H.M.S. Norfolk Typ 23 Frigate(White Ensign Models - Nr. K3566)Produktinfo:
Besprechung:Das OriginalDie sechzehn Einheiten der Typ 23 Frigate, auch als Duke Class Frigate bezeichnet, stellen die neuesten Einheiten der Royal Navy dar. Die Entwicklung begann Anfang der 1980er Jahre als Ersatz für die älteren Einheiten der RN. Ursprünglich sah der Entwurf eine kleine kostengünstige Fregatte vor, die im wesentlichen ASW (Anti Submarine Warfare - U-Jagd) Aufgaben erfüllen sollte. Als Haupteinsatzgebiet stellte sich der Nordatlantik sowie die Nordsee im Bereich Norwegens und das Nordmeer dar. Aufgrund bitterer Erfahrungen aus dem Falkland Krieg wurde das Konzept jedoch überarbeitet. Heraus kam eine Fregatte, deren Kosten pro Einheit sich mehr als verdoppelt hatten. Bedingt durch die Beendigung des kalten Krieges, wurden von 1985 bis heute sechzehn Einheiten gebaut und in Dienst gestellt. Im Rahmen von internationalen Aufgaben der Nato und der UN sind u.a. Fregatten des Typs 23 eingesetzt. Die Einheiten sind in der 4th Frigate Squadron in Portsmouth und der 6th Frigate Squadron in Devenport zusammengefasst. Der letzter Neuzugang ist die Fregatte F 83 HMS St. Albans, die am 06. Juni 2002 in Dienst stellte. Das ModellNach dem Modell im Maßstab 1:700 der HMS Norfolk, ebenfalls aus dem Hause White Ensign Models, ist nun auch der große Bruder im Maßstab 1:350 erhältlich. Das Modell war bereits seit geraumer Zeit auf der Internetseite von WEM angekündigt, die Vorstellung erfolgte aber erst kürzlich im Rahmen der SMW 2007 in Telford. Dort konnte ein von Peter Hall gebautes Modell der HMS Lancaster bewundert werden. Der Bausatz zeigt die Handschrift und Qualität der neuen White Ensign Produkte. Der Guss ist absolut sauber und frei von Verzug! Gerade das ist sehr erfreulich, da an Resin-Rümpfen des öfteren Verzug festzustellen ist. Der zweiteilige Rumpf ermöglicht den Bau des Modells als Vollrumpf, - oder Wasserlinienmodell. Bei der Auswahl ein Vollrumpfmodell zu bauen, wird einiges an Spachtel- und Schleifarbeit an der Trennfuge anfallen. Der Unterbau der Brücke sowie der Starterblock der Sea Wolf Launcher ist bereits am Rumpf mit angegossen. Achtern ist die unter dem Helikopterdeck befindliche Galerie dargestellt. Der Rumpf selber gibt die typische Form mit dem markanten Decksprung sehr schön wieder. Der RumpfRumpfdetailsAufbautenDie Aufbauten gliedern sich in vier Bauteile, obere Brücke, Mittelsektion mit Schornstein sowie dem Hangar. Die leicht mit Gussgrat versehenen Bauteile weisen bereits zahlreiche feine Details auf. So sind sämtliche Türen und Luken bereits mit angegossen. Das obere Brückendeck enthält von der Unterseite her die Stützkonstruktion des Decks. Als kleinen Knüller finde ich den offenen Hangar samt Innenstruktur! Der Bausatz bietet somit ohne jeglichen Umbau die Möglichkeit, eine kleine Szene mit dem Bordhubschrauber darzustellen. Wiederum sehr vorbildlich sind die Fixierpunkte und Löcher an den Aufbauteilen und am Rumpf, das erleichtert die Positionierung der Bauteile ungemein! Die Passung der Aufbauteile zum Deck muss ein wenig angepasst werden, das lässt sich mit Feile und Schleifpapier aber schnell bewerkstelligen. Kleinteile ResinDie Kleinteile liegen in Resin und Weißmetall bei. Die Resinteile sind alle an einer Art Gussast angegossen. Das erspart unschöne Angussblöcke und damit langwieriges Herunterschleifen der Trägerplatten und Angüsse. Dafür zeigen alle Teile eine feine Gusshaut, die zu entfernen ist. Ein kleines Übel, welches u.U. aber einiges an Schleifarbeit erspart! Neben zwei Geschütztürmen - altes und neues Model - liegen dem Bausatz ein Westland Lynx und ein EH Industries Merlin Hubschrauber bei. Die Startbehälter der Harpoon Seezielflugkörper sind mehrteilig aus Resin- und Fotoätzteilen aufgebaut. Kleinteile WeißmetallWie die Resinteile weisen auch die Weißmetallteile eine sehr gute Qualität auf. Materialbedingt sind leichte Formkorrekturen, z.B. an den Antriebswellen, vorzunehmen. Der Guss ist frei von Formversatz und die Versäuberung der Teile sollte sich in Grenzen halten. FotoätzteileDer Karton des mir vorliegenden Exemplars zeigt eine Eindrückung, die wohl beim Transport via Zusteller aufgetreten ist. Dadurch ist leider die Ätzplatine zu schaden gekommen. Ungeachtet dessen, sind die Ätzteile absolute Spitze. Die sinnvollen Teile sind sehr filigran und erlauben eine super Detaillierung des Modells. Die am Bug verlaufende Reling ist erfreulicherweise bereits entsprechend des markanten Decksprungs ausgeführt, was einiges an Arbeit spart. Weitere Teile zeigen Masten, Podeste, Türen, Luken und Bauteile zur Verfeinerung der beiden Hubschrauber, die dem Bausatz beiliegen. BauplanDer übersichtliche Bauplan erklärt in Bild und Text Schritt für Schritt den Zusammenbau des Modells. Eine farbige Seitenansicht sowie eine Draufsicht zeigen die Farbgebung des Modells, wobei sich die Farbangaben auf die Farben aus dem White Ensign Colorcoats Programm beziehen. Das einzige kleine Manko des Bausatzes - es fehlen Decals für die Schiffskennung, die Bordhubschrauber und Flaggen. Netterweise weist die Bauanleitung mittlerweile auf Bezugsquellen, in diesem Fall die Firma Hawk Graphics, hin! Darstellbare Maschinen: Alle 16 Einheiten der Duke Klasse (Typ 23 Fregatte) aufgelistet in der Reihenfolge der Indienststellung:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Der komplexe Bausatz ist nur für den erfahrenen Modellbauer geeignet! Fazit:Moderne Einheiten der Royal Navy besitzen nicht gerade den gleichen Bekanntheitsgrad wie z.B. Schiffe der U.S. Navy. Deswegen gehört sicher auch Mut dazu, einen solchen Bausatz zu entwickeln und anzubieten. Trotzdem ist der Bausatz nicht nur wegen der bekannten Qualität - sehr empfehlenswert! Diese Besprechung stammt von Christian Bruer - 09. September 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |