Bell AB-212 / UH-1N(Italeri - Nr. 2692)Produktinfo:
Besprechung:Die Bell 212 baut in wesentlichen Aspekten auf dem bewährten Bell UH-1D auf. Nach einem Versuchsmuster mit einer als Model 208 "Twin Delta" bezeichneten Version wurde das Modell zur 212 weiterentwickelt. Der Erstflug des Hubschraubers erfolgte im April 1969 und 1971 begann die Serienauslieferung. Die militärische Variante des Bell 212 erhielt die Bezeichnung UH-1N Iroquois oder Twin Huey. Der Hubschrauber wird besonders von staatlichen Organen für Aufgaben im Bereich des Staatsschutzes, sowie Luftrettungs- und Polizei-Missionen eingesetzt. Als AB 212 wurde sie in Lizenz von der Firma Agusta in Italien gefertigt. Insgesamt steht der Hubschrauber in mehr als 30 Ländern im Einsatz, unter anderem auch bei der deutschen Bundespolizei und dem Bundesministerium des Innern. Wie die UH-1D wird die Bell 212 mit Zweiblattrotor produziert; im Gegensatz zur Bell UH-1D ist der Heckrotor jedoch auf der rechten Seite des Heckauslegers montiert, da der Hauptrotor nach rechts dreht. Anders als die UH-1, welche über eine Turbine verfügt, wurde die Bell 212 mit zwei Triebwerken versehen, die merklich erhöhte Leistungsreserven bieten. Gleich geblieben ist die Maximalgeschwindigkeit und die Reisegeschwindigkeit der Bell 212 im Vergleich zur Bell UH-1D. Die nachtflugtauglichen Versionen sind mit einem Radarsystem im Bug ausgestattet. Der Bausatz wurde für diese Neuauflage unverändert übernommen. In typischer Italeri-Manier präsentieren sich die 113 in Hellgrau und die zwölf durchsichtigen Teile. Die Gravuren sind ein Mix aus versenkten Linien und erhabenen Details wie z.B. einige Nietenreihen. Manches ist relativ simpel dargestellt bzw. nicht ausgeprägt genug, wie etwa die zahlreichen Lüftungsschlitze, Gitter oder die Türgriffe. Die Detaillierung im Inneren ist gut, wenn auch nicht überragend. Die Instrumente sind erhaben graviert, genau wie die Sitzgurte. Letztere sollte man der besseren Optik wegen ersetzen. Die Boden-, Decken-, und Innenflächen der Cockpitwände (mit Ausnahme der Türen) sind mit den typischen, rautenförmigen Strukturen versehen, die man bei vielen Hubschraubern vorfindet. An Hebeln und Steuerorganen ist alles vorhanden. Für den hinteren Teil der Kabine sind die ebenfalls typischen Klapp-Sitzgelegenheiten aus Stoff vorgesehen. Je nach Einsatzart und -land müssen hier allerdings zusätzlich zu den Angaben im Bauplan noch Ergänzungen und Veränderungen vorgenommen werden. Die seitlichen Türen sind separat ausgeführt und können geöffnet gebaut werden. Die Klarsichtteile sind von durchwachsener Qualität. Zwar sind sie nicht allzu dick und auch schlierenfrei, aber irgendwie ist die Oberfläche wellig, dadurch erscheint alles, was durch die Scheiben zu sehen ist, stark verzerrt. Besonders bei den vorderen Seitenscheiben sollte man einen Ersatz durch zurechtgeschnittene Folie in Betracht ziehen, da dort dieser Effekt am stärksten auftritt. Auf der Frontscheibe sind die Scheibenwischer mit aufgeprägt, was wenig überzeugend aussieht.
Die sonst von Italeri gewohnte Qualität der Decals trifft in diesem Fall nicht ganz zu. Zwar gibt es an der Anzahl und am Umfang der möglichen Markierungsoptionen nichts auszusetzen, jedoch ist der Druck dieses Mal nicht auf dem gewohnten Niveau. Die Farbe Rot ist deutlich außerhalb des Registers, besonders auffällig bei den Kokarden und der Deutschlandfahne zu erkennen. Die Decals ohne Rotanteil sind nicht betroffen und uneingeschränkt zu gebrauchen. Die Bauanleitung entspricht dem gewohnten Italeri-Standard und führt auch den Anfänger sicher in elf Schritten ans Ziel.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Eine durchaus willkommene Wiederauflage. Trotz des Alters immer noch auf der Höhe der Zeit. Gute Basisdetaillierung mit genügend Spielraum für's Supern. Einzig die Decals sind dieses Mal bescheiden, kann aber auch durchaus ein "Montagsnachdemvorrundenausbogen" sein. Weitere Infos:Referenzen:
Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 26. Juli 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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