Dassault Mirage IIIE(Italeri - Nr. 2674)Produktinfo:
Besprechung:Der Bausatz ist eine Wiederauflage des alten ESCI Modells. Neben dem Grundbausatz der Mirage IIIE (ex ESCI 4030) liegen dem Bausatz diverse Spritzlinge mit Außenlasten aus den übrigen Versionen, die ESCI seinerzeit im Programm hatte, bei (Mirage V, IIIC, IIICJ und IIIO). Folgende Außenlasten liegen dem Bausatz bei:
Die RP30 und die Martel stammen aus neuen Formen und waren so bisher noch nicht erhältlich. Leider merkt man dem Bausatz sein Alter deutlich an. Die Gravuren sind erhaben, Oberflächendetails sind entweder nur vereinfacht dargestellt oder erst gar nicht vorhanden. Gerade auf der Unterseite finden sich am Original zahlreiche Öffnungen, Hutzen und Antennen. Im Cockpit herrscht gähnende Leere, sämtliche Instrumente und Konsolen sind nur als Decal vorhanden. Der Schleudersitz, ein Martin Baker Mk.4, bestehend aus vier Teilen, sollte gegen einen passenden Sitz aus dem Zubehörmarkt ausgetauscht werden, samt dem Cockpit (Neomega). Damit wäre dieses Thema dann auch schon erledigt. Viel mehr ist an Zubehör zur Zeit nicht erhältlich, abgesehen von den Eduard Ätzteilsets, welche aber nur bedingt für diese Version zu gebrauchen sind. Im Bereich der Fahrwerke sieht's nicht viel besser aus. Zwar sind die Fahrwerksbeine und die Räder ganz gut gemacht, die Schächte hingegen sind teilweise nicht tief genug und mit mehr oder weniger der Fantasie entsprungenen Details versehen. Sidewinder Raketen und Teile aus dem Mirage IIIC/CJ Bausatz (für die Restekiste) Was die Formtreue angeht ist dieser Bausatz auch nicht gerade das Nonplusultra. Zwar sind die äußeren Abmessungen weitestgehend korrekt, jedoch gibt es einige Schwachstellen. So ist zum Beispiel die Pfeilung des Seitenleitwerkes zu gering ausgefallen. Dadurch, dass die Hinterkante und die Basis korrekt sind, ergibt dies eine zu breite Oberseite. Die Korrektur sollte durch Nacharbeiten der Kontur leicht zu bewerkstelligen sein, umgekehrt wäre die Sache deutlich schwieriger. Viel auffälliger sind die viel zu klein geratenen Lufteinläufe. Hier sollte man in jedem Fall für Ersatz sorgen, z.B. mit den Teilen des Heller Bausatzes. Eine weitere Stelle, die nicht korrekt wiedergegeben wurde, ist der Übergang vom Rumpf zur Tragfläche. Beim Original ist dieser Übergang nahezu rechtwinkelig, beim Bausatz hingegen ist die Rundung des Rumpfes zu weit fortgeführt und dadurch der Übergangswinkel deutlich weniger als 90°. Hier muss man ordentlich spachteln und schleifen.
Die Profile sind von Vincent Dhorne Der umfangreiche Decalbogen erlaubt die Darstellung von insgesamt neun Maschinen aller Geschwader (außer dem Flugerprobungszentrum CEV-CAEM), namentlich dem 2., 3., 4. und dem 13. Escadre de chasse. Alle verwendeten Farb- und Markierungsvarianten wurden berücksichtigt:
Leider ist der Druck nicht 100% sauber. Es gibt einen merklichen Versatz der gelben Farbe, besonders auffällig bei den Kokarden. Die Zahlen und Buchstaben der Kennungen sind stellenweise etwas zu klein geraten.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Für ein echtes Topmodell ist viel Arbeit vonnöten. Da ist es schon eine Überlegung wert, ob man nicht gleich einen Umbau aus der Mirage IIIC macht, mit den benötigten Teilen aus diesem Bausatz. Für das kränkelnde Cockpit gibt es Medizin von Neomega, ansonsten bleibt nur der 2nd-Hand Markt, früher gab es diverse Sets aus denen man Teile gebrauchen kann (Hi-Tech, Ouragan Models, Eagle Designs). Für die in Luxeuil stationierten Maschinen könnte man - so gewollt - eine AN52 Bombe von Belcher Bits unterhängen. Fazit:Der alte ESCI Bausatz ist noch immer der einzige auf dem Markt (neben dem Fonderie Miniatures Hybrid). Leider gehört dieser, wie auch viele andere, nicht zu den Highlights dieser längst vergangenen Firma. Das nunmehr zweite Remake von Italeri macht ihn nicht besser, die Zugaben sind aber dennoch willkommen, zumal gerade die 1700 Liter Tanks ein echtes Novum darstellen (bisher nur in Resin erhältlich). Weitere Infos:Referenzen:
Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 12. Dezember 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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