Hawker Siddeley TRIDENT 1C(Airfix - Nr. 3174)Produktinfo:
Besprechung:Zur Geschichte der TRIDENT (Dreizack)Der bekannte englische Flugzeugbauer De Havilland baute dieses Kurz- und Mittelstreckenflugzeug unter der Bezeichnung D.H.121. Nach der Unfirmierung wurde daraus später die Hawker Siddeley H.S.121. Die British European Airways (BEA) wartete auf ein neues Flugzeug in dieser Klasse, das nach nur zwei Jahre nach seinem Erstflug im Januar 1962 ab Februar 1964 im Liniendienst erfolgreich eingesetzt wurde. Pionierarbeit leisteten die Ingenieure in dem sie die hydraulischen und elektrischen Systeme dreifach ausführten. Man orientierte sich am französischen Vorbild der CARAVELLE und ordnete die drei Triebwerke am Heck an. So war sie bei flüchtigem Hinsehen schnell mit der Boeing 727 zu verwechseln, was einem aber spätestens nach der Landung auffiel. Auch hier war ein Hilfsaggregat eingebaut, das die Bodenstandzeiten verkürzte. Aufgrund der hervorragenden Bordtechnik konnte bei Schlechtwetter automatisch gestartet und gelandet werden. Für damalige Zeiten ein absolutes Spitzenprodukt, das das entstehende Europa mit 960 km/h überqueren konnte. Der weltweite Konzentrationsprozess machte auch vor den englischen Fluggesellschaften nicht Halt, und so verschmolz 1974 die BEA mit der BOAC zur British Airways BA. Das Vorläufermodell der 1960er Jahre trägt die Bemalung der BEA bis 1974, diese Wiederauflage zeigt diese bis in die 1990er Jahre. Besprechung:Nach über 40 Jahren schließt AIRFIX mit der Wiederauflage der Trident eine Lücke in der Darstellung der zivilen Luftfahrt der 1960er Jahre. An den Kartondeckeln erkennt man die interessante Bemalung der alten BEA im Vergleich zu der Nachfolgegesellschaft BA. Die alten Teile passen mit den neuen einwandfrei zusammen, sie sind baugleich. Wieder hatten wir uns zusammengesetzt und verglichen, so sind im Foto die neuen Teile hellgrau. Der Bausatz kommt wie die anderen drei Wiederauflagen nicht mehr aus England, sondern auch aus Frankreich. Wer nicht immer nur Boeing oder Airbus bauen möchte, bekommt jetzt ein interessantes Modell in die Finger. Bemerkenswert, heute verzichten die Hersteller auf die Werbung für andere Modelle auf der Kartonseitenwand. Die weckte vor über 40 Jahren gleich das Interesse an weiteren Modellen. Hoffen wir, dass AIRFIX die anderen Modelle auch noch bringt. Wir Modellbauer danken im Voraus.
Decals:Glänzende, hauchdünne Decals zeigen eine deutliche Verbesserung gegenüber denen von vor 40 Jahren auf und sind reichhaltiger vorhanden. Es liegen nur die Farben der British Airways dabei, von der auch nur zwei Kennungen möglich sind: G-ARPR und G-APRN. Mindestens eine weitere Fluggesellschaft hätte den Wert dieses Oldies noch mehr gesteigert. Jetzt bekommt der Zubehörhandel seine Chance. Bauplan:Der macht einen schwachen Eindruck. Hier hätte ein bisschen mehr Druckerschwärze gut getan, so sieht alles kontrastlos und unscharf aus. Die zusätzliche Farbgebung wird wieder erschwert, da nur die Farbnummern von Humbrol ohne Farbton angegeben sind, also beginnt wieder die Suche nach einem Farbentschlüsselungscode, falls es das erste Modell ist, das ihr in dieser Reihe baut. Stärken: Wie die drei anderen Wiederauflagen, ein Pionierflugzeug aus den 1960er Jahren made in Europe. Auch hier laden die geöffneten Türen und Frachttüren zum Innenausbau ein. Neben der mitgelieferten Kanzeltrennwand wäre der ideale Standort für Figuren. Dieser Bausatz enthält auch eine bewegliche Hecktreppe - mit Handlauf. Die wiederum stark gravierten Landeklappen lassen ein Abtrennen ohne große Verletzung des Modells zu. So ist eine Darstellung in unterschiedlichen Klappenstellungen möglich und wer noch besser werden will, stellt die Vorflügel auch gleich auf Start. Ein besonderer Vorteil in diesem Bausatz sind die mitgelieferten Fensterreihen. Bei der Winzigkeit der seitlichen Fenster wäre es einen Versuch wert, mit flüssigen Klarsichthilfsstoffen, die Fensteröffnungen bündig zu schließen? Schwächen: Besonders auf die erhabenen, hauchfeinen Gravuren am Rumpf muss man auch heute noch beim Bau sehr aufpassen. Das Fahrwerk ist zwar stabil aber dafür nicht so fein ausgebildet. Leider nur die Bemalung der BA-Maschine möglich. Fazit:Noch ein interessanter fliegender Beweis, als Zeugnis früherer englischer Flugzeugingenieurkunst vergangener Tage, der den Vergleich mit heutigen Modellen nicht zu scheuen braucht. Zumal die offenen Rumpfzugänge mit der Hecktreppe hervorragende Möglichkeiten für eine Präsentation bieten. Das Gesamturteil lautet: wieder ein Modell von einem bekannten Flugzeug aus dem vorigen Jahrtausend. Für alle Modellbauer ab + 6 bestens geeignet. Dann mal guten Flug. Weitere Infos:Anmerkungen: Besprechung durch: Norbert Dohnke (historischer Bausatz ), Alfred Dürr (historische Literatur, Vergleichstabelle), Norbert Ruhland (Gesamttext und Bilder) Diese Besprechung stammt von Norbert Ruhland - 09. September 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |