Fw 190D-11/D-13(Eduard Bausätze - Nr. 8185)Produktinfo:
Besprechung:Wie erwartet baut Eduard die Reihe der Bausätze zur Fw 190 weiter aus. Mit dem vorliegenden Kit ist der Bau der letzten relevanten Versionen dieses vielseitigen Jagdflugzeuges möglich. Konkret geht es um die Version D-11 und D-13. Das „und“ ist dabei nicht nur eine leere Worthülse. Im Bausatz finden sich Teile für zwei Modelle. Wobei die Aufteilung genau eine D-11 und eine D-13 ermöglicht. Im Grunde genommen ist auch Eduard damit am Ende der Reihe angekommen. Dem Wunsch vieler Modellbauer, eine dem Original entsprechende Weiterentwicklung zur Ta 152, hat Eduard immer wieder eine Absage erteilt, was nicht weiter wundert, da die Ta 152 ein komplett neues (anderes) Flugzeug ist. Reserven blieben noch in der Abrundung „nach unten“ (Fw 190A-0 bis A-4) oder Wiederauflagen. Für ersteres gibt es keine Anzeichen und letzteres wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit passieren. Worum ging es also bei den Versionen D-11 und D-13. Aufgrund der positiven Erfahrungen bei der Integration des Triebwerkes Jumo 213A in die Zelle der Fw 190A und der daraus entstandenen Fw 190D-9 verfolgte man diesen Entwicklungszweig trotz der bereits in der Entwicklung befindlichen Ta 152 weiter. Der nächste logische Schritt war der Einbau des stärkeren Triebwerkes Jumo 213F. Im Ergebnis entstanden die Versionen D-11 bis D-13. Die für den Modellbauer interessanten äußerlich sichtbaren Unterschiede betreffen vor allem den Rumpfbug und die Tragflächen. Der Jumo 213F war eigentlich für den Einsatz einer Motorkanone vorgesehen. Da sich die Erprobung dieser Zentralwaffe jedoch etwas in die Länge zog, entschied man zwischenzeitlich auf diese zu verzichten und stattdessen je eine Kanone (MK-108, 30 mm) in die Außenflügel einzubauen - Version D-11. Die auf dem Motor liegenden MG-131 wurden entfernt. Die Version D-13 hatte dann die Zentralwaffe in Form eines MG-151/20. Die Kanonen im Außenflügel fielen dafür weg.
Auf den ersten Blick scheint Eduard hier nur eine Variante des bekannten Kits der Version D-9 im Doppelpack auszuliefern. Die Anzahl und Aufteilung der Teile am Spritzrahmen kommt einem sehr bekannt vor. Bei genauerem Hinsehen fällt jedoch auf, dass der Spritzrahmen „V“ neu ist. Dieser enthält alle Teile für die korrekte Darstellung des Rumpfes einer D-11 oder D-13. Wichtige Details, wie zum Beispiel der etwas breitere Rumpfquerschnitt im oberen Bereich hinter dem Motor, finden ihre Berücksichtigung. Für die Tragflächen liegen zum Teil aus anderen Kits bereits bekannte Teile bei, einmal für eine D-11 mit MK-108 im Außenflügel (Unterteil der Tragfläche ist neu) und einmal für D-13 ohne Außenflächenwaffen (bekannt aus D-9). Die Tragflächenunterseiten sind es auch, über die so manch einer stutzen wird. Haben doch beide Tragflächenteile in der Mitte zwei Hülsenauswurfschlitze, wie sie für die über dem Motor liegenden MG bei früheren Versionen (A-8 oder D-9) benötigt werden. Diese MG gibt es aber wie beschrieben für die beiden betreffenden Versionen nicht. Für die D-13 zeigen Fotos vom Original EINEN Hülsenauswurf - für die Motorkanone. Eduard bietet auf dem neuen Spritzrahmen "V" ein Teil zum Verschließen der einen Auswurföffnung. Fotos von D-11, die diesen Bereich zeigen, sind mir nicht bekannt. Ob beim Original einfach nur Teile von der D-9 genommen wurden (mit Auswurfschlitzen) oder neue Teile (ohne) produziert wurden, lässt sich erst einmal nicht nachvollziehen. Wahrscheinlich ist jedoch, dass die D-11 keine solchen Auswurfschlitze an dieser Stelle hatte. Wie dem auch sei ist das Verschließen solcher Löcher sicher nicht das große Problem. Im Gegensatz dazu halte ich die (leider immer noch) zu flache Haube und die zu schmalen Räder für problematischer. Links ohne Außenwaffen für D-13, rechts mit MK-108 für die D-11 Was gibt es Positives zu berichten, eigentlich das (Eduard-) Übliche: Sehr feine Details, Komplettausstattung (Ätzteile, Lackierschablonen, 6 Markierungsmöglichkeiten), sehr übersichtliche Bauanleitung mit Bemalungshinweisen als farbige Vierseitenrisse, und nicht zu vergessen einen hervorragend gedruckten Abziehbilderbogen. Im Einzelnen handelt es sich dabei um drei D-11 und zwei D-13. Für die Richtigkeit der Bemalungsvarianten der D-11 stehen eine ganze Menge Fotos, so dass man hier nicht viel falsch machen kann. Bei den D-13 ist eigentlich nur die gelbe „10“ ausreichend dokumentiert. Man kann sie mit deutschen Hoheitszeichen versehen oder als Beutemaschine mit amerikanischen. Von der zweiten D-13 existiert eigentlich nur ein Foto, welches nach dem Krieg aufgenommen wurde und das Heck der Maschine zeigt. Anhand der deutlich erkennbaren Werknummer ist jedoch eine Zuordnung zur Baureihe D-13 möglich. Wie immer üppige Auswahl .. Fazit:Ein Top-Bausatz der die Reihe der Bausätze von Eduard zum Thema Fw 190 in hervorragender Weise abrundet. Der Kit ist nicht billig, aber angesichts des Doppelpacks und der wie immer sehr umfangreichen und hochwertigen Ausstattung wird auch dieser Kit seine Käufer finden. Weitere Infos:Referenzen:
Anmerkungen: Den Bausatz auf der Homepage von Eduard sowie die zugehörige Anleitung erreicht ihr über folgende Links: Diese Besprechung stammt von Kai Röther - 29. Juli 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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