HMS Starling U66(White Ensign Models - Nr. K3560)Produktinfo:
Besprechung:Zum OriginalDie Sloops der Black Swan Klasse waren ursprünglich als Flugabwehrschiffe konzipiert. Bedingt durch den Mangel an geeigneten Escort Schiffen und die zunehmende Bedrohung durch U-Boote fanden sich die Black Swans jedoch schnell im Escort Dienst und bei der U-Jagd wieder. Die HMS Starling gehörte zu einer kleinen Anzahl modifizierter Schiffe die eine bessere Bewaffnung und eine größere Breite aufwiesen. Die Starling wurde bei der Fairfield Shipbuilders and Engineering Ltd. auf Kiel gelegt und lief am 14. Oktober 1942 vom Stapel. Im April 1943 stellte sie als Führungsschiff der 2nd Escort Group in Dienst. Berühmt wurde die HMS Starling neben einiger ihrer Schwesterschiffe durch Captain F. J. Walker und die 2nd Escort Group. Captain Walker war der erfolgreichste U-Jagd Kommandant der Royal Navy. Unter dem Kommando von Captain Walker versenkte die Starling 16 U-Booten bzw. war an der Versenkung beteiligt. Die Starling befand sich bis zum Ende des Krieges im Nordatlantik im Geleitdienst. Nach Ende des Krieges verblieb die Starling vorerst im aktiven Dienst. 1948 wurde die Bewaffnung entfernt und das Schiff als Trainingsschiff für Navigation eingesetzt. In dieser Rolle verblieb sie bis 1959, anschließend wurde sie in die Reserve überführt. Da keine Verwendung mehr für das Schiff bestand, wurde die Starling 1965 abgewrackt. Ebenso erging es den meisten weiteren Einheiten der Klasse. Einige wenige wurden anderen Marinen, u.a. der Bundemarine übergeben. Dort fuhren vier ehemalige Black Swans als Schulfregatten, die F213 Scharnhorst, F214 Hipper, F215 Graf Spee und F216 Scheer. Hier die F214 Hipper der Bundemarine als Modell im Maßstab 1:100 aus der marinehistorischen Sammlung der Marineschule Flensburg Mürwick. Das ModellDer kleine Bruder im Maßstab 1:700 ist schon ein toller Bausatz, siehe Kit-Besprechung HMS Starling. Was uns White Ensign aber hier präsentiert ist einfach sagenhaft. Die in einem stabilen Karton sicher verpackten Resin und Weißmetallteile weisen eine hervorragende Guss- und Oberflächenqualität auf. Die Resinteile lassen erfreulicherweise weitestgehend Grat und Gusshaut vermissen. Lediglich die Weißmetallteile weisen Gussgrat auf, der entsprechend entfernt werden muss. Dabei sollte man sich unbedingt die nötige Zeit und Sorgfalt nehmen, denn die Teile sind äußerst fein detailliert. Der Bausatz bietet die Möglichkeit ein Vollrumpf- oder Wasserlinienmodell zu bauen. Für eine sorgfältige Passung von Rumpfober- und Unterteil sorgen Pins entlang der Fügelinie. Das ist gerade bei Resinmodellen sehr hilfreich.
Die Hauptkomponenten der Aufbauten, incl. Schornstein insgesamt sechs an der Zahl, sind schön detailliert. Auch die Aufbauten weisen eine sehr saubere Gussqualität auf, es finden sich lediglich einige wenige Gussmarken, die zu entfernen sind. Die Schanzkleider sind entsprechend des Maßstabs dünn ausgeführt und weisen, wo beim Original auch zu finden, an der Rückseite Versteifungen auf. Türen, Staukästen etc. sind mit angegossen. Die Türen können, müssen aber nicht unbedingt durch Ätzteile ersetzt werden. Wie auch am Rumpf, sind bei den Aufbauten und am Oberdeck Pins angegossen die es erlauben, die Teile exakt zu positionieren. Das ist sehr löblich, da es ansonsten einige Mühe bereitet die Teile sauber auszurichten und zu befestigen.
Teile für die Geschütztürme, Beiboote, etc runden den Umfang der Resinteile ab. Durch die Aufteilungen der Bauteile und die Pins zur Fixierung ist es relativ einfach, die Teile nach dem versäubern und trocken anpassen separat zu bemalen und fertig zu stellen und erst anschließend mit dem Rumpf zu verbinden. Neben Resinteilen finden sich 52 Weißmetallteile im Bausatz wieder. Für manch einen auf den ersten Blick ungewohnt und bedingt durch die anhaftenden Gussrückstände etwas unansehnlich, sind die Teile absolut sauber detailliert. Nach dem versäubern und gerade biegen des ein oder anderen Teiles, präsentieren sich ganz hervorragend und filigran gemachte Einzelteile. Bei näherer Betrachtung offenbart sich ein wohldetailliertes Bauteil, wie hier an den 20mm Geschützen und am Scheinwerfer zu sehen. Dieser ist innen offen und die Scheinwerferabdeckung ist auf der Ätzplatine enthalten. Die ca. DIN A5 große Ätzteilplatine rundet den Teilumfang ab. White Ensign typisch besteht diese aus Messingblech. Auf der Platine finden sich sämtliche Teile wieder, die benötigt werden um in Verbindung mit den Resin- und Weißmetallteilen ein Spitzenmodell zu erstellen. Neben dem Gittermast der späteren Ausführung finden sich Leitern, Niedergänge, Windschutzschild und Persenning für die Brücke, 20mm Oerlikon in Einzellafette, Fittings für die 40mm Hazemeyer Geschütze, Radarantennen, Wabowerfer usw. usw. wieder. Nicht zu vergessen die beiden Messing Rundprofile für Mast und Schraubenwellen. Die Bauanleitung ist sehr ausführlich, die Baugruppen sind sowohl in Bild als auch in Text (Englisch) beschrieben. Text und Bild weisen auch auf die unterschiedlichen Ausrüstungszustände hin. Die Bauanleitung enthält eine komplette Teileübersicht und Instruktionen für den Umgang mit Fotoätzteilen. Ein Seiten- und Deckriss mit Farbangaben für die frühe und späte Version runden die Bauanleitung ab. Die Farbangaben beziehen sich auf Farben aus dem WEM Colorcoats Programm. Der einzige Wermutstropfen des gesamten Bausatzes ist das Fehlen jeglicher Flagge oder Schiffsnummer in Form von Decals o.ä.
Darstellbare Einheiten: alle Einheiten der mod. Black Swan Klasse sowie mit Änderungen die Schulfregatten der Bundesmarine F213 Scharnhorst, F214 Hipper, F215 Graf Spee und F216 Scheer. Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Da es sich hier um einen Multimedia Bausatz handelt, sollte entsprechende Erfahrung im Umgang mit den unterschiedlichen Materialien vorliegen.
Fazit:Dieser liebevoll gestaltete und recherchierte Bausatz, abseits der Dickschiffe, ist ohne Einschränkung absolut empfehlenswert! Der nur auf den ersten Blick hohe Preis rechtfertigt sich durch die hervorragende Qualität des Bausatzes und die Beigabe aller erforderlichen Teile zum Bau eines Spitzenmodells! Weitere Infos:Referenzen: Diese Besprechung stammt von Christian Bruer - 09. Oktober 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |