F-5F Tiger II(DreamModel - Nr. DM720014)Produktinfo:
Besprechung:Die F-5F ist die Trainervariante dieses modernen wie attraktiven Jagdflugzeuges. Daher verwundert es kaum, dass dieses Muster von den verschiedensten Herstellern in den letzten Jahrzehnten als Modell in den verschiedensten Maßstäben umgesetzt wurde. Der wohl bekannteste Bausatz in 1:72 dürfte, wie schon beim Einsitzer F-5E, der von Italeri sein, dessen Formen mittlerweile vier Jahrzehnte alt sind. Zeitgleich mit der Einsitzervariante F-5E (siehe Bausatzbesprechung) brachte der chinesische Hersteller DreamModel im Jahr 2020 ebenfalls diesen Jet in 1:72 heraus, was eher unter den Radaren der Modellbauer hierzulande verlief. Dieser Umstand könnte auf die etwas schwierige Verfügbarkeit und den doch recht großen Preisspannen dieses Bausatzes zurückgehen. Das vorliegende Muster wurde direkt in China bestellt und ist mit etwa 23 Euro nur halb so teuer wie die in Europa erhältlichen Kits.
Kommen wir aber nun zum Bausatz selbst. Dieser kommt in einem realtiv großen Stülpkarton auf die Basteltische und besteht aus insgesamt drei grauen und einem transparenten Spritzlingen. Ergänzt wird dieser mit einem recht umfangreichen Decalbogen, einer kleinen Fotoätzplatine sowie einer farbigen Montage- und Bemalungsanleitung. Spritzling A: Dieser Spritzling ist der größte im Karton und enthält alle Teile für den Rumpf samt Fahrwerk und Tragflächen. Zudem enthält dieser verschiedenste Außenlasten wie Tanks, Bomben und Luft-Luft-Raketen. Der Rumpf besteht aus einer Ober- und Unterhälfte. Letztere enthält schon Tragflächen sowie das Höhenleitwerk. Alle Teile sind fein detailliert und stellen in diesem Punkt eine wirkliche Alternative zum HobbyBoss-Bausatz dar. Das Seitenleitwerk wiederum liegt als separates Teil bei - interessanterweise mit unterschiedlichen Blechstößen auf jeder Seite. Was das soll, weiß wohl nur DreamModel. Hier müsste die jeweils eine Seite entsprechend angepasst werden. Es ist aber wirklich schade, dass nur die Standardform des Seitenleitwerks dargestellt wird. Schaut man bspw. nach Brasilien, Chile oder Mexiko, so haben bzw. hatten die dortigen F-5E meist den verlängerten Wurzelansatz. Wenn wir schon bei den lateinamerikanischen Nutzer sind, wäre es positiv gewesen, wenn VHF- und/oder UHF-Antennen als Teileoption dem Bausatz beiliegen würden. Zumindest bei Italeri und bei HobbyBoss liegt die VHF-Antenne bei. Sehr schön ist auch die obere Rumpfhälfte, welche aufgrund seiner Fertigungsart keine lästige Mittelnaht aufweist. Der Fahrwerksschacht ist zwar etwas einfach gehalten, erfüllt aber seinen Zweck. Positiv ist hier zu erwähnen, dass DreamModel seine Form bereits überarbeitet hat, da die Erstauflage noch Verbindungsstege in diesem Bereich aufwies, die da nicht hingehörten. Die Bremsklappen sind leider nur geschlossen dargestellt, hier wäre die Option in geöffneter Position wirklich wünschenswert gewesen. Das Fahrwerk ist ausreichend detailliert und kann nach Gusto verfeinert werden. Folgende Außenlasten enthält dieser Spritzling:
Die GBU-10 ist für die F-5E unrealistisch und kann direkt in die Restekiste.
Spritzling R: Dieser Spritzling enthält die Bugsektion des Flugzeugs samt Cockpit und Radom. Bei letzteren kann zwischen dem Standard- und dem sog. "Shark-nose"-Radom gewählt werden. Entsprechend liegen auch verschiedene Pitot-Rohre bei. Diese Auswahlmöglichkeit ist wirklich gut überlegt und umgesetzt. Das Cockpit wiederum ist recht spartanisch gestaltet. Das Intstrumentenbrett ist glatt und als Decal umgesetzt. Hier gibt es aber schon 3D-gedruckte Decals, die das Cockpit deutlich aufwerten. Hinter dem Cockpit befindet sich, rudimentär angedeutet, der Öffnungsmechanismus für die Cockpithaube. Hier hätte DremModel wirklich liefern können, stattdessen geht man lieber den einfacheren Weg. Daher überrascht es auch nicht, dass das Cockpit nur geschlossen dargestellt werden soll. Was die Außendetails angeht, machen die Teile einen guten Eindruck. Leider befinden sich vor dem Radom links und rechts angegossen die RWR-Antennen. Hier wäre es sinnvoller gewesen, diese als separate Teile beizulegen, so wie es bei HobbyBoss der Fall ist. So könnte man zwischen früheren und späteren Varianten wählen. Als wirklicher Minuspunkt müssen die fehlenden Rohre für die 20 mm-Maschinenkanonen genannt werden. Diese werden lediglich als kleine Einkerbungen angedeutet, die wohl mehr als Markierung dienen. Hier muss definitiv nachgearbeitet werden. Spritzling G: Der Klarsichtspritzling enthält die Cockpitverglasung. Die Teile sind sauber und klar ausgeführt. Obwohl diese separat verpackt sind, können die großen Teile aufgrund des Transportes etwas verkratzt sein, was aber mit Politur schnell behoben werden kann. Fotoätzplatine: Die kleine Fotoätzplatine enthält die Gurte für den Katapultsitz sowie die VOR-Antenne für das Seitenleitwerk.
Der Decalbogen...... enthält neben den spezifischen Wartungshinweisen Markierungen für insgesamt vier Darstellungsmöglichkeiten und ist weitesgehend versatzfrei gedruckt. Gerade die kleinen Wartungshinweise wirken bei genauer Betrachtung doch recht dick in ihrer Schrift. Auch wenn die Druckqualität auf dem Niveau von vor etwa 20 Jahren ist, sind die Decals brauchbar und sollten ein ordentliches Endresultat ergeben. Neben drei US-amerikanischen Varianten wird auch eine der Schweiz. Dennoch wäre evtl. eine Variante aus Lateinamerika (bspw. Honduras) durchaus reizvoll gewesen.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Lange dominierten die alten Formen von Italeri dieses Flugzeugmuster in 1:72. Mit dem DreamModel-Bausatz wurde abermals der Versuch unternommen, einen zeitgemäßen Bausatz auf die Basteltische zu bringen. Betrachtet man das Preis-Leistungs-Verhältnis so kann auch hier "nur" von einer Übergangsoption gesprochen. Dem Bastelspaß steht aber nichts entgegen. Diese Besprechung stammt von Manuel Leyva - 08. Februar 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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