Bundeswehr Vehicles (Revell)

(Brengun - Nr. BRL144124)

Produktinfo:

Besprechung:

Um 2015 erschien bei Revell ein Bausatz des LSM-Landungsschiffs der frühen Bundesmarine. Im Zuge dessen gibt es als Beladung einen Gussrahmen mit drei Fahrzeugen der frühen Bundeswehr: ein M47 Patton Kampfpanzer, der Schützenpanzer HS 30 Spz lang, der damals einen der ersten großen Rüstungsskandale der noch jungen Republik nach sich zog und ein MAN 630 „Emma“. Im selben Jahr erschienen diese Fahrzeuge dann als separat erhältliches Set.

Ich muss ehrlich zugeben: Ich war von den Fahrzeugen alles andere als begeistert, viele Details können bestenfalls als rudimentär gelten. Auch wenn an anderer Stelle etwas anderes geschrieben wurde, dass die Details aufgrund der Spritzgusstechnik nicht so gut ausfallen, zeigen aber Revells Düsenjäger im selben Maßstab deutlich feinere und brauchbarere Details und diese Formen sind zum Teil aus den 1990ern. Während der M47 aus dem Kasten noch gut aussieht, fehlen am HS 30 die Strukturen der Kette vollständig, was ärgerlich ist, denn beim Patton sind diese vorhanden. Ganz schlimm sieht es aber am MAN aus, hier fehlen am Fahrerhaus sämtliche Strukturen und auch die Plane des Verdecks ist nur grob nachgebildet. Gerade der fehlende Kühlergrill und Türen sind sehr ärgerlich. Doch genug gemeckert, denn Brengun bringt seit 2016 Abhilfe in Form eines PE-Sets.

Das PE-Set bringt Details für alle drei Fahrzeuge, die mit Abstand, meisten entfallen jedoch auf den MAN. Schade finde ich, dass ein Set nur für je zwei Fahrzeuge jeden Typs ausreicht, da aber in dem Bausatz je drei Fahrzeuge beiliegen, ist man gezwungen, das Set doppelt zu kaufen oder drei Fahrzeuge aus dem Kasten zu bauen. Hier hätte man das PE-Set vielleicht doch um eine weitere Platine ergänzen sollen. Ansonsten sind die Teile aber recht stabil und verformen nicht allzu schnell. Man hat viele praktische Lösungen gefunden, um mit relativ einfachen Mitteln die Fahrzeuge wirklich deutlich aufzuwerten. Im Detail sieht das so aus:

• Für den HS 30 liegen mit insgesamt drei PE-Teile die wenigsten bei. Eines bildet die Rahmenkonstruktion für die Scheinwerfer und Nebelkerzen. Die anderen beiden sind identisch und verpassen den Ketten nun auch eine entsprechende Struktur. Hier hat man schnell mit einfachen Mitteln viel herausgeholt.
• Für den M47 Patton sind insgesamt acht Teile vorgesehen. Hier bekommt der Panzer eine neue Heckwand mit entsprechenden Strukturen und Staukiste. Die Teile aus dem Bausatz besitzen keine Strukturen und eine ziemlich ausgeprägte Trennnaht, weshalb sich das Ganze definitiv lohnt. Weiter sind noch für die Scheinwerfer zwei kleine Bügel vorgesehen und die typischen Griffe an den Turmseiten. Gerade letztere fallen an den kleinen Panzern natürlich direkt auf.
• Der MAN 630 Emma erhält mit Abstand die meisten Teile, je nach Variante (ja, das Set ermöglicht uns sogar zwei Optionen für den Lkw) zwischen 19 und 22 Stück. Bevor der Lkw aber aufgewertet wird, müssen an der Pritsche zunächst die oberen Latten des Aufbaus entfernt werden, anschließend werden diese durch feinere Teile ersetzt. Für das Fahrerhaus erhält man sogar ein Armaturenbrett sowie Lenkrad. Es folgt der Kühlergrill, die Frontscheibe, Einstiegsstufen und Türen des Lkws, erst jetzt sieht das Fahrzeug auch nach einem Emma aus. Außerdem sind Seitenspiegel und Peilstangen vorgesehen. Die angesprochenen Optionen haben wir dann an der Stoßstange: Entweder die Stoßstange wird durch zwei kleinere Bleche verstärkt und die Scheinwerfer erhalten zwei Bügel oder aber man entfernt die angegossenen Scheinwerfer und baut die Stoßstange mit integrierten Scheinwerfern ein.

Man sieht also, dass die Fahrzeuge deutlich aufgewertet werden und sehr filigrane Details erhalten. Ich finde die angewendeten Baumethoden auch recht einfach. Man sollte aber darauf achten, dass man passende Pinzetten zur Hand hat, da die Teile recht klein sind.

Fazit:

Diese Besprechung stammt von Andy Hartung - 20. Juni 2024

Demnächst:

13. und 14. Juli