Du bist hier: Home > Kit-Ecke > Special Hobby > SMB-2 Super Mystère "Sa´ar Israeli Storm in the Sky" SMB-2 Super Mystère "Sa´ar Israeli Storm in the Sky"(Special Hobby - Nr. SH72345)Produktinfo:
Besprechung:Die Dassault Super Mystère B2 war der erste europäische Jet, der im Horizontalflug Überschallgeschwindigkeit erreichte. Während der Einsatz bei der französischen Luftwaffe, die gut 180 Maschinen von 1958 bis 1977 im Dienst hatte, eher unspektakulär verlief, sah dies bei der israelischen Luftwaffe schon ganz anders aus. Diese zeigte schon sehr früh Interesse an dem Flugzeug. Die Beschaffung war aufgrund der Geheimhaltung und Zensur alles andere als einfach, schließlich sollte ja niemand mitbekommen, dass Frankreich hochmoderne Waffen an Israel liefert. Zunächst wurden 24 Maschinen bestellt, zwölf weitere kamen später noch hinzu (und noch sieben als Ersatz für Verluste). Die Überführung konnte nur über Umwege stattfinden, teilweise mussten die Flugzeuge, die in mehreren Tranchen auf dem Luftweg nach Israel gelangten, mehrfach den Flugplan ändern. So war Griechenland alles andere als begeistert davon, dass die Maschinen durch deren Luftraum flogen. Zeitweise wurden die Flüge deswegen sogar "nur" als Manöver der französischen Luftwaffe deklariert.
Die "Sambad", wie die Super Mystère in Israel genannt wurde, nahm praktisch an allen Konflikten teil, die Israel mit seinen regionalen Gegnern ausfocht, Yom Kippur, Sechs-Tage-Krieg, Abnutzungskrieg von 1968-70 und einige mehr; zunächst als Abfangjäger und später auch bei Luft-Boden-Angriffen (nachdem die ersten Mirage IIIC eingetroffen waren). Die Sambad erwies sich dabei als sehr effektiv und konnte es auch mit den modernen MiG-21 aufnehmen. Aufgrund von Embargos sah man sich mit einer verschärften Ersatzteilsituation konfrontiert. Um die Lage etwas zu entspannen, wurde kurzerhand das amerikanische J52 Triebwerk anstelle dem Atar 101 eingebaut. Dieses war auch in den A-4 Skyhawks eingebaut und in entsprechend großer Zahl verfügbar. Der nicht vorhandene Nachbrenner hatte kaum Auswirkungen auf die Leistung, wegen dem geringeren Gewicht und dem reduzierten Treibstoffverbrauch konnte jedoch wesentlich mehr Zuladung mitgeführt werden, außerdem erhöhte sich die Reichweite bzw. die Einsatzdauer. Durch den langen Heckkonus waren die Sa´ar, wie die neue Version getauft wurde, auch weniger anfällig bei Treffern mit IR-gelenkten Raketen. 26 Maschinen wurden ab 1969 umgebaut, die letzten wurden 1975 ausgemustert. Einige Maschinen wurden an Honduras abgegeben, wo die Sa´ar noch bis weit in die 1990er Jahre ihren Dienst verrichtete. Der Bausatz kam ursprünglich 2019 zum ersten mal auf den Markt, jetzt gut fünf Jahre später kommt er als unveränderte Wiederauflage in den Handel. Es hat sich also an den 125 sauber gespritzten Einzelteilen nichts geändert; ein großer Teil davon ist für die Bewafnung vorgesehen. Das Flugzeug an sich ist relativ einfach aufgebaut, es gibt keine nennenswerten Features wie ausgelenkte Steuerflächen, offene Luftbremsen oder dergleichen. Dafür sind die relevanten Bereiche wie Cockpit, Fahrwerk und Triebwerk sehr gut gemacht. Der Lufteinlauf ist vollständig ausgebildet, der Einblick ist aber durch den kurvigen Verlauf begrenzt. Im Cockpit fehlen eigentlich nur ein paar Gurte. Wer sich die Arbeit machen möchte, kann noch die Rückseite des Instrumentenbrettes verkabeln. Dank der sehr klaren Scheiben wird man das zumindest ein Stück weit von außen sehen können. Für die Haube liegen eine geschlossene und eine geöffnete Variante bei, sie klappt ja nicht wie üblich auf, sondern wird angehoben, wie bei der F-84F.
Der Bausatz ist ein Stück weit modular aufgebaut, so dass auch die hier vorgestellte Sambad ohne größere Modifikation des Grundbausatzes realisiert werden konnte. Die benötigten Teile werden einfach ausgetauscht. Bauteilemäßig könnte man hier ohne weiteres auch die "normale" Super Mystère bauen. Die Gravuren sind Special Hobby-typisch aureichend fein ausgeführt, es kommt ja schließlich auch noch Farbe drauf. Auf Nietenreihen hat man weitestgehend verzichtet, ebenso auf die Andeutung der Schnellverschlüsse an den zahlreichen Wartungsdeckeln. Was man in jdem Fall etwas verfeinern sollte, sind die kleinen NACA-Luftleinläufe im hinteren Bereich. Diese wurden nur leicht versenkt dargestellt, was einfach unrealistisch aussieht. Dem Bausatz liegt eine ganze Reihe von Außenlasten bei, die man auch separat erwerben kann (haben wir euch hier schon vorgestellt):
Der 18 x 12 cm messende Decalbogen ist von guter Qualität und ermöglicht die Darstellung von drei Maschinen. Man kann sowohl die erste als auch die letzte zum Sa´ar-Standard umgebaute Maschine bauen. Die 909/09 trägt noch das alte zweifarbige Tarnschema, während die 096/96 und die 25 das spätere dreifarbige Tarnschema tragen. Bei der 096 sollte man Fotos zu Rate ziehen, die roten Blitze an den Seiten waren nicht immer vorhanden. Selbst im Museum, wo sie heute ausgestellt ist, wurde das mal so und mal so gemacht. Was ich persönlich ein wenig schade finde, ist die Tatsache, dass man keine Sambad mit den Decals bauen kann (zumindest nicht komplett). An Bauteilen wäre ja alles vorhanden, es hätten lediglich noch passende Kennungen gefehlt. Die Bauanleitung ist im A4-Format mit großen und übersichtlichen Zeichnungen gehalten. Die Farbangaben sind passend hervorgehoben, wie üblich bezieht man sich auf die Palette von Mr Hobby.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Das ist auch für weniger erfahrene Modellbauer zu schaffen. Fazit:Eine willkommene Wiederauflage der Super Mystère. Bei der Vorbildauswahl hätte man durchaus etwas mehr Fantasie walten lassen können. So sind es "nur die gleichen" wie auch schon bei der ersten Auflage. Weitere Infos:Referenzen:
Anmerkungen: Den Bausatz kann man wie gewohnt direkt bei Special Hobby bekommen. Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 07. November 2024 Du bist hier: Home > Kit-Ecke > Special Hobby > SMB-2 Super Mystère "Sa´ar Israeli Storm in the Sky" © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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