Aero L-39C Albatros(Eduard Bausätze - Nr. 7042)Produktinfo:
Besprechung:Die Wurzeln der L-39 reichen weit in die 50er Jahre zurück, was allerdings weniger mit dem technischen Entwurf zu tun hat. Vielmehr war es der Vorläufer, die L-29 „Delfin“, die sich in einer Ausschreibung für ein neues Standardtrainingsflugzeug gegen zwei weitere Entwürfe durchsetzen konnte (Jak-30 UdSSR, TS-11 Polen) und damit den Weg ebnete. Mit der sich anschließenden starken Verbreitung der „Delfin“ in den Staaten des Warschauer Vertrages und darüber hinaus hat sich der tschechische Hersteller Aero Vodochody neben den damals in Osteuropa dominierenden sowjetischen OKBs in der Luftfahrtindustrie etabliert. So wundert es nicht, dass, als die Zeit für eine Ablösung der „Delfin“ gekommen war, der Nachfolger ebenfalls aus Tschechien kam – die L-39 „Albatros“. Fast nahtlos knüpfte diese dann auch an die Erfolge der „Delfin“ an. In großen Stückzahlen gebaut und zunächst für die Ausbildung angehender Militärpiloten eingesetzt, fand das Muster, nach dem Zusammenbruch der politischen Systeme in Osteuropa, viele zivile Nachnutzer. Vor allem in Nordamerika schätzt man das Muster, ob der gutmütigen Flugeigenschaften und der für Jetfliegerei eher "günstigen" Unterhaltskosten. Ähnlich wie der Vorläufer fand auch die „Albatros“ eine große Anzahl von Exportkunden in allen Teilen der Welt. Vorliegender Kit ist ab sofort als Wiederauflage im einschlägigen Fachhandel verfügbar. Zu den Vorteilen des Bausatzes gehört zweifelsohne, dass er der einzige zeitgemäße ist, der den Bau einer "Albatros" im Maßstab 1:72 zulässt. Darüber hinaus glänzt der Bausatz mit einem hohen Grad an Detaillierung, betrifft versenkte Gravuren und Auswahl, Anzahl und Ausformung der Kleinteile. Nicht zu vergessen sind die inzwischen bei Eduard üblichen Standards: sinnvolles Zubehör und attraktive Bemalungsvarianten. Zu den Nachteilen sei anzumerken, dass es gerade am Bug einige Bereiche gibt, die dem kritischen Auge eines auf Formtreue bedachten Modellbauers nicht wirklich standhalten. Was dabei weniger ins Gewicht fällt, sind die flachen Seitenwände (im Original leicht gewölbt). Deutlich sichtbarer ist da schon die Form der Haube, der vordere Teil ist zu flach und lässt eine im Original deutlich vorhandene Wölbung vermissen. Kaschieren lässt sich das, indem man das Kabinendach offen darstellt, was wiederum kein Problem ist, da herstellerseitig vorgesehen.
Ein paar kleinere Dinge, die man verbessern kann, sind wie bei jedem Bausatz auch hier zu finden. Als Beispiele seien genannt - Sinkstellen beim Übergang Tragfläche/Endbehälter, das etwas unterdimensionierte Bugfahrwerksbein, oder die zu dick geratenen Tragflächenhinterkanten. Was den dennoch insgesamt positiven Gesamteindruck verstärkt, ist die schon übliche Komplettheit bei Eduard - sinnvoll ausgewählte farbige Ätzteile und Lackierschablonen. Zurüstteile von Drittanbietern werden für den normalen Zusammenbau nicht benötigt. Anbei ein Modell, das aus der ersten Auflage des Bausatzes entstanden ist. Wie man sieht, unterscheidet sich die Bemalung im Detail etwas von Eduards Vorschlag. Beide Varianten können durchaus ihre Richtigkeit haben. Der Verlauf der einzelnen Farbflächen entstand im Original durch ständiges Ausbessern. Die mir zur Verfügung stehenden Fotos zeigen den im Modell umgesetzten Stand.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Willkommene Wiederauflage eines bekannten Kits, der sich durch seine Komplettheit, einen hohen Grad der Detaillierung und sehr attraktive Bemalungsvarianten auszeichnet. Der positive Gesamteindruck wird durch die zu flache Haube im Vorderteil etwas getrübt. Weitere Infos:Anmerkungen: Den Bausatz auf der Homepage von Eduard sowie die zugehörige Anleitung erreicht ihr über folgende Links: Diese Besprechung stammt von Kai Röther - 13. Mai 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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