trotz einiger Schwächen präsentiert uns Roden einen durchweg gelungenen Bausatz des schweizer Klassikers. Nicht nur bedingt durch diverse Optionen und die schlichte aber elegante Farbgebung der Air America Maschinen ist der Bausatz durchaus - empfehlenswert! Diese Besprechung stammt von Christian Bruer - 25. Juli 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |