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Jak-25M

(Amodel - Nr. 72143)

Amodel - Jak-25M

Produktinfo:

Hersteller:Amodel
Sparte:Flugzeuge Militär Modern
Katalog Nummer:72143 - Jak-25M
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:März 2009
Preis:ca. 26 €
Inhalt:
  • 8 Spritzgußrahmen mit 78 Teilen
  • Decalbogen für eine Variante
  • Bauanleitung
  • Besprechung:

    Geschichte:

    Es ist genau 50 Jahre her, als ich im Sommer 1959 von Dändorf den Flugbetrieb von zweistrahligen, silberglänzenden, dunkelnasigen Düsenjägern beobachten konnte. Heute ist seit langem bekannt, dass es Jak-25M des sowjetischen 773. Jagdfliegerregimentes waren, die vom Flugplatz Ribnitz- Damgarten ihre Einsätze über der Ostsee flogen. Die Jak-25M war hier im Zeitraum von 1957 bis 1965 stationiert. Zur Entwicklung dieses nachtflugtauglichen Langstreckenjagdflugzeuges kam es, als sich die Indienststellung der Boeing B-47 „Stratojet“ als künftiger A-Waffenträger beim Strategic Air Command ankündigte. Nach ersten Studien aller etablierten russischen Konstruktionsbüros war abzusehen, dass die geforderten Aufgaben nur ein zweistrahliges Flugzeug erfüllen konnte. Für das Projekt Jak-120 waren beim OKB Jakowlew der Chefingenieur M.I. Leonow und der Testpilot V.M. Wolkow verantwortlich. Am 19.Juni 1952 hatte die Jak-120 ihren Erstflug. Nach einer einjährigen Test- und Erprobungsphase begann 1954 die Serienproduktion als Jak-25 im Flugzeugwerk Nr. 292 in Saratow. 1955 begann die Produktion der verbesserten Jak-25M. Diese Maschine erreichte mit ihren zwei Turmanski RD-9A Radialturbinen (je 25,5 kN Startschub) eine Höchstgeschwindigkeit von 1097 km/h. Bei einer Kraftstoffkapazität von 3445 Liter wurden Flugzeiten von 2,5 Stunden erreicht. Das Radargerät RP-6 „Sokol“ hatte eine maximale Auffassungsreichweite von 70 km, ging aber im Status Abfangen auf unter 25 km zurück. Pilot und Radaroperator saßen auf KK-2 Schleudersitzen. Die Bewaffnung bestand bei der Jak-25M aus lediglich zwei 37mm Maschinenkanonen N-37L mit je 50 Schuss. An einigen Untervarianten der Jak-25, wie der Jak-25K-8 und Jak-25S, wurden die ersten sowjetischen Luft-Luft-Lenkraketen erprobt. Eine technische Besonderheit zeichnet die ganze Jak-25/27/28 Familie aus, das Tandemfahrwerk mit seinen seitlichen Stützrädern. Von der Jak-25M wurden 406 Exemplare gebaut, welche bis Mitte der 60er Jahre im Einsatz standen.

    Jak-25M im russischen Luftwaffenmuseum Monino
    Jak-25M im russischen Luftwaffenmuseum Monino

    Bausatz:

    Mit der Jak-25 in zwei Bausatzvarianten setzt Amodel die umfangreiche Jak-25/27/28 Familie konsequent fort. Das Ausgangsmuster einer langen Typenfamilie ist den Machern bei Amodel, als vorerst letzter Wurf einer schönen Typenserie, gut gelungen. Nimmt man die Zeichnungen der Awiatia Wremia 6/97 zur Hand, was die Formenbauer auch gemacht haben, so muss man eine nahezu perfekte Umsetzung bescheinigen. Die Abmessungen sind alle sehr stimmig und die versenkten, feinen Panellinien alle an der richtigen Stelle. Trotz dass es sich hier um einen short-run Bausatz handelt, muss man mit der Qualität zufrieden sein. Es gibt diverse Einsinkstellen, die man aber leicht verspachteln kann. Wenn ich da an den Bausatz von Red Hurrican zurück denke, ein Quantensprung im Modellbau.

    Amodel - Jak-25M

    Amodel - Jak-25M

    Amodel - Jak-25M

    Auf sieben Spritzrahmen sind 77 Teile verteilt. Dazu kommt eine einteilige, etwas dicke aber gut durchsichtige Cockpithaube. Mit 11 Teilen ist das Cockpit gut ausgestattet. Bei den Schleudersitzen fehlt das Gurtzeug. Auch die Radschächte sind ausreichend detailliert, was nicht heißen soll, das man hier nicht zusätzlich Hand anlegen kann. Das Höhenleitwerk gibt es in einem Stück, was die geometrische Ausrichtung, gerade für den Einsteiger, erleichtert. Die Tragflügeloberseite besitzt schon eine scharfe Flügelendkante. Die Triebwerke werden separat aufgebaut und bestehen aus je 10 Teilen. Ein 30mm langes Schubrohr sorgt für die optische Tiefe der Triebwerksgondeln. Auf sechs A4 Seiten wird der Zusammenbau auf gut übersichtlichen Zeichnungen erklärt. Bei den Farben orientiert sich Amodel weiter am Humbrol Farbsystem. Der sauber gedruckte Decalbogen enthält ausreichend Wartungshinweise und Markierungen für eine gelbe „01“ der 146. IAP aus den 60er Jahren.

    Spritzrahmen 2x
    Spritzrahmen 2x

    Amodel - Jak-25M

    Amodel - Jak-25M

    Amodel - Jak-25M

    Das Flugzeug war, bis auf die mittelblaue Rumpfnase, aluminiumsilber. Die noch vorhandenen restlichen Ziffern sind für die zweite Bausatzvariante, Jak-25K/S/B. Wenn ich nun die Beschriftung auf dem Decalbogen richtig interpretiere, wird Amodel die Reihe noch mit der einsitzigen Bombervariante Jak-25B fortsetzen. Die es auch mittlerweile gibt.

    Amodel - Jak-25M

    Amodel - Jak-25M

    Amodel - Jak-25M

    Darstellbare Maschinen:
    • eine gelbe „01“ der 146. IAP aus den 1960er Jahren
    Stärken:
    • einzig, wirklich baubarer Bausatz von diesem Typ
    Schwächen:
    • Short-run Technologie
    • gut trocken anpassen
    Anwendung:
    • Einsteigertauglicher Bausatz

    Fazit:

    Qualitativ guter short-run Bausatz und konsequente Fortsetzung einer umfangreichen Flugzeugfamilie.

    Diese Besprechung stammt von Bernhard Pethe - 09. September 2013

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