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L 750 Krokodil

Schiff der Eidechse-Klasse, 2. Landungsgeschwader, 1967

von Andy Hartung (1:144 Revell)

L 750 Krokodil

Nachdem die Fertigstellung meines letzten Schiffes schon über zwei Jahre her ist, habe ich mich entschlossen, Anfang des Jahres wieder aufs Wasser zu gehen und ein weiteres Schiff - oder vielleicht doch eher Boot - zu bauen. Dabei konnte ich nicht nur wieder einmal eine andere Sparte des Modellbaus besuchen, sondern habe auch gleich eine sogenannte Kellerleiche vollendet. Aber alles der Reihe nach.

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Als die LSM der Eidechsen-Klasse von Revell erschienen ist, kam in mir sofort dieses "Will haben"-Gefühl auf, bereits zum nächsten Geburtstag wurde mir der Bausatz geschenkt und landete, wie soll es auch anders sein, unter meinem Bett, damals noch in meinem Kinderzimmer. Ich habe mich einfach noch nicht rangetraut, was vielleicht auch okay so war …

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Zum Bau

Drei Umzüge hat der Bausatz mitgemacht, ehe er im April voriges Jahr vom Dachboden auf meinem Basteltisch landete, zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Ich steckte damals gerade in einer Baublockade und war mit allem irgendwie unzufrieden, so fing ich völlig sinnlos mehrere Bausätze an, nur um sie nach zwei Bauschritten wieder wegzulegen, weil die Lust einfach weg war. Mittlerweile sind davon fast alle Bausätze auch beendet wurden und nur die LSM Eidechse (und der vor kurzem von mir vorgestellte Panhard) warteten noch auf die Fertigstellung.

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So ging es im Januar nach Vollendung meines letzten Dioramas frisch motiviert ans Werk. Gerechnet habe ich mit einer Fertigstellung vor Ende des Winters… wie man sich doch verschätzen kann. Schnell stellte ich nämlich fest, dass die Passung in keiner Weise dem entspricht, was ich von einer Revell-Bausatzform von vor 10 Jahren erwarte. Zugegeben möchte ich den Fehler aber jetzt nicht unbedingt Revell geben, da die lange Lagerung und dann zum Teil auf einem warmen Dachboden auch nicht gut für den Inhalt gewesen sein wird.

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Gerade am Rumpf und insbesondere am Portal war diese wirklich schlecht und die Teile anscheinend auch verzogen. Aber auch bei den seitlichen Decks war das alles andere als eine Meisterleistung. Hier half nur immer wieder Nachkorrigieren und der Einsatz von straffen Klemmen. Den großzügigen Einsatz von Spachtelmasse muss ich wohl nicht extra erwähnen. Auch die Brücke erinnerte mich eher an einen schlechten Short Run-Bausatz. Die Passung war unterirdisch, was auch im Internet an fast allen gebauten Modellen zu sehen ist; gerade die Übergänge an den Brückenfenstern.

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Die Landungsbrücke soll sich theoretischen öffnen und schließen lassen. Bei der Brücke selbst war das auch problemlos möglich, aber bei den Toren nicht. Hier sind die Stifte, die eingehangen werden sollten, sehr schnell abgebrochen, so dass ich ein Loch bohrte und einen dünnen Draht einsetzte. Dadurch haben die Tore wieder Halt, sind aber dennoch nicht sehr stabil, weshalb ich sie jetzt geöffnet lasse.

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Nach wirklich viel, sehr viel Geduld war es dann so weit, dass Schiff wurde grundiert und später lackiert. Für die, die sich die Zeit mitschreiben wollen, mein Ziel Ende Winter war bereits verstrichen, denn die Lackierung fand im April statt. Ich erkundigte mich im Internet nach den RAL-Farben der frühen Bundesmarine und wurde auch schnell fündig. Ich nutzte Rotbraun und Dunkelgrau von Ammo of Mig und Hataka. Es folgte nun die Detailbemalung, die sich auch etwas zog.

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Die drei Hauptkomponenten Schiffsrumpf, Brücke und Helikopter-Deck, da ich mich für die LSM Krokodil entschied, die nach einem Umbau in den 60er-Jahren noch ein Deck für ein Beobachtungshelikopter erhielt, konnte ich nun verheiraten. Die Brücke ließ sich problemlos einbauen, das Helikopterdeck war da schon etwas fummliger. Denn dafür musste ich erst die Reling ziehen, hier verwendete ich Nylon-Faden. Auch hier war wieder Geduld und Sekundenkleber gefragt. Danach das Deck so in seine Passlöscher einstecken, dass man nicht die Reling wieder auseinander reißt. Am Ende hat alles aber gut gepasst.

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Die Decals für das Schiff waren gerade noch so verwendbar und kurz vor brüchig. Gut, dass ich den Zeitpunkt noch abgepasst habe. Hier war vor allem die Markierungen auf den Decks spannend. Nach einer ordentlichen Klarlackbehandlung habe ich das Schiff entsprechend gealtert. Ich nutzte braunes Wash und für die Rostnasen nutzte ich Track-Rust-Pigmente, am Ende war das für mich überzeugend.

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Von den beiliegenden Fahrzeugen war ich nicht begeistert, insbesondere von den MAN-Lkw´s. Nach kurzer Recherche fand ich dann das PE-Set von Brengun, was die Fahrzeuge sehr aufwerten sollte, allerdings bedeutete das auch wieder Warten, denn das Set sollte erst Mitte Mai kommen. Dann ging aber alles ganz schnell, die Fahrzeuge konnten zügig gebaut werden. Eine leichte Detailbemalung und Alterung folgte zuletzt.

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Vom Bordhubschrauber, eine Bristol Sycamore, war ich wenig angetan. Schön wären hier ein paar mehr Details gewesen. Auch waren Teile der Verglasung zugegossen, andere wiederum geöffnet gewesen. Ich platzierte einige Bleikügelchen ins Cockpit und füllte dieses dann mit Holzleim. So verschloss ich auch gleich die geöffneten Fenster, welche ich nach der Lackierung mit Schwarz, Nachtblau und Silber von Revell bestrich, um so die Fensterscheiben darzustellen. Am Ende war ich doch noch zufrieden mit den Heli.

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Zum Vorbild

Die Schiffe der Eidechsen-Klasse gehörten zur Erstausstattung der jungen Bundesmarine. Nachdem diese auch Zerstörer der Fletcher-Klasse von der US-Navy erhalten haben, hat diese auch Landungsschiffe aus US-Beständen erhalten. Hierbei handelte es sich konkret um vier LSM und zwei LSM(R) Schiffe. Diese wurden am 5. September 1958 in Charleston übernommen und geschlossen nach Deutschland überführt. Dort bildeten sie nach einem Umbau das 2. Landungsgeschwader. Aus den zwei Schiffen der LSM(R) entstand die Natter-Klasse (Klasse 551) mit den Booten Natter und Otter. Die Schiffe waren mit 5-Zoll-Raketenwerfern, vier Doppellafetten und einem 5-Zoll-Geschütz bewaffnet, um etwaige Landungen zu unterstützen. Die vier Schiffe der Eidechsen-Klasse (Klasse 550) waren Eidechse, Krokodil, Salamander und Viper. Bewaffnet waren die Schiffe nur mit einem 40 mm-Zwillingsgeschütz.

L 750 Krokodil

Die Krokodil wurde als Führungsschiff des Geschwaders verwendet und erhielt einen größeren Umbau, unter anderem mit Helikopterdeck und Sanitätsbereich. Die Besatzungsstärke betrug 50 Mann. Sie wurde vom 3. November 1945 bis zum 24. Mai 1947 bei der US Navy verwendet. Ab dem 5. September 1958 bis zum 15. Dezember 1972 tat Krokodil ihren Dienst bei der Bundesmarine. 1976 wurde sie verkauft.

L 750 Krokodil

Fazit

Ein langes und kompliziertes Projekt ist jetzt beendet. Mir gefällt das Ergebnis und lässt fast alle Probleme während der Bauphase vergessen. Schade ist es dennoch, dass mir das Schiff diese Probleme gemacht hat.

L 750 Krokodil

L 750 Krokodil

Andy Hartung

Publiziert am 03. August 2024

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