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P-40D Warhwak / Kittyhawk Mk.I "Four Guns"

(Special Hobby - Nr. SH72367)

Special Hobby - P-40D Warhwak / Kittyhawk Mk.I

Produktinfo:

Hersteller:Special Hobby
Sparte:Flugzeuge Militär WK2
Katalog Nummer:SH72367 - P-40D Warhwak / Kittyhawk Mk.I "Four Guns"
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:Februar 2023
Preis:ca. 18 €
Inhalt:
  • 2 Gussrahmen in grau
  • 1 klarer Gussrahmen
  • 2 3D-Druckteile
  • PE-Platine
  • Decals
  • Anleitung

Besprechung:

zum Original:

Die Curtiss P-40 war der Nachfolger der P-36. Ab 1937 wurde in dieser der neue Allison V-1710C eingebaut und getestet, daraus entsprang dann die 40, die anstelle des Sternmotors nun den neuen, deutlich leistungsstärkeren Reihmotor besaß. Nach einigen Verbesserungen erschien die Allison V-1710F, welche nun in die P-40 Warhawk eingebaut werden sollte. Damit entstand die Curtiss P-40D oder Kittyhawk Mk.I, wie sie bei den britischen Streitkräften bezeichnet wurde. Die ersten Exemplare dieser Variante hatten pro Flügel zwei Maschinengewehre verbaut, spätere hatten dann auf jeder Seite je drei. Schnell zeigte sich jedoch, dass der Motor in großen Höhen unzuverlässig war und an Leistung einbüßte. Aber aufgrund des hohen Bedarfs an Jagdflugzeugen wurde das Flugzeug weiter produziert, unter anderem mit Motoren von Merlin und verbesserten Allison-Triebwerken. Aufgrund der schwächeren Leistung war die Kittyhawk bzw. Warhawk in Westeuropa wenig erfolgreich, wurde aber vermehrt im Mittelmeerraum, besonders gegen italienische Flugzeuge eingesetzt. Auch auf den Schauplätzen des Pazifikkriegs wurde das Flugzeug oft  verwendet. Im Rahmen des Lend-and-Lease-Programms gelangten auch einige Maschinen in die Sowjetunion, aber auch erbeutete Maschinen wurden von ihren ehemaligen Gegnern verwendet (ein Beispiel wird uns in diesem Bausatz noch begegnen). Das Fazit über die P-40 fällt daher gemischt aus, zwar war sie in ihrer Einsatzzeit nie die leistungsstärkste Maschine und stand immer im Schatten von Spitfire, Messerschmitt und Mustang, war aber aufgrund ihrer Robustheit und Zuverlässigkeit sehr beliebt bei ihren Piloten und konnte durchaus mit Erfolg die an sie gestellten Erwartungen erfüllen.

Special Hobby - P-40D Warhwak / Kittyhawk Mk.I "Four Guns"

Zum Bausatz

Zwar ist die Warhawk sicher nicht so bekannt wie eine Spitfire oder eine Mustang, aber trotzdem bietet der Modellbaumarkt eine sehr große Auswahl an Bausätzen dieses Typs. Einige haben wir hier auf MV auch schon vorgestellt. Special Hobby selbst hat seit 2008 eine Form des Flugzeugs im Sortiment, allerdings handelt es sich hier nur um die Version mit größerem Merlin-Motor. 2017 folgte dann eine neue Bausatzform, die wohl in Zusammenarbeit mit Eduard entstanden ist und nun auch die Flugzeugvarianten mit Allison V-1710 ermöglicht. 2023 war dann das Jahr der Warhwak bei Special Hobby, alleine drei verschiedene Auflagen erschienen im vergangenen Jahr, die letzte im November, welche wir hier vorgestellt haben. Die heute vorliegende Variante kam im Februar 2023 auf den Markt.

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P-40D Warhwak / Kittyhawk Mk.I "Four Guns"

 

Das Cover zeigt eine Kittyhawk Mk.I des 112. Squadrons im Luftkampf über Nordafrika, im Hintergrund geht eine italienische Macchi MC.200 nieder. Öffnet man dann den Stülpkarton, finden wir sauber verpackt zwei graue Spritzgussrahmen, einen Spritzling mit den Klarteilen, sowie Decals, ein PE-Teil und zwei sehr kleine 3D-Druckteile. Der Kit macht auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck, gerade die Fromtrennnähte, welche man oft bei SH-Kits findet, sind mir hier gar nicht aufgefallen. Außerdem sind die Teile auch alle ordentlich nummeriert.

Der erste Gussrahmen beinhaltet alle kleineren Teile, es sind auch viele Alternativteile für die anderen Versionen der Warhawk vorhanden, welche für den Bausatz hier keine Verwendung finden. Der zweite Gussrahmen umfasst dann die größeren Teile für Flügel und Rumpf sowie die Ruderflächen. Der Klarrahmen trägt zwei unterschiedliche Kabinenhauben, die Frontscheibe sowie die hinteren Fenster, welche in den Rumpf eingepasst werden. Zwei Landescheinwerfer machen die Sache komplett.

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Das Cockpit, mit dem der Bau beginnt, ist sehr detailliert. Sehr ordentlich strukturierte Seitenwände, verschiedene Sitz und Instrumententafeln für die verschiedenen Versionen sowie die Steuerhörner gehören zur Ausstattung. Hier zeigt Special Hobby, wie so oft bei den neueren Bausätzen, dass die Zeiten des Short-Runs vorbei sind und SH in der Lage ist, Modellbau auf höchstem Stand zu liefern. An der Halterung für den Sitz ist ein wenig Flash zu finden, das lässt sich aber ganz gut beheben. Der Cockpitboden ist bereits auf dem Flügelteil angegossen, dadurch entfällt die typische „Cockpitwanne“ und es sind ein paar mehr Details wiedergegeben.

Auch die Fahrwerksschächte zeigen schöne Details. Die Auspuffrohre müssen einzeln in den Rumpf eingesetzt werden. Etwas schade finde ich die in der Mitte getrennten Reifen, dadurch entsteht eine Klebenaht, außerdem sind die Details am Profil relativ einfach gehalten. Der prominente Kühler kommt gut rüber und es können sogar die Kühlerklappen geschlossen und geöffnet gezeigt werden. An den Tragflächenoberseiten sind die Querruder schon angegossen, ebenso die sechs Maschinengewehrläufe.

Die Oberflächenstrukturen am Rumpf sind gut wieder gegeben, hier wird es jetzt aber etwas anspruchsvoller. Für die hier gezeigten Flugzeuge müssen die Maschinengewehre geändert werden, so werden bei Schema A und C die äußeren entfernt, bei Schema D werden alle Läufe entfernt und bei Variante B werden die beiden inneren Läufe durch einfache Eigenbauten ersetzt. Ebenso müssen Teile der Rumpf- und Flügelstruktur entfernt werden, andere müssen dagegen hinzugefügt werden. Dafür ist dann das PE-Teil da, es dient als Schablone, um die neuen Gravuren richtig nachziehen zu können. An der Tragflächenunterseite müssen die angegossenen Auswerferschächte entfernt werden und mit den 3D-Druckteilen die neuen Wartungsklappen der Bewaffnung dargestellt werden. Wie auch schon bei anderen Versionen des Bausatzes muss auch hier das winklige Pitotrohr selbst angefertigt werden. Nicht gerade die eleganteste Lösung, zumal für dieses Teil sicher noch Platz gewesen wäre. So kann aber auch der fortgeschrittene Anfänger Erfahrung mit kleineren Umbauten machen. Als Beladung kann man nun noch eine Bombe oder einen Zusatztank anbringen.

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P-40D Warhwak / Kittyhawk Mk.I "Four Guns"

 

Bemalung und Abziehbilder

Die Abziehbilder beinhalten einige Wartungshinweise, Instrumententafeln und natürlich die Markierungen der Flugzeuge - alles in allem sehr gelungen. Das Ganze ist versatzfrei und auch farblich stimmig gedruckt.

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P-40D Warhwak / Kittyhawk Mk.I "Four Guns"

 

Man bietet uns hier insgesamt vier verschiedene Flugzeuge an:

  1. Die Kittyhawk Mk.I mit der Kennung GA-V gehörte zum 112. Squadron der RAF in Nordafrika im Januar 1942, also der heißesten Phase des Wüstenkriegs. Die Maschine wurde von Pilot Neville Duke geflogen, er gehörte mit 27 Abschüssen zu den erfolgreichsten Jagdpiloten der Einheit. Er flog noch bis zu seinem Tod im April 2007.
  2. Die Kittyhawk Mk.I mit der Kennung CV-J gehörte zum 3. Squadron der RAAF im Januar 1942 in Nordafrika. Geflogen wurde das Flugzeug von Geoff Chinchen, der mit dem Flugzeug in der Wüste notlanden musste, als er abgeschossen wurde. Es gelang ihm, sich zurück zu seiner Einheit zu schlagen, wo er im Juni erneut zur Notlandung gezwungen wurde und in Gefangenschaft geriet. Hier wurde er unter anderem von Erwin Rommel persönlich befragt. Später gelang ihm die Flucht in die Schweiz, er starb 2005.
  3. Die Curtiss P-40D Warhawk gehörte ursprünglich zum 17th oder 20th Pursuit Squadron und wurde 1942 von den Japanern auf den Philippinen erbeutet. Sie kam auf der Malaybalay Airbase durch die japanische Luftwaffe zum Einsatz. Wer des Englischen mächtig ist, kann hier die Geschichte nachlesen.
  4. Die P-40D Warhawk des 79th Pursuit Squadrons, welche zum 20th Pursuit Group gehörte, war nur eine von 18 P-40D´s, die dieser Verband besaß, die restlichen Flugzeuge waren P-40E. Stationiert war sie 1941 in Hamilton Field. Hier nahm sie im Herbst des Jahres an einem größeren Manöver bei, weshalb sie temporär diese Kreuze über den Hoheitszeichen trägt.

Die Anleitung

Die Anleitung beginnt mit einen kurzen historischen Abriss, gefolgt von der Teileübersicht und den einzelnen Bauschritten. Die Detailbemalung wird hier bereits farbig dargestellt und man weist unter anderem auch auf ein extra zu erwerbendes Maskenset hin. Nach den Lackiervorschlägen finden wir auch wieder eine Übersicht für die einzelnen Wartungshinweise.

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P-40D Warhwak / Kittyhawk Mk.I "Four Guns"

 

Darstellbare Maschinen:
  • Curtiss Kittyhawk Mk.I, GA-V, 112. Squadron, RAF geflogen von Captain Neville Duke, Nordafrika, Januar 1942
  • Curtiss Kittyhawk Mk.I, CV-J, 3. Squadron, RAAF, geflogen von Geoff Chinchen, Nordafrika, Januar 1942 
  • Curtiss P-40D Warhawk, ehemalig 17th oder 20th Pursuit Squadron, erbeutet von japanischen Streitkräften, Malaybalay Airbase, Philippinen, 1942 
  • Curtiss P-40D Warhawk, 79th Pursuit Squadron, 20th Pursuit Group, Hamilton Field, Herbst 1941, mit Manövermarkierungen
Stärken:
  • beste Bausatzform in diesem Maßstab zur Warhwak
  • interessante Vorbilder
  • bereits "out oft he Box" mit vielen Details versehen
  • Versionsunterschiede ausgearbeitet
Schwächen:
  • Pitotrohr muss selbst angefertigt werden
  • Gravuren auf den Flügeln müssen selbst geändert werden
Anwendung: Auch der Einsteiger, der sich vor kleinen Umbauten nicht scheut, wird hier schnell ein schönes Flugzeug auf die Beine stellen.

Fazit:

Abgesehen von dem selbst zu erstellenden Pitotrohr ist dieser Bausatz wirklich erste Sahne. Die Passung ist wunderbar und der Bau macht sehr viel Spaß. So kann ich den Bausatz uneingeschränkt empfehlen.

Weitere Infos:

Anmerkungen: Hier gibt es den Bausatz beim Hersteller zu erwerben.

Diese Besprechung stammt von Andy Hartung - 16. Februar 2024

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