Gloster Meteor TT Mk.20(Special Hobby - Nr. SH72487)Produktinfo:
Besprechung:Die Gloster Meteor TT Mk.20 wurde speziell für die Zielschleppung eingesetzt. Sie waren keine eigene Untervariante sondern entstanden aus dem Umbau vorhandener Nachtjäger NF.11. Die Zielschleppvorrichtung bestand aus einer von einem Propeller angetriebenen Winde, die auf der Flügeloberseite montiert war und den Schleppzielen, die auf der Rumpfunterseite in speziellen Behältern untergebracht waren. Das Schleppseil wurde über ein Gestänge und einen kleinen Ausleger auf der Rumpfunterseite geführt damit der Abstand des Seils vom Rumpf gewährleistet wurde. Die Seillänge betrug knapp über 1.800m, die Schleppziele waren entweder 0,9x4,5m oder 1,2x6m groß. Diese konnten verschiedene Eigenschaften aufweisen wie z.B. radarabsorbierende Oberflächen. Für die Royal Navy wurden ab 1957 zwanzig Maschinen umgebaut, später kamen noch fünf weitere aus Dänemark hinzu. Die Seriennummern waren WM147, 148, 151, 159, 160, 167, 181, 223, 224, 230, 234, 242, 245, 246, 255, 260, 270, 292, 293, 387, 391, 395, 400, 401 und WM402. Die letzten fünf aus der Reihe waren die für Dänemark, vier davon gingen später an Schweden. Die Maschinen wurden bis Anfang der 1970er Jahre verwendet und schließlich durch die Canberra abgelöst.
Der Bausatz entspricht weitestgehend dem der NF.11 und ist etwas neueren Datums als die noch aus MPM Zeiten stammenden einsitzigen Versionen. Die Unterschiede liegen in den Decals sowie einigen, im 3D-Resindruckverfahren hergestellten Zusatzteilen für die Zielschleppvorrichtung. Mit 150 Bauteilen ist das Modell recht komplex aufgebaut. Nicht wenige Teile sind sehr klein, kaum größer als der Anguss. Dafür wird man dann aber mit einem hervorragend detaillierten Endergebnis belohnt. Das gilt sowohl für den Außen- wie auch den Innenbereich. Für mich nicht ganz nachvollziehbar ist die einteilige Cockpithaube, diese passt nicht wirklich zum Rest. So einfach mal eben aufgeschnitten ist die Sache nicht da der hintere Teil stufig abgetrennt werden müsste (siehe hier bei Britmodeller). Wirklich schade, denn beim Cockpit hat sich Special Hobby echt ins Zeug gelegt, sogar einige der gedruckten Teile kommen hier zum Einsatz. Hier fehlen lediglich ein paar Sitzgurte die man aber schnell ergänzt hat.
Wie schn bei den Spitfires sind auch hier die Fahrwerksschächte so aufgebaut dass ein realistischer Eindruck entsteht. Das wird durch separate Teile für die Seitenwände der Schächte erreicht. Bei den Hauptfahrwerksrädern sind die Schmutzfänger mit angegossen, vielleicht nicht die geschickteste Lösung. Dafür sind die Reifen leicht abgeflacht. Beim Bugrad sieht das ähnlich aus, auch hier ist alles "aus einem Guss". Sämtliche Steuerflächen und Klappen sind fest angegossen und müssen für eine ausgelenkte Darstellung entsprechend herausgetrennt werden. An Außenlasten liegen die drei Tanks bei, die beiden 100 gal für unter die Tragflächen sowie der etwas größere, konforme 126 gal Tank für die Rumpfunterseite. Die ganzen Leuchten am Flieger sind allesamt aus klarem Kunststoff hergestellt, sehr löblich. Die Zielschleppausrüstung wurde komplett im 3D-Druck umgesetzt. Die Teile sind wie gewohnt von sehr guter Qualität. Zum Einbau muss zunächst ein Stück von der Rumpfunterseite herausgetrennt werden, man wird sehen wie gut das am Ende zusammenpasst. Hauptfahrwerksteile Der Decalbogen ist mal wieder sehr umfangreich ausgefallen. Es stehen vier Markierungsoptionen zur Wahl, zwei britische Maschinen, eine dänische sowie eine ex-dänische Maschine unter schwedischer Flagge. Alle vier sind, typisch für Zielschlepper, auffällig lackiert. WM159 war Silber auf der Oberseite und gelb/schwarz gestreift auf der Unterseite lackiert. Eingesetzt war sie bei der Royal Navy bis 1968 bei der No. 776 FRU (Fleet Requirement Unit). WM148 war ebenfalls Silber auf der Oberseite, untenrum jedoch orange/schwarz lackiert. Hier handelt es sich um eine Luftwaffenmaschine, die 1969 bei der No.3 CAACU (Civilian Anti-Aircraft Co-operation Unit) stationiert war. Ein Foto dieser Maschine findet man hier. Die dänische "508" ist Silber mit orangenen Segmenten am Rumpf und den äußeren Flügeln. Sie war Ende der 1950er Jahre in Karup stationiert und wurde später an Schweden abgegeben, wo sie mit der Registrierung SE-DCH (und nicht SE-DCG wie angegeben) noch einige Jahre weiter verwendet wurde. Später ist sie schließlich in einem Museum gelandet ist (Savigny-les-Beaune). Die SE-DCF / ex dänische 512 fand erst über einen Umweg über Deutschland (als D-CAKY, die Infos stammen von der Seite "UK Serials") den Weg in das französische Schloss. Die Bauanleitung scheint inzwischen in Eigenregie gedruckt zu werden. War das Papier bisher eher Hochglanz im klassischen Druckverfahren, so ist es nun eine (sehr gute) Farbkopie aus dem Laserdrucker. Der Übersichtlichkeit tut dies allerdings keinen Abbruch. Mit der Decalanleitung ist man eine Weile beschäftigt, diese hätte etwas größer ausfallen dürfen bei über 100 einzelnen Decals. Es gibt ja aber auch noch die Online-Version...
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Nicht ganz anfängertauglich, es gibt sehr viele kleine Bauteile und man muss hier auch die Säge am Rumpf ansetzen. Fazit:Diesen Bausatz kann man uneingeschränkt empfehlen, die TT-Version gab es bisher noch nicht. Die Detaillierung ist hervorragend, einziger Wermutstropfen ist die nur einteilig ausgeführte Kanzel. Weitere Infos:Referenzen: Für diese Besprechung wurde das Buch "The Gloster/A.W. Meteor" aus der Airframe Album Reihe verwendet.
Anmerkungen: Den Bausatz kann man direkt bei Special Hobby erwerben. Dort gibt es auch eine hochauflösende PDF-Datei der Anleitung zum Download. Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 20. Februar 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
Modellbauer-Profil Frank RichterLand: Beiträge: 32 Dabei seit: 2003 Neuste Artikel:Alle 32 Beiträge von Frank Richter anschauen. |