F-100D Super Sabre(Trumpeter - Nr. 01649)Produktinfo:
Besprechung:Bereits 1949 begannen die Planungen für einen Nachfolger der F-86 Sabre, deren Produktion gerade erst begonnen hatte. Der neue Typ war von vorneherein als Überschalljäger geplant. Erste Versuche mit modifizierten F-86 waren nicht besonders erfolgreich. Ein ganz neuer Entwurf musste also her. Das Grundkonzept als Tiefdecker mit zentralem Lufteinlauf blieb erhalten, die Tragflächen erhielten eine Pfeilung von 45° sowie innenliegende Querruder und Vorflügel. Der Antrieb erfolgte durch ein Pratt & Whitney J57-7 Triebwerk mit Nachbrenner. Die Bordwaffen bestanden aus vier 20-mm-Maschinenkanonen. Schon bevor der erste Prototyp, die YF-100, ihren Erstflug absolvierte erfolgte die Bestellung zweier Vorserienexemplare (YF-100A) und 110 F-100A Serienmaschinen. Der Erstflugfand am 25. Mai 1953 auf der Edwards Air Force Base statt. Im November 1953 wurden die ersten Serienmaschinen in Dienst gestellt, allerdings erhielten ein Jahr später alle 70 bis dahin im Dienst stehenden Maschinen Startverbot, nachdem mehrere Maschinen im Flug auseinandergebrochen waren. Grund dafür waren erhebliche Probleme mit der Richtungsstabilität, verursacht durch den langen, schlanken Rumpf. In der Folge erhielten alle Maschinen ein vergrößertes Seitenleitwerk und um eine 66 cm größere Spannweite. Damit konnte erst Anfang 1955 mit der Auslieferung neu begonnen werden. Aber der rasante technische Fortschritt ließ die Maschinen schon bald veralten und ab 1958 gingen die A-Versionen an die Air National Guard. Durch die Ablösung in der Jägerrolle wurde die F-100C als Jagdbomber weiterentwickelt und bekam Unterflügelstationen für Abwurfmunition. Dieses Flugzeug hatte auch eine Luftbetankungssonde und konnte als erste Version in der Luft aufgetankt werden. Die bedeutendste Version war die F-100D, sie hatte völlig neue Flügel mit geknickter Innenkante und nach außen verlegtem Querruder. Auch die Avionik wurde aufgerüstet mit einem Autopiloten und einem Bombenabwurfsystem, mit dem auch Nuklearwaffen im Tiefflug eingesetzt werden konnten. Ihre meisten Einsätze erlebte die „Hun" im Vietnamkrieg, dort bewährte sie sich in vielen Aufgaben, wie z.B. als Bomber, Jäger, Aufklärer, Wild Weasel und der vorgeschobenen Beobachtung. Ab 1970 wurde die Hun durch die F-4 und F-111 ersetzt und an die Air National Guard abgegeben. Insgesamt gingen in Vietnam 243 F-100 verloren, davon 198 im Einsatz. Viele außer Dienst gestellte Flugzeuge wurden zu unbemannten, ferngelenkten Drohnen (QF-100) umgebaut, die bei Waffentests als Ziel dienten. Andere wurden von der NASA als Testflugzeuge verwendet. Der Bausatz baut im Wesentlichen auf dem bereits erschienen -C-Modell der Super Sabre auf. Selbstverständlich wurden alle erforderlichen Änderungen wie die neuen Tragflächen und ein neuer Rumpf mit vergrößertem Seitenleitwerk berücksichtigt. Die ca 160 in Hellgrau gespritzten Einzelteile sind von erstklassiger Qualität. Feine versenkte Gravuren (Mr Riveter hatte wohl Urlaub :) und zahlreiche Details wohin man auch blickt. Zahlreiche Optionen bieten vielfältige Möglichkeiten. So hat man die Wahl zwischen:
Weitere Besonderheiten sind der durchgängige Lufteinlauf, die sehr gut detaillierten Innereien wie Fahrwerk und Luftbremse nebst Schächten und Klappen. Im Cockpit sieht es dagegen etwas anders aus. Zwar sind der Sitz, die eigentliche Wanne und der Steuerknüppel sehr schön detailliert, die Seitenkonsolen und das Instrumentenbrett hingegen jedoch glatt. Hier sollen entsprechende Decals zum Einsatz kommen, was nicht alle Modellbauer zufriedenstellen wird. Weitere Kritikpunkte wären der auf der Unterseite viel zu stark abgeplattete Lufteinlauf (ein Erbe von seinen größeren Brüdern) und die etwas seltsam aussehenden Reifen. Die Räder sind insgesamt nicht so gut getroffen, ein wenig zu groß und zu schmal, sowohl im Vergleich mit verschiedenen Plänen als auch mit den übertragenen Dimensionen des Monogram Modells im Maßstab 1:48. Kein Grund zu Kritik aber dennoch Schade ist der fehlende Triebwerksauslass der F-102, der bei vielen F-100 nachgerüstet wurde, vor allem bei den Maschinen der Air National Guard. Positiv hingegen ist die Zugabe einer Leiter. Was Umfang und Art der Zuladung angeht, ist der Bausatz etwas einseitig ausgestattet, im Hinblick auf die zur Verfügung stehenden Markierungsoptionen jedoch korrekt. Es liegen bei:
Die entsprechenden Pylone sind ebenfalls sehr gut detailliert, mit separaten Abstandhaltern. Für die beiliegenden Triple Ejector racks (TER) liegen keine passenden Bomben bei.
Die beiden Decalbögen erlauben die Darstellung zweier Maschinen aus der Vor-Vietnamkrieg-Ära in Naturmetall mit farbigen Streifen. Der Druck entspricht dem gewohnten Trumpeter Standard. Die Bauanleitung ist ebenfalls wie immer klar und verständlich aufgebaut. Die zwei farbigen DIN A4 großen Bemalungsanleitungen beziehen sich auf die Gunze-Farbpalette mit der Angabe von Alternativen für Vallejo, Model Master, Tamiya und Humbrol. Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Ein sehr schöner Bausatz mit vielen Details und zahlreichen Optionen. Die kleinen Formfehler und Unzulänglichkeiten lassen sich relativ einfach beseitigen. Absolut empfehlenswert. Weitere Infos:Referenzen:
Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 04. August 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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