H.M.S. Musketeer 1943(White Ensign Models - Nr. K3519)Produktinfo:
Besprechung:Zum OriginalDie Zerstörer des Amtsentwurfes von 1937 kamen der Forderung nach geschlossenen Geschütztürmen nach. Nach einigem Für und Wider wurde der Entwurf in Auftrag gegeben und in die L und M Class unterteilt. Die Einheiten der L Class wurden 1937, die der M Class 1938 beauftragt. Die Kiellegung erfolgte 1938-1939 für die L Class und 1939-1940 für die M Class. Die ersten Einheiten erhielten aufgrund von Lieferschwierigkeiten nicht die vorgesehenen sechs Mk. XI 4,7" Geschütze in drei geschlossenen Doppeltürmen, sondern sechs 3,9" Mk. XVI Geschütze. Bedingt durch die Türme wiesen die mit den 4,7" Geschütz ausgestatteten Einheiten ein hohes Toppgewicht auf und alle späteren Gewichtssteigerungen durch Bewaffnung und Radar mussten entsprechend ausgeglichen werden. Beide Einheiten waren vom Entwurf identisch, Unterschiede außer der differenten Bewaffnung ergaben sich im Laufe des Krieges durch zusätzliche Ausrüstung. Die Einheiten der M Class wurden, bis auf wenige Ausnahmen, durchweg im Nordmeer eingesetzt und hatten dort den harten Geleitdienst für Konvois und die Home Fleet durchzuführen. Matchless, Milne und Musketeer gehörten im Dezember 1943 zur Sicherung des Geleitzuges JW55A und waren an der Versenkung der Scharnhorst beteiligt, die auf den Geleitzug operierte und von der Sicherung des Konvois gestellt und versenkt wurde. HMS Musketeer wurde am 07. Dezember 1939 bei der Fairfield Shipbuilding & Engineering Company auf Kiel gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 02. Dezember 1941 und die Indienststellung am 18. September 1942. Musketeer verblieb bis Oktober 1944 im Nordmeer. Den verbleibenden Rest des Krieges verbrachte der Zerstörer im Mittelmeer. Nach dem Krieg verblieb Musketeer in der Mittelmeerflotte und verlegte 1946 erst wieder zurück in die Heimat. Aufgelegt und für einen Umbau in eine Fregatte Typ62 vorgesehen, wurde von dem Vorhaben Abstand genommen und der Zerstörer letztendlich Ende 1955 zum Abwracken verkauft. Zum BausatzDer Bausatz ist wie gesagt bereits ein wenig älter, das ändert aber nichts daran, dass es sich um einen guten Bausatz und schließlich auch den einzig verfügbaren in diesem Maßstab handelt. Der zweiteilige, in der Wasserlinie geteilte Rumpf ist in dem für WEM typischen gelben Resin gegossen. Der untere Brückenaufbau ist am Rumpf bereits mit angegossen. Ebenfalls angegossen sind die Flakpodeste für die Pompom und die 20mm Flak. Die weiteren Resinteile liegen in Form der Brücke, des Schornsteins, der Geschütztürme, Boote, Torpedorohrsatz und diverser Kleinteile vor. Die restlichen Bauteile liegen in Form von Zinngussteilen bei. Über die Zinngussteile kann man jetzt streiten, die Qualität kommt auf jeden Fall mit den Resinteilen nicht mit. Ist die Oberflächen- und Gussqualität letzterer noch als durchweg gut zu bezeichnen, sind die Zinngussteile weniger gut gelungen, was aber an der Materialwahl liegt und nicht am Master Modell. Wo es also geht, sollten die Teile ausgetasucht werden, das gilt vor allem für den Mast und die Geschützrohre der 4,7" Geschütze. BMK bietet für die Geschütze mit gedrehten Messingrohren einen sehr guten Ersatz. Der Mast sollte allein aus Stabilitätsgründen durch einen Messing-Mast ersetzt werden.
ZinngussteileHier die bereits angesprochenen Zinngussteile. Meiner Meinung nach der Schwachpunkt des Bausatzes. Die Teile machen in Resinguss eine wesentlich bessere Figur! FotoätzteileWie bei WEM Modellen üblich, liegt dem Bausatz eine sehr gute und umfangreiche Fotoätzplatine bei. Neben der Reling, die für das Vorschiff bereits den recht extremen Decksprung aufweist, liegen Davids, Yardarms, Schornsteinkappe, Radar, Teile für die Pompom, Anker, Ruder etc. bei. Lediglich diverse Davids für die Wasserbomben, sowie die Yardarms sollten gegen Messing-Rundmaterial ausgetauscht werden. Der Bauzustand des Zerstörers ist auf der Verpackung mit 1943 angegeben und die dafür erforderlichen Bauteile findet der geneigte Modellbauer auch im Karton. Leider hat es der Hersteller versäumt, dem Bausatz die eine oder andere Option zu spendiere, um einen anderen, späteren Bauzustand darzustellen. Der Gittermast und die spätere Radarausstattung wären eine willkommene Ergänzung gewesen! BauanleitungDie umfangreiche Bauanleitung führt in Bild und Schrift durch den Bau des Modells. Fragen sollten hier nicht offen bleiben. Der Deck- und Seitenriss zeigt Musketeer in der Ausführung und Tarnung von 1943. Die Farbangaben beziehen sich auf Farben aus dem Programm von White Ensign Colorcoats. Darstellbare Einheiten: Mit Hilfe von Referenzunterlagen können alle L/M Class Zerstörer mit 4,7" Geschützen und Dreibeinmast gebaut werden. Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Für den erfahrenen Modellbauer! Fazit:Solide Hausmannskost aus dem Hause White Ensign Models. Mit einigen wenigen Ergänzungen lässt sich aus dem Kasten bereits ein akkurates Modell bauen. Wer etwas mehr mag, findet eine sehr gute Basis vor - empfehlenswert! Diese Besprechung stammt von Christian Bruer - 08. Juni 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |