Dassault Mirage F.1(Airfix - Nr. 04022)Produktinfo:
Besprechung:Man schreibt das Jahr 1979 als dieser Bausdatz zum ersten Mal das Licht der Welt erblickte. Seitdem taucht er immer wieder mal im Katalog von Airfix auf, so auch 2009. Vergleicht man ihn mit den restlichen erhältlichen Bausätzen der Mirage F.1 so braucht er sich nicht zu verstecken. 72 Bauteile zählen die insgesamt vier Spritzlinge. Das Alter der Gussform merkt man der aktuellen Ausgabe nun wirklich nicht an. Hauchfeine erhabene Gravuren zieren die ansonsten spiegelglatte Oberfläche. Die Steuerflächen sind versenkt graviert, genau so wie die Luftbremsen. Die Art wie Airfix seinerzeit die Form gestaltet hat ergibt hauchdünne Tragflächenvorder- und Hinterkanten, selbiges gilt für die Höhen- und das Seitenleitwerk. Die Hauptbauteile des Bausatzes bieten eigentlich wenig Überraschendes. Im Gegensatz zum (Original) Hellerbausatz wurde hier die Form von vorneherein nur als Einsitzer konzipiert. Die Form der Mirage F.1 wurde insgesamt recht gut wiedergegeben, einzig der Bugbereich ist etwas schlank geraten. Da fehlt schon mehr als ein guter Millimeter, in 1:72 fällt das dann schon auf. Korrigieren kann man das schon, ein Problem könnte die Kanzel werden, diese muss man dann neu anfertigen (bietet sich ohnehin an). Erwartungsgemäß halten sich die Details in Grenzen. So gibt es im Cockpitbereich nur einen Sitz, eine Rückwand und ein Instrumentenbrett (mit gravierten Instrumenten!). Wanne und Stick? Fehlanzeige! Als Entschädigung gibt es einen Piloten, ausnahmsweise mal ein Mensch, und nicht wieder so ein Ding aus dem Sumpf oder ein Bewohner des Planeten der Affen... Die Fahrwerkschächte kommen auch nicht besser weg. Die Fahrwerke an sich samt den Rädern gehen noch in Ordnung, der Rest ist recht lieblos ausgeführt. Glücklicherweise sind beim Original meist alle Fahrwerksklappen am Boden geschlossen. Was die Außenlasten angeht, kann man nicht meckern. Drei Zusatztanks (1x Unterrumpf-, 2x Flügeltanks), 4x 340 kg Bombe (M117), 2x Matra R530 und 2x Matra Magic sind mehr als von so manch renommierten Hersteller aus Fernost gewohnt. Die Detaillierung der Teile ist gar nicht mal so schlecht. Der Waffenträger für die Bomben ist am ehesten für die südafrikanische Version zu gebrauchen, die F.1 war bis zum Erscheinen der -CT Version in den 1990iger Jahren doch eher als Abfangjäger eingesetzt. Der Decalbogen erlaubt die Darstellung von drei Maschinen. Die Decals sind ungewöhnlich sauber im Druck, verglichen mit älteren Airfix-Bausätzen. Der Trägerfilm ist hauchdünn, wie gut sich der Bogen verarbeiten lässt wird sich zeigen. Weniger gut gefällt mir dagegen die im Bauplan angegebenen darzustellenden Maschinen. Bei dem französischen Exemplar handelt es sich natürlich nicht um eine Mirage F.1CT, sondern um eine "normale C", als Nummer 6 sogar eine der allerersten. Die abgebildete Tanksonde ist natürlich nicht im Bausatz enthalten. Die Tarnung ist dementsprechend natürlich falsch und sollte Blaugrau über Aluminium sein. Die spanische Maschine ist bis auf die Bezeichnung in Ordnung ("M" steht für Moderniseé, diese wurde erst Mitte der 1990iger Jahre eingeführt). Die Kennung passt zur angegebenen Einheit und zum Tarnschema. Dieses Schema wäre für die französiche Variante das Richtige gewesen. Die südafrikanische Maschine müsste natürlich F.1CZ und nicht F.1CT heißen, das entsprechende Decal zumindest ist korrekt. Auch hier ist wieder eine imaginäre Tanksonde abgebildet.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:In Ermangelung einer zeitgemäßen Bausatzform hat auch das Airfix-Modell seine Daseinsberechtigung. Punkten kann er mit den beiligenden Außenlasten und den Decals (sollten diese sich auch gut verarbeiten lassen). Erhabene Gravuren sind in diesem Falle ohnehin Standard - bis Italeri endlich das ESCI-Modell wiederauflegt. Da es zahlreiche Sonderlackierungen und auch teilweise exotische Nutzer dieses Musters gibt, bietet sich ein Out-Of-Box Bau an, mit Schwerpunkt auf der Lackierung. Dafür ist dieses Modell allemal gut. Ein richtiger Mirage F.1 Hingucker geht auch mit den anderen Bausätzen nur mit sehr viel Aufwand. Weitere Infos:Referenzen:
Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 06. April 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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